Eine Gruppe von Autor/innen und Künstler/innen macht sich derzeit gemeinsam mit den Rechteverwertern und mit Unterstützung von Teilen der Presse unter der Überschrift „Wir sind die Urheber“ zum Sprachrohr aller Urheber/innen. Ziel ihrer Kampagne ist es, die Möglichkeiten und Freiheiten des Internets durch technische Maßnahmen und Gesetze zu beschneiden, um das Quasi-Monopol einiger weniger auf die Veröffentlichung von und den Zugang zu immateriellen Gütern aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen.
Auch wir sind Urheber/innen von Texten, Musik, Bildern, Software und anderen Kulturgütern, doch diese Gruppe repräsentiert uns nicht und wir distanzieren uns von ihrem Anliegen.
Während die traditionellen Medien – vom Buch bis zur Tageszeitung, vom Theater bis zum Kinofilm, von der Schallplatte bis zur DVD – immer der Kontrolle kleiner Gruppen unterlagen, ist mit dem Internet zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ein allgemein zugängliches Medium für das (individuelle oder gemeinschaftliche) Schaffen, Teilen und Verteilen von Kulturgütern entstanden. Damit verwischen zunehmend auch die Grenzen zwischen Produzent/innen und Konsument/innen dieser Güter.
Die Diskussion um vermeintliche Gefahren des Internets für Urheber/innen blendet Schaffensprozesse aus, die durch das Internet begünstigt oder überhaupt erst ermöglicht werden. Die Möglichkeiten für eine echte Weiterentwicklung kultureller Prozesse dürfen nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden: Die Teilhabe an künstlerischem Schaffen hat Vorrang vor der Besitzstandswahrung einiger weniger oder der Bekämpfung (tatsächlicher oder angeblicher) wirtschaftlicher Schäden.
Es gilt, die Interessen aller Urheber/innen und der Konsument/innen so zu stärken, dass ihr kulturelles Potenzial sich frei von Behinderungen durch ein rückwärtsgerichtetes Monopoldenken entfalten kann. Das Urheberrecht und die darauf beruhenden Schutz- und Vertragsrechte sollen es Kulturschaffenden aller Art ermöglichen, über ihre Schöpfungen selbstverantwortlich zu verfügen. Dies muss jedoch in einem Ausmaß geschehen, das nicht den Interessen der Kulturgemeinschaft insgesamt widerspricht.
Das Durchsetzen kommerzieller Interessen von Verwertern und Urhebern oder die Bekämpfung von Fehlentwicklungen wie der illegalen Verwertung fremder Immaterialgüter durch die kriminelle missbräuchliche Verwendung von File-Hostern rechtfertigen keine Eingriffe in den freien Austausch von Informationen, und sie sind keine Entschuldigung für eine Überwachung von Internetnutzer/innen oder andere Einschränkungen bürgerlicher Freiheiten.
Als Urheber/innen fordern wir, dass bei Diskussionen um das Urheberrecht weder die freie Entwicklung des Internets noch die bürgerlichen Grundrechte den Einzelinteressen einiger Verwertungsgesellschaften, Autor/innen und Künstler/innen untergeordnet werden.
http://wir-sind-urheber.de/
Ich stehe auf der Erstunterzeichnerliste.
Auch wir sind Urheber/innen von Texten, Musik, Bildern, Software und anderen Kulturgütern, doch diese Gruppe repräsentiert uns nicht und wir distanzieren uns von ihrem Anliegen.
Während die traditionellen Medien – vom Buch bis zur Tageszeitung, vom Theater bis zum Kinofilm, von der Schallplatte bis zur DVD – immer der Kontrolle kleiner Gruppen unterlagen, ist mit dem Internet zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ein allgemein zugängliches Medium für das (individuelle oder gemeinschaftliche) Schaffen, Teilen und Verteilen von Kulturgütern entstanden. Damit verwischen zunehmend auch die Grenzen zwischen Produzent/innen und Konsument/innen dieser Güter.
Die Diskussion um vermeintliche Gefahren des Internets für Urheber/innen blendet Schaffensprozesse aus, die durch das Internet begünstigt oder überhaupt erst ermöglicht werden. Die Möglichkeiten für eine echte Weiterentwicklung kultureller Prozesse dürfen nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden: Die Teilhabe an künstlerischem Schaffen hat Vorrang vor der Besitzstandswahrung einiger weniger oder der Bekämpfung (tatsächlicher oder angeblicher) wirtschaftlicher Schäden.
Es gilt, die Interessen aller Urheber/innen und der Konsument/innen so zu stärken, dass ihr kulturelles Potenzial sich frei von Behinderungen durch ein rückwärtsgerichtetes Monopoldenken entfalten kann. Das Urheberrecht und die darauf beruhenden Schutz- und Vertragsrechte sollen es Kulturschaffenden aller Art ermöglichen, über ihre Schöpfungen selbstverantwortlich zu verfügen. Dies muss jedoch in einem Ausmaß geschehen, das nicht den Interessen der Kulturgemeinschaft insgesamt widerspricht.
Das Durchsetzen kommerzieller Interessen von Verwertern und Urhebern oder die Bekämpfung von Fehlentwicklungen wie der illegalen Verwertung fremder Immaterialgüter durch die kriminelle missbräuchliche Verwendung von File-Hostern rechtfertigen keine Eingriffe in den freien Austausch von Informationen, und sie sind keine Entschuldigung für eine Überwachung von Internetnutzer/innen oder andere Einschränkungen bürgerlicher Freiheiten.
Als Urheber/innen fordern wir, dass bei Diskussionen um das Urheberrecht weder die freie Entwicklung des Internets noch die bürgerlichen Grundrechte den Einzelinteressen einiger Verwertungsgesellschaften, Autor/innen und Künstler/innen untergeordnet werden.
http://wir-sind-urheber.de/
Ich stehe auf der Erstunterzeichnerliste.
KlausGraf - am Dienstag, 15. Mai 2012, 13:32 - Rubrik: Archivrecht
J. Paul meinte am 2012/05/15 15:03:
Aufhttp://www.wir-sind-die-urheber.de/
hat sich inzwischen Anonymous eingeschossen.
http://www.lhr-law.de/lbr-blog/anonymous-veroffentlicht-massenhaft-daten-von-urhebern
Mag man zu Wir-sind-die-Urheber stehen wie man will -
das geht zu weit.
"Das ist nun nicht nur nicht mehr lustig, sondern ein eindeutiger Fall für die Staatsanwaltschaft."
J. Paul
KlausGraf antwortete am 2012/05/15 15:32:
Ja und?
Ändert das was an der Berechtigung der Kritik an diesem albernen Aufruf? Weil Anonymous rechtswidrig Daten veröffentlicht hat, sind alle Kritiker diskrediert? Gehts noch dümmer?http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/urheberrechts-kampagne-verleger-spricht-von-pogromstimmung-a-833332.html
J. Paul meinte am 2012/05/15 15:49:
Sehr geehrter Herr Dr. Graf,ich habe gar keinen Zusammenhang hergestellt zwischen der Aktion von Anonymous gegen Wir-sind-die-Urheber und der auch von Ihnen unterzeichneten Gegenaktion.
Diesem Zusammenhang haben Sie hergestellt.
Ich habe nur ein Faktum aufgeschrieben. Die Aktion von Anonymous.
Hätte ich an Wir-sind-Urheber Kritik üben wollen, hätte ich das direkt getan.
Der Aufruf von Wir-sind-die-Urheber ist übrigens nicht albern.
Es wird da nur eine andere Position vertreten als die Ihrige.
Lieben Gruß
J. Paul
KlausGraf antwortete am 2012/05/15 15:54:
Ich habe lediglich 4 Fragen gestellt.
Sie haben implizit nur die letzte beantwortet.
J. Paul meinte am 2012/05/15 16:13:
Sehr geehrter Herr Dr. Graf,wie Sie meinen.
Allerdings fügt weder Ihr erster noch Ihr zweiter Kommentar der Sache etwas hinzu.
Ohne ihr andererseits auch etwas wegzunehmen.
Da es aber beiderseitigem Spaßgewinn dient, ist das in Ordnung.
Übrigens, beide Aufrufe verglichen, hat mE natürlich
http://wir-sind-urheber.de/
die Nase vorn.
Da das aus meinem Kommentar implizite nicht hervorging - was ich auch nicht beabsichtigt hatte - füg ich es mal explizite bei.
Streiten Sie weiter für OA!
J. Paul
J. Paul meinte am 2012/05/15 17:08:
http://www.zeit.de/digital/internet/2012-05/urheber-aufruf-buerger/seite-2"Interessanter ist denn auch schon eine Art Gegenaufruf mit der Überschrift "Wir sind die Bürgerinnen und Bürger". Dort steht als Credo: "Wir möchten, dass das Urheberrecht zukunftsfähig bleibt, aber das bedeutet, dass es sich an gesellschaftliche Realitäten annähern muss."
Bislang haben ihn fast 4.800 Menschen unterschrieben, Tendenz schnell steigend ...
Die Initiatoren schreiben, sie wollen ein Urheberrecht, von dem Künstler leben können. "Wir möchten nicht, dass zur Durchsetzung des Urheberrechts zu unverhältnismäßigen Mitteln gegriffen wird." Daher wenden sie sich gegen jede Form von Netzsperren, gegen anlasslose Überwachung und Datenspeicherung im Netz und gegen überhöhte Streitwerte bei Abmahnungen"
http://wir-sind-die-buerger.de/
Grüße
J. Paul
THKaufmann (Gast) meinte am 2012/05/16 09:42:
Beitrag Kaube FAZ
Der klügste Kopf bei der FAZ, Jürgen Kaube, hat einen lesenswerten Artikel zum Thema geschrieben, der wesentliche Aspekte gut benennt:http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/piraten-urheberrecht-denn-sie-wissen-nicht-wie-werke-entstehen-11746960.html
KlausGraf antwortete am 2012/05/16 12:34:
Was soll an dem Schmonzes lesenswert sein?
Benennen Sie bitte ein sachlich richtiges Argument.
THKaufmann (Gast) antwortete am 2012/05/16 13:47:
Ach nö...
Tom (Gast) antwortete am 2012/05/18 09:29:
Sachlich <>
ist doch in Ihren Augen nur das Argument, dass dem Götzen OA huldigt... Ihre euphemistische Sprache ist ein Fall für Klemperer...
ladislaus (Gast) antwortete am 2012/05/18 09:37:
Super, der Nazivergleich hatte wirklicih noch gefehlt. Tom, Ihren Blödsinn will hier keiner lesen, verschwinden Sie doch einfach.
Tom (Gast) antwortete am 2012/05/18 14:05:
Der einzige der
hier einen Nazivergleich zieht sind Sie Ladislaus und es ist bezeichnend, dass Sie auf derartige Weise reagieren! Ihre Wortwahl zeigt auf hervorragende Weise, wie Sie über Andersdenkende, auch bei deren polemischer Wortwahl, denken. Danke, für diese eindrucksvolle Demonstration...PS: Warum glauben Sie eigentlich für alle Leser sprechen zu können?
ladislaus (Gast) antwortete am 2012/05/18 18:41:
@Tom: "ein Fall für Klemperer" – ach so, Otto Klemperer war gemeint, der große Dirigent. Klar. Wenn das kein Nazivergleich war, dann frag ich mich, was einer sein soll. Sie können mich mal.
KlausGraf antwortete am 2012/05/18 18:59:
wieder mal schwere sprack
leute, die das und dass nicht unterscheiden, sind mir immer ein wenig verdächtig. ich darf darum bitten, das austauschen von gemeinheiten einzustellen.
FeliNo meinte am 2012/05/18 19:08:
Mal zurück zu dem Kaube-Artikel. Die dort formulierte Idee, dass die Urheberrechtsgegner das Künstler-Business romantisch sehen, ist nicht ganz von der Hand zu weisen; das ist - Urheberrecht hin oder her - eins der härtesten Metiers überhaupt (weil irrational: erst wird "Hosianna" gerufen und dann "Kreuzige ihn"...). Bei der Wissenschaft sehe ich das anders, die ist womöglich in den letzten 20, 30 jahren eher verholzt in ihrer Drittmittel-usw.-Institutioonalisierung; da könnte ich mir durchaus irgendwann eine Art internationale "Gelehrtenrepublik" vorstellen, die sich im Internet formt und gestaltet.
J. Paul antwortete am 2012/05/18 19:15:
"da könnte ich mir durchaus irgendwann eine Art internationale "Gelehrtenrepublik" vorstellen, die sich im Internet formt und gestaltet."Die gibt es doch schon.
Per Wikis, Blogs, sozialen Netzwerken ...
Wer heutzutage veröffentlichen möchte, kann das.
Anstatt mühsam zu versuchen, seine Werke bei von wem immer kontrollierten Fachzeitschriften unterzubringen.
Nur dass das Urheberrecht hinterherhinkt.
Grüße
J. Paul
FeliNo antwortete am 2012/05/18 19:30:
@J.Paul: (Jean?:-), das ist richtig; aber Crowdsourcing und -funding sagen ja noch nichts aus über Qualität; über die kann eben nicht mit den Füßen abgestimmt werden. Vielleicht wird es mal mit den Blogs usw. so sein wie dermaleinst mit den honorigen tradierten Institutionen: Qualität zieht gute Leute an. Im Moment, da gebe ich Ihnen recht, formiert sich das alles; igendwann werden sich dort Strukturen herausbilden, die sich womöglich - wär prima - auch leben lassen. Ich halte übrigens die Schärfe der Konfrontation in Sachen Urheberrecht (genauer: Nutzungsrecht) für ein klärendes Moment; daraus wird etwas entstehen, wovor man keine Angst zu haben braucht.