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Kloster Bottenbroich bei Kerpen wurde um 1222 als Zisterzienserinnenkloster gegründet und 1448 von Zisterziensern als Priorat weitergeführt. Nach der Säkularisation 1802 diente die Klosterkirche als Pfarrkirche, bis sie in der Nachkriegszeit dem Braunkohleabbau barbarisch geopfert wurde.

Eine gründliche Klostergeschichte von Hans Helmut Onnen 1988 liegt in überarbeiteter Form 2006 online vor:

http://www.f05.fh-koeln.de/imperia/md/content/www_f05/spots/marienfeld.pdf

Eine ziemlich vollständige Bibliographie mit Online-Nachweisen bietet die Cistopedia

http://www.cistopedia.org/index.php?id=9693

In der Wikipedia gibt es ebenfalls einen Artikel zum Kloster:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Bottenbroich

Onnen geht auf die Reste der mittelalterlichen Bibliothek des 1448 etablierten Zisterzienser-Priorats nicht ein.

Zu überprüfen sind die Angaben von Krämer Bibliothecae codicum medii aevi, die fehlerhaft Bottenbroich als Prämonstratenserinnenkloster bezeichnet.

"Darmstadt, LB, 366 a. 1468 Gregorius M., Dialogi et Moralia s Joh. Goch.
Darmstadt, LB, 372 a. 1465 Bernardus Clarevallensis, Sermones in Canticum canticorum; etc. p Bernhardus Hünichen.
Darmstadt, LB, 538 s. XV2. Gregorius M., Moralia (I-X) p Petrus Driesch.
Darmstadt, LB, 669 s. XV. Joh. Nider, Formicarius; etc. p Lodowicus Bernardi. Lit: *Staub, Katal. Darmstadt 5, S. 70f.
Düsseldorf, ULB, B 186 s. XVIin. Joh. Gerson; etc."

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/ bietet Bestätigungen für die Darmstädter Handschriften 366, 538 und 669 und die Düsseldorfer Handschrift, zusätzlich noch Darmstadt Hs. 414.

Vermutlich sind die meisten erhaltenen Inkunabeln - Needhams IPI hat das Kloster überhaupt nicht! http://ipi.cerl.org/cgi-bin/search.pl - ebenfalls in Darmstadt gelandet.

Einen frühneuzeitlichen Besitzeintrag des Priors Bernard Victor kann man im Digitalisat betrachten:

http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/inc-ii-575/0001

Hermann Knaus: Studien zur Handschriftenkunde (1992), S. 243 enthält eine Abbildung von "Darmstadt, Hessische Landes- und Hochschulbibliothek. Vorderspiegel aus Inkunabel IV/265 (Hausmarke des Peter Rinck und späterer Besitzeintrag des Zisterzienserklosters Bottenbroich)"

Offensichtlich von Needham nicht ausgewertet wurde der Katalog Nr. 424 des Antiquariat Baer "Monumenta typographica vetustissima ... Meist aus den Bibliotheken des Predigerklosters in Frankfurt, des Karmeliterklosters in Hirschhorn, des Praemonstratenserklosters in Weissenau und des Predigerklosters in Wimpfen" (ca. 1900?), der S. 30 Nr. 127 eine Inkunabel mit Besitzeintrag "Sum ex libris Fratrum Monasterij B(eate) Mariae Virg(inis) in Bottenbroich Ord(inis) Cist(erciensis)" aufweist.

https://archive.org/stream/Lagerkatalog424VonJosephBaer#page/n35/mode/2up

Die Ausgabe GW 2081:
http://www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GW02081.htm

Das Exemplar der Huntington-Library hat eine andere Provenienz (Duplicate from Gymnasial-Bibliothek zu Koeln, with stamp).

Auch bei dem Morgan-Exemplar gibt es keinen Anhaltspunkt:
http://corsair.themorgan.org/cgi-bin/Pwebrecon.cgi?BBID=133461

Desgleichen Library of Congress
http://lccn.loc.gov/75561949

Update: Am 22.9.2014 mailte mir Silvia Uhlemann von der Darmstädter Bibliothek:

"Hs 372 ist ebenfalls mit Katalogeintrag in ManuMed vertreten, Bottenbroich wird auch als
Provenienz erwähnt. Da bei uns im Hause nicht katalogisiert wird und wir auch keine
Handschriftenexperten hier vor Ort haben, können wir über die Katalogisate hinaus nichts
weiter dazu ergänzen.
Ähnliches gilt für Inkunabelprovenienzen: die ULB Darmstadt besitzt keinen Inkunabelkatalog
über den uralten von Adolph Schmidt hinaus, daher sind wir auf das beschränkt, was uns die
EBDB liefern kann; da das Projekt, das uns diesbezüglich gewährt wurde, die Erschließung
des Gesamtbestandes nicht zuließ, können wir nur hoffen, das die folgende Liste annähernd
vollständig ist, da der Projektmitarbeiter die Inkunabeln nahezu komplett erfasst hatte:

Darmstadt,Universitäts- und Landesbibliothek,Inc. II/486
Darmstadt,Universitäts- und Landesbibliothek,Inc. IV/134
Darmstadt,Universitäts- und Landesbibliothek,Inc. IV/251 Bd. 1
Darmstadt,Universitäts- und Landesbibliothek,Inc. IV/251 Bd. 4
Darmstadt,Universitäts- und Landesbibliothek,Inc. IV/265
Darmstadt,Universitäts- und Landesbibliothek,Inc. IV/269
Darmstadt,Universitäts- und Landesbibliothek,Inc. IV/424 Bd. 3+4

Ich bedauere, dass wir nicht mit mehr dienen können.
Ich darf an der Stelle allerdings darum bitten, den Namen unserer Bibliothek von LB in ULB
zu aktualisieren."

Obwohl es eigentlich sehr klar aus meinem Text hervorgeht, wie die Bibliothek heute heißt, habe ich die Angaben von Krämer jetzt mit Anführungsstrichen als wörtliches Zitat ausgewiesen.

Die Indexerfassung in ManuMed hat bei Hs. 372 die Provenienz Bottenbroich nicht berücksichtigt, was zu meinem Fehler führte. Beschreibung:

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0015_a119_jpg.htm

#forschung

 

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