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Bibliothekswesen

Die BFuP hat sieben Seiten lang ungefiltert einen Vertreter jener Firma sprechen lassen, die das besprochene Produkt vermarktet. Nichts gegen praxisnahe Zeitschrifteninhalte, aber hier gilt anscheinend kein Anspruch auf Distanz, gar Wissenschaftlichkeit.

-- Lambert Heller
http://log.netbib.de/archives/2012/01/07/kritischesinformatives-zur-onleihe/

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=onleihe

http://libreas.wordpress.com/2011/12/31/2011_lis/

Ben Kaden hat eine so riesige Menge von (englischsprachigen) Zeitschriftenaufsätzen (201 Titel) gesichtet, dass ich nicht einfach auf die Schnelle auszählen kann, wieviele davon OA sind. (Bei nicht existierender DOI hat Kaden keine Online-Nachweise gegeben, auch wenn sich der Artikel z.B. in E-LIS OA vorfindet). Möglicherweise ist jemand anderes weniger faul, denn es wäre schon interessant zu wissen, welcher Anteil einer an Wichtigkeit orientierten Auswahl aus diesem Literatursegment OA ist. Davon unabhängig: ein eindrucksvoller Überblick.

Update:
http://libreas.wordpress.com/2012/01/06/das-jahr-2012-bei-libreas-und-in-der-bibliotheks-und-informationswissenschaft-zu-einem-guten-start-und-einem-abgrenzungsproblem/

Nachgetragen sei der Bericht am 3. Dezember 2011 der Allgemeinen Zeitung über die Sitzung des Kulturausschusses. Vor der Sitzung Vor der übergaben Magdalena Bork und Thomas Busch von der Mainzer Bibliotheksgesellschaft eine Petition mit 5283 Unterschriften zum Erhalt der Stadtbibliothek an Kulturdezernentin Marianne Grosse. Vor allem die CDU war wütend darüber, dass vor allem die Kultur bluten muss.

„Bei allem Verständnis trifft es die Kultur in unverhältnismäßiger Härte - die Ampel scheint kein Freund der Kultur zu sein“, klagte Dr. Walter Konrad (CDU). „Es muss eine Möglichkeit geben, aus dem unerträglich geschrumpften Etat der Stadtbibliothek wenigstens die wichtigsten Anschaffungen vorzunehmen - sonst kann man in drei, vier Jahren abschließen. Dann ist das ein Mausoleum, aber keine lebendige Bibliothek mehr.“ CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Andrea Litzenburger sprach von einem „einmaligen Vorgang, den wir hier erleben“. [...] Litzenburger: „Die Stadtbibliothek wird zwar nicht totgeschlagen, aber sie überlebt als Krüppel.“

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/11431064.htm

Die Bildersammlung zur Stadtbibliothek auf Wikimedia Commons ist weiter gewachsen. Es sind nun 61 in der allgemeinen Kategorie und 16 Handschriftenabbildungen.

http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Stadtbibliothek_Mainz

Zum Thema
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtbibliothek+mainz

Update 19.12.2011: Annelen Otterman in der Provenienz-ML: "Die entscheidende Stadtratssitzung hat am 14.12. stattgefunden, Mainz ist dem Entschuldungsfonds des Landes beigetreten.
Für uns bedeutet das im Klartext eine Reduzierung von jetzt 33 auf 13 Stellen und bestenfalles eine Halbierung des Erwerbungsetats. Wir werden künftig zwei "Leuchttürme" mit niedriger Wattzahl erhellen - denjenigen der Altbestände und Handschriften und den der Regionalia. Zumindest zu diesen beiden Schwerpunkten hoffen wir, noch vereinzelte Forschungsliteratur kaufen zu können."


Eher zufällig hat Hausmeisterin Tanja Höls das Kästchen geöffnet, das verborgen in einem Magazin der Staatlichen Bibliothek Passau lag. Heraus kam ein Schatz aus Münzen und Medaillen.

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/staatliche-bibliothek-in-passau-neugierige-hausmeisterin-findet-silberschatz-11554001.html

http://www.focus.de/panorama/welt/silberschatz-in-passauer-bibliothek-hausmeisterin-wird-belohnt_aid_691728.html

Update: http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=19132

Walter Schübler greift die Leitung der ÖNB an:

http://www.recherche-online.net/walter-schuebler.html

In den VÖBBlog-Kommentaren verteidigen leitende Mitarbeiter die Praxis der ÖNB (ich würde mal sagen: krasses Schönreden ohne jegliche Selbstkritik), was wiederum so kommentiert wird:

Walter Schübler hat im Grunde Recht: an der ÖNB ist aus der Sicht eines ganz nor­ma­len, geschweige denn pro­fes­sio­nel­len Benutzers vie­les nicht in Ordnung. Auch aus der Sicht der Angestellten nicht, das hört man bei Gesprächen immer wie­der. Die oben­ste­hen­den Kommentare berüh­ren des­we­gen pein­lich: die lei­ten­den Angestellten tre­ten mehr oder weni­ger geschlos­sen zur Verteidigung an. Haben Sie denn keine Ahnung von den Benutzern, die auf freie Kästchen war­ten müs­sen (wäh­rend die Schlüsselbesitzer etwa auch auf der Mariahilferstraße shop­pen sind), die auf der Platzsuche durch die Lesesäle irren (wäh­rend die Platzbesetzer cool in der Leselounge sit­zen), reden Sie denn nicht mit ihren eige­nen Angestellten von der Buchausgabe und von anderswo?
http://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=18946

http://www.allgemeine-zeitung.de/region/kultur/literatur/11395018.htm

Auch wenn die Stadtbibliothek nun wohl doch nicht auf verschiedene Standorte aufgeteilt wird - der von der Ampelkoalition verordnete Sparkurs mit der Streichung von 20 Stellen und der Kürzung des Anschaffungsbudgets um die Hälfte stößt weiter auf Kritik. Die Stadtbibliothek werde „de facto kaputt gespart“, so der ehemalige Inhaber des (bis zu seinem Umzug nach Darmstadt) 200 Jahre in Mainz ansässigen Philipp von Zabern Verlages, Franz Philipp Rutzen, der in einem Schreiben die Ampelkoalitionäre auffordert, die Sparpläne neu zu prüfen und „wo immer es vertretbar ist, fallen zu lassen“. Eine Bibliothek könne man nicht kaltstellen, indem man so beträchtlich an Personal und Anschaffungen spare, dass sie sehr bald ihren Aufgaben nicht mehr gerecht werden könne. Wenn bald nur noch ein Notbetrieb möglich sei, werde man nicht einmal mehr recherchieren können, was die Bibliothek überhaupt besitze, so Rutzen. Die Besucher blieben aus, das Haus sieche dahin, der Druck zu weiteren Reduzierungen wachse und die Bibliothek könne schnell ganz zur Disposition stehen, sobald ihre Bestände anderweitig unterkommen könnten. „Es darf nicht soweit kommen, dass mit dem Einstieg der Mainzer Stadtverwaltung in den Entschuldungsfond gleichzeitig das Totenglöcklein für die wissenschaftliche Stadtbibliothek geläutet wird“, appelliert Rutzen.

Der ganze Text des Briefs von Rutzen:
http://www.mainzerbibliotheksgesellschaft.de/bibliothek-in-not/meinungsbeitraege.html

Die Petition hat inzwischen 5050 Unterschriften erreicht - es dürfen gern noch mehr werden!

http://openpetition.de/petition/online/der-bestand-der-wissenschaftlichen-stadtbibliothek-mainz-darf-nicht-zerschlagen-werden

Siehe auch hier
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtbibliothek+mainz
und dort
http://archivalia.tumblr.com/tagged/stadtbibliothek_mainz

Vorderdeckel des Buches: "Dissertations Historiques Et Critiques Sur La Chevalerie Ancienne Et Moderne, Seculiere Et Reguliere. Avec des Notes. Par le R. P. Honoré De Sainte Marie, Carme Déchaussé. Paris : Giffart, 1718." Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz. Signatur: IV f 4 133

Derzeit 4772

http://openpetition.de/petition/online/der-bestand-der-wissenschaftlichen-stadtbibliothek-mainz-darf-nicht-zerschlagen-werden

Frühere Beiträge:
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtbibliothek+mainz

Stundenbuch (Paris, um 1450), Stadtbibliothek Mainz Hs I 440

Michael Real schrieb:

Wenn die Stadt Mainz sich schon nicht in der Lage sieht, ihre Stadtbibliothek im Sinne eines permanenten Ausbaus mit adäquater Erschließung und Vermittlung selbst zu erhalten, dann sollte sie nach einem fachlich und institutionell seriösen Partner Ausschau halten. Nach Lage der Dinge können das nicht die o. a. städtischen Institute sein, die Probleme würden ja nur im doppelten Sinn verlagert. Wer weiß zudem, ob, wann und wie dort demnächst die Axt angelegt wird? Die UB hat im Grunde ihre eigenen Aufgaben, die nicht kongruent sind mit denen einer Regionalbibliothek wie der StB. Vor einigen Jahren versuchte sie schon zu beweisen, dass bei großer Raumnot o.ä.„Makulieren“ d. h. ggfs. auch Vernichten von Büchern das Gebot der Stunde sei. Sinnvoll wäre demgegenüber eine Einbindung in das Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, das von Bestand und Aufgabenstellung ähnlich strukturierte Bibliotheken wie die Pfälzische Landesbibliothek in Speyer, die Rheinische Landesbibliothek in Koblenz und die Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken unter seinem Dach vereinigt. Dazu bedarf es sicherlich guten Überlegens und geschickten Verhandelns, aber keiner Haurucklösung, wie sie im Moment unter dem Druck der Sparvorgaben leider zu befürchten ist.
http://www.mainzerbibliotheksgesellschaft.de/bibliothek-in-not/meinungsbeitraege.html

Ich habe daraufhin den netbib-Beitrag von Jürgen Plieninger 2005 und die sich daran schließende Debatte wieder hervorgekramt:
http://log.netbib.de/archives/2005/02/24/aussondern-als-normaler-vorgang-in-wbs/

Eine Bibliothek, die Bücher vernichtet, hat meine Achtung verloren:
http://archiv.twoday.net/stories/3351291/

Der zu früh verewigte Josef Heinzelmann schimpfte in der offiziellen Festschrift 200 Jahre Stadtbibliothek Mainz, 2005, S. 293f. über die UB Mainz (die im übrigen keine Anstalten macht, eine digitale Sammlung aufzubauen). "Dort müssen sich nicht der Uni angehörige Benutzer vergrault vorkommen." - "Und das soll eine Universitas litterarum sein!" Die von ihm früher gewünschte Verschmelzung von Stadt- und Universitätsbibliothek wäre kontraproduktiv, meinte Heinzelmann.

Zur Causa Stadtbibliothek Mainz:
http://www.mainz.de/WGAPublisher/online/html/default/MSTZ-8NPDZJ.DE.0 (Stellungnahme der Direktion)
Petition
http://openpetition.de/petition/online/der-bestand-der-wissenschaftlichen-stadtbibliothek-mainz-darf-nicht-zerschlagen-werden (4671 Unterschriften)
In diesem Blog widmen sich ca. 14 Beiträge der Causa, aber kein einziger wird auf der Seite der Bibliotheksgesellschaft verlinkt, obwohl dort andere Blogs stehen!
http://archiv.twoday.net/search?q=stadtbibliothek+mainz

Altbestandsmagazin. Foto: Bücherknecht, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
Aus:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Stadtbibliothek_Mainz (inzwischen 67 Dateien)

Aktueller Stand der Petition:
http://openpetition.de/petition/online/der-bestand-der-wissenschaftlichen-stadtbibliothek-mainz-darf-nicht-zerschlagen-werden

Bericht von dradio.de
http://www.dradio.de/aktuell/1604007/

Meinungsbeitrag, den ich auf
http://www.mainzerbibliotheksgesellschaft.de/bibliothek-in-not/meinungsbeitraege.html
hinterlassen habe:

Die wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz ist dank Frau Ottermann führend bei der Erforschung von Altbestandsprovenienzen in Deutschland, sie beteiligt sich am Digitalisierungsprogramm Dilibri. In den vielen Kommentaren der Online-Petition wird deutlich, dass hier mehr als eine beliebige wissenschaftliche Büchersammlung vorliegt, dass die Stadtbibliothek Mainz als Regional- und Altbestandsbibliothek Aufgaben für die Bürgerinnen und Bürger und die überregionale Forschung wahrnimmt, die so nicht einfach von anderen Institutionen wie der UB Mainz oder dem Gutenbergmuseum übernommen werden können.

Diejenigen Privatleute und Institutionen, die in den letzten beiden Jahrhunderten die Stadtbibliothek mit Schenkungen unterstützt haben, haben dies mit der Erwartung getan, dass die Bestände angemessen betreut werden.

Die Stadtbibliothek Mainz darf nicht kaputtgespart werden! Sie muss vielmehr als regionale Forschungsbibliothek ausgebaut werden. Sicher wird es kurzfristig nicht ohne Einschnitte abgehen, aber mittelfristig muss die Bibliothek fit für die Zukunft gemacht werden und das geht nur, wenn man auf ihre Stärken setzt und sie vor brachialen Reduzierungen bewahrt.

Die Bibliothek muss als als Forschungsbibliothek im Verbund mit dem Landesbibliothekszentrum und der Stadtbibliothek Trier neu aufgestellt werden. Es müssen Projekte für die Erschließung, bessere Nutzung und Digitalisierung rheinland-pfälzischer Altbestände angesiedelt werden.

Um zu verhindern, dass kommunales Mismanagement bei den sogenannten freiwilligen Aufgaben zu weiteren Kahlschlägen führt, muss langfristig eine Stiftungslösung ins Auge gefasst werden, die den Bestand der wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz dauerhaft absichert.



http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/11349635.htm

Mit einem massiven Personalabbau wird die Wissenschaftliche Stadtbibliothek schon bald leben müssen: Das Sparpaket der Ampelkoalition, das am 14. Dezember im Stadtrat zur Abstimmung steht, sieht vor, dass von den 33 Stellen in der Einrichtung 20 entfallen. Die Bibliothek und das Stadtarchiv werden aber mittelfristig im Jugendstil-Gebäude an der Rheinallee 3 A bleiben, versicherte Kultur- und Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) im AZ-Gespräch.

[...] 40 Mitarbeiter nehmen derzeit die 33 Stellen ein, betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben, betonte Grosse.

Keine betriebsbedingten Kündigungen

Vielmehr werden frei werdende Stellen nicht wiederbesetzt und Zeitverträge in der Regel nicht verlängert. Grosse rechnet mit einer Zeitspanne von zehn Jahren, bis dieser Stellenabbau komplett vollzogen ist. Die Einsparungen für die Stadt werden demnach von 170.000 Euro im nächsten Jahr über 515.000 Euro in 2015 bis auf knapp eine Million Euro in 2020 und 1,13 Millionen Euro in 2024 kontinuierlich wachsen. Damit summiert sich der Spareffekt in der Laufzeit des Entschuldungsfonds von 15 Jahren auf 11,5 Millionen Euro, rechnete Grosse vor. Hinzu kommt eine Reduzierung des Budgets für Anschaffungen von 140.000 Euro auf 70.000 Euro.

„Damit sind erhebliche Einschränkungen bei den Dienstleistungen der Stadtbibliothek verbunden“, betonte Grosse. Inwieweit Öffnungszeiten oder Angebote wie die Fernausleihe betroffen sind, werde jetzt geprüft. „Natürlich tut mir das Ganze im Herzen weh. Aber wir kommen an Einsparungen, die auch die Bürger spüren, nicht mehr vorbei.“

Immerhin seien erste Ideen, die eine Verlagerung der Stadtbibliothek und des -archivs an andere Standorte vorgesehen hatten, wieder verworfen worden. „In den nächsten sechs bis zehn Jahren bleibt die Bibliothek mit ihren 650 000 Bänden im historischen Gebäude, das wir entsprechend ertüchtigen werden“, sagte Grosse. Ob dies auch eine langfristige Lösung ist oder ob doch noch ein Umzug infrage kommt, werde in den nächsten Jahren geprüft.

Grosse: Stadtteilbibliotheken und öffentliche Bücherei nicht antasten

„Für mich war von zentraler Bedeutung, dass die Stadtteilbibliotheken und die Öffentliche Bücherei Anna Seghers im Bonifaziuscenter nicht angetastet werden“, sagte Grosse. Denn diese Einrichtungen arbeiten mit den Schulen und Gemeinden vor Ort eng zusammen. „Und sie werden auch von Kindern genutzt, deren Eltern keinen großen Bezug zu Büchern haben.“ Dass in Mainz auch weiterhin wissenschaftlich mit Büchern gearbeitet werde, sei durch die Universität und das Gutenberg-Museum sichergestellt.


Foto: Symposiarch http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

 

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