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Obwohl ich der Main-Post eine Mail zu meinem Beitrag

http://archiv.twoday.net/stories/1022384791/

geschickt hatte, ist diese nicht bei Mathias Wiedemann gelandet, der beim Googeln auf meinen Blogeintrag stieß und nun endlich die Brisanz erkannte. Heute erschienen von ihm drei Artikel in der Main-Post:

Museum Otto Schäfer: Ministerium prüft Bücher
http://www.mainpost.de/regional/franken/Mosaik;art1727,8550072

Auszüge:

„Spitzenstücke aus der Schweinfurter Bibliothek Otto Schäfer verscherbelt“ – ein Internetartikel mit dieser Überschrift sorgt derzeit in der Fachwelt für Furore, von der größeren Öffentlichkeit ist er bislang unbemerkt geblieben. [...]

Publik gemacht hat den Vorfall der Historiker und Archivar Klaus Graf auf mehreren Internetplattformen für Historiker und Bibliothekare. Graf ist Geschäftsführer des Archivs der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Er war auf einen neuen Eintrag im Portal „Kulturgutschutz Deutschland“ gestoßen. [...]

Weder Otto G. Schäfer noch der Händler wollen die Vorgänge unter Verweis auf juristische Aspekte derzeit kommentieren. Nach Auskunft der Bayerischen Staatsbibliothek ist das Konvolut inzwischen aus Hamburg zurück in Schweinfurt. „Damit sind wieder wir zuständig“, sagt Ludwig Unger, Pressesprecher des Bayerischen Kultusministeriums. Das Ministerium lasse derzeit durch Experten prüfen, ob die Bücher aus Schweinfurt auch in die bayerische Kulturgut-Schutzliste aufgenommen werden. Er rechnet mit einer Entscheidung noch im Februar.

Der Verkauf als solcher wäre damit freilich nicht gestoppt.


2. Artikel

Besonders bedeutsame Bücher
Kunstverkauf: Sind 194 Bücher der Sammlung Otto Schäfer national wertvolles Kulturgut? Hamburg sagt: Ja. Bayern prüft noch.
http://www.mainpost.de/regional/franken/Besonders-bedeutsame-Buecher;art1727,8550032

Im Trägerverein des Museums ist auch die Stadt Schweinfurt vertreten. In der Mitgliederversammlung, so Pressesprecherin Anna Barbara Keck, sei zwar von Verkaufsabsichten die Rede gewesen, es habe aber keine näheren Informationen über Art und Umfang gegeben. Von diesem konkreten Verkauf wisse die Stadt seit Anfang Januar. Am 20. Januar sei auf Anfrage aus der Bayerischen Staatsbibliothek die Auskunft gekommen, das Konvolut enthalte keine wesentlichen Unikate, einer Ausfuhr stehe nichts im Wege. Oberbürgermeister Sebastian Remelé habe daraufhin Otto G. Schäfer gebeten, seine Beweggründe in einem Gespräch darzulegen. Das Gespräch habe bisher aber noch nicht stattgefunden.

Ich hatte der Pressestelle der Stadt Schweinfurt am 7. Januar einen Link mit meinem Beitrag zugeleitet und im Betreff "Mit der Bitte um Stellungnahme" geschrieben - keinerlei Reaktion!

1987 und 1988 hat Otto Schäfer in Ausstellungen im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und in der Bayerischen Staatsbibliothek seine Schätze einer großen Öffentlichkeit vorgestellt. Titel: „Fünf Jahrhunderte Buchillustration – Meisterwerke der Buchgraphik aus der Bibliothek Otto Schäfer“. 1992/1993 folgte „Europäische Einbandkunst aus sechs Jahrhunderten“ in Schweinfurt, zu sehen im Museum, das damals noch Bibliothek Otto Schäfer hieß. Zu beiden Ausstellungen kamen opulente Kataloge heraus. Vergleicht man nun die Verkaufsliste – die in den Akten der Freien und Hansestadt Hamburg einsehbar ist und die Graf ins Internet gestellt hat – mit beiden Katalogen, finden sich rund 40 Übereinstimmungen.

Unter den verkauften Büchern ist etwa eine Ausgabe der Fabeln des Aesop, gedruckt von Johann Zainer in Ulm um 1476. Über dieses Buch schrieb Otto Schäfer 1976 selbst: „Dieses Buch gehört zu der Art . . ., die man nehmen muss, auch wenn einige Seiten fehlen. Meines Wissens gibt es nur noch zehn Exemplare des Ulmer Aesop, und es ist unwahrscheinlich, daß mir jemals noch ein Exemplar angeboten wird. (Es gibt nur ein einziges in den Vereinigten Staaten).“

Ein weiteres Spitzenstück ist das Beutelbuch der Katharina Röder von Rodeneck, eine Gebetbuch-Handschrift nach 1540, deren Einband in einen Beutel mündet, den man am Gürtel befestigen konnte. Im Katalog steht dazu: „1982 von Frau Ida Schäfer für ihren Mann zum 70. Geburtstag erworben“.

Über den Grund des Verkaufs gibt es keinerlei Angaben. Otto G. Schäfer äußert sich mit Blick auf juristische Aspekte nicht zu dem Vorgang. Bekannt ist, dass die Sammlung immer wieder Verkäufe getätigt hat, um Ankäufe zu finanzieren oder andere Sammlungsteile halten zu können.


3. Artikel - ein sehr kurzer Kommentar:

Nicht sehr partnerschaftlich
http://www.mainpost.de/regional/franken/Standpunkt-Nicht-sehr-partnerschaftlich;art1727,8550077

Auszug:

Vom Museum selbst gibt es bislang keinerlei Informationen dazu. Nicht für die Presse und offenbar auch nicht für die Stadt Schweinfurt, die seit Jahrzehnten auf vielen Ebenen ein wichtiger Partner des Museums ist. Bei der Stadt gibt man sich vorläufig noch abwartend und ruhig. Ein Gespräch stehe noch aus. Als besonders partnerschaftlich dürfte man das gelinde gesagt diskrete Vorgehen von Otto G. Schäfer allerdings nicht empfunden haben.
 

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