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Das Abstract verschlägt einem die Sprache

http://othes.univie.ac.at/12261/

In eine Familie geboren, in der altösterreichische Tradition gelebt und gepflegt wurde, in einer Militärstadt aufgewachsen, war es für mich natürlich diese Tradition weiter zu führen. Hinzu kommt der von der Familie geförderte Stolz auf die ehemalige österreichisch-ungarische Monarchie als Großstaat, mein mir innewohnendes, angeborenes Geschichtsintersse. Meine Großmutter, geboren, aufgewachsen in Bruck an der Leitha, erzählte mir oftmals und immer wieder, von der kaiserlichen Familie. Ihre Kenntnis derselben erlebte sie, da ihr Elternhaus direkt vis à vis der „Burg“ in Bruck/Leitha gelegen, sie das Kommen und Gehen der „hohen Herrschaften“ miterleben ließ. Dies geschah während der Manöver, im Brucker Lager abge-halten, welche die kaiserliche Familie immer wieder nach Bruck/Leitha kommen ließ, auf eine Entfernung von wenigen Metern. Dieser Geschichtsunterricht aus erster Hand war lebendig und beeindruckte meine kindliche Seele sehr. Somit waren mir schon früh Geschichtsdaten und Namen bedeutender Persönlichkeiten der österreichischen Vergangen-heit bekannt und vertraut. Der „Kaiser, Sisi, Kronprinz Rudolf und andere Personen bei Hof.
Durch eine hervorragende Vortragende in der Oberschule für Jungen in Wien VIII., Jodok Fink-Platz, eine Historikerin, wurde ich besonders inspiriert und gefördert. Obwohl ich nach abgelegter Matura keinen akademischen Berufsweg einschlug, war von mir historische Weiterbildung nie aufgegeben worden, vertiefte ich neben sprachlichen Studien mein histori-sches Wissen immer weiter.
Nachdem ich schon über einen General der k.k Armee, Feldzeugmeister Franz Xaver Baron John, einen geborenen Brucker, meine Magisterarbeit geschrieben hatte, fand ich in der Person von Erzherzog Eugen eine andere faszinierende Persönlichkeit, die mir wert schien diese nicht dem Vergessen anheim fallen zu lassen.
Während meiner angestellten Recherchen, mußte ich allerdings feststellen, daß bedeutende Menschen selten mit Selbstdarstellungen an die Öffentlichkeit treten, sondern eher der Sache der sie sich verschrieben dienend, das Gesamtwohl als Zielvorgabe, nicht auf den lautstarken Beifall der Zeitgenossen warten. Daher ist die Quellenlage oftmals spärlich. Zu den Persön-lichkeiten dieser Art zählt Erzherzog Eugen, der als Soldat bedingungs-, und selbstlos seinem obersten Kriegsherrn, dem Kaiser, als Offizier in dessen Armee durch den von ihm geleisteten Eid, den Orden denen er angehörte, den geleisteten Gelübden zufolge, in der Gesamtheit somit dem Staat Österreich-Ungarn, ein vollkommen loyaler Repräsentant all der angeführten Institutionen war.
Hinzu tritt das persönliche Mäzenatentum des Erzherzogs, das er vielen von ihm ins Leben gerufenen oder unterstützten Institutionen angedeihen ließ. Seine menschliche Größe erwies sich abermals in schwerster Zeit während des Großen Krieges nach der Berufung zum Kommandierenden der Balkanstreitkräfte, später nach Übernahme der Befehlsgewalt an der Süd-West Front, die er den ihm unterstellten Soldaten entgegenbrachte. Aus diesem Grund suchten die inzwischen ergrauten Männer nach 1934, folgend fast bis zum Tod des Erz-herzogs dessen Nähe.
Ich hoffe mit diesem Beitrag eines besonderen Menschen Wollen, Wirken und Taten aufzu-zeigen, die Männer, welche mit ihm in jener Zeit ihrem Vaterland gedient, gelitten, ihr Leben eingesetzt und auch hingegeben haben, in unserer schnelllebigen Zeit in Erinnerung bringen, aufzeigen welch große Menschen Österreich hervorgebracht hat, deren wir uns würdig er-weisen sollten.
ladislaus (Gast) meinte am 2011/02/18 17:32:
Wirklich unfassbar. Gibt es da überhaupt keine Qualitätskontrolle mehr? Oder ist die Geschichtsschreibung im Stile von 1885 (oder wahlweise 1940) inzwischen wieder salonfähig? Die Maschinenübersetzung ins "Englische" gleich darunter ist auch sehr lustig. 
ladislaus (Gast) meinte am 2011/02/18 17:36:
Das Vorwort ist auch klasse. Der erste Satz:

"Die Darstellung historischer Abläufe vergangener Epochen, setzt in hohem Maße voraus, daß durch objektive, unparteiische Forschung, sowohl aus frühen, zeitgenössischen Quellen, „ab
origine“ oder autorisiert immer zur Verfügung gestanden, ebenso wie aus solchen, die aus welchen Gründen immer, erst zu einem späteren Zeitpunkt der Forschung zur Verfügung stehen, sodann „neuere Erkenntnisse“ bringen können, ein Bild der dargestellten Ereignisse auf wissenschaftlicher Basis, aus wissenschaftlicher Sicht, erstellt und dem Konsumenten, Wissenschafter oder Laien , vermittelt wird."

Wohlgemerkt: dies ist keine studentische Hausarbeit (also Teil der Ausbildung und oft genug unter Zeitdruck und mit einem Thema entstanden,das einen selbst nicht gerade brennend im Detail interessiert), sondern das ist eine angenommene Dissertation der Universität Wien!

Ich glaube, ich muss das doch mal ganz lesen... :-) 
ladislaus (Gast) antwortete am 2011/02/18 17:38:
Ach ja: der Doktorvater ist ein Rechtsextremer. Felix Austria.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_H%C3%B6belt 
FeliNo (Gast) antwortete am 2011/02/18 23:43:
Ich wusste gar nicht, dass man ist Felix Austria eine Reform in Grammatik und Zeichensetzung hatte. 
Peter Kunzmann (Gast) meinte am 2011/02/22 13:11:
Zur ergänzenden und nicht minder ergötzlichen Lektüre empfiehlt sich die zwei Jahre vorher eingereichte, vom gleichen Betreuer abgesegnete Diplomarbeit dieses hoffnungsvollen Historikers (im o.a. Link 12261 durch 595 ersetzen). Es spricht für die soziale Kompetenz der Universität Wien, daß sie ihre Seniorstudenten (um einen solchen dürfte es sich hier handeln) mit so viel Respekt, Feinfühligkeit und Toleranz behandelt. Gönnen wir dem alten Herrn doch seinen Doktortitel, mit dem er nun vor den Enkeln noch ein bißchen prahlen kann und den er sich, wie ein Kommentator an anderer Stelle über einen anderen Promovenden zu berichten weiß, "immerhin ehrlich erarbeitet" hat. (À propos: Zu mehr als einem "rite" hat's bei Goebbels dann doch nicht gereicht. Da sieht man mal wieder, was ehrliche Arbeit einbringt!)
P.K. 
 

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