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Er ist den Bibliographen als Autor eines zuerst 1497 in Memmingen gedruckten Kräuterbüchleins (fußend weitgehend auf dem "Gart der Gesundheit") bekannt (GND 104176970):

http://gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/JOHATOL.htm

Autorennennung:
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0003/bsb00034816/image_84

Sudhoff dachte an eine apokryphe Zuschreibung, da er keine Lebenszeugnisse fand. Walther brachte dann in Sudhoffs Archiv 1970 (unfrei bei JSTOR) den Hinweis auf den Stuttgarter Cod. HB XII 5 bei, der Tallat als Lehrer dem Umkreis des Kemptener Stiftsschulmeisters Johannes Birk zuweist.

http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0072_b060_JPG.htm

Walther fand einen Marsilius Dalat aus Kempten zum Jahr 1501 in der Heidelberger Matrikel und identifizierte Vochenberg mit einem Lehengut bei Kempten. Saam (Bibliothek und Wissenschaft 1991, S. 93; von Keil im ²VL 9, Sp. 595f. nicht berücksichtigt, hier referiert nach Duntze http://books.google.de/books?id=iochsYU1g9UC&pg=PA114 ) sah in Tallat ein Pseudonym Birks.

Erkundigungen Walthers bei bayerischen Archiven nach Tallat blieben erfolglos. Im badischen Bodenseeraum wären er und Sudhoff dagegen fündig geworden. Sie hätten nur einen Blick in Kindlers Geschlechterbuch s.v. Talat werfen müssen.

http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kindlervonknobloch1898bd1/0195/

Johannes Talat, Meister der freien Künste und Schulmeister des Stifts Kempten, war der Sohn des Wirts Konrad Talat aus Denkingen (1500).

Google Book Search bietet weitere Belege:

FDA 1893, S. 296 zu 1500
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/6381/
Vgl.
http://books.google.de/books?id=a_c8AQAAIAAJ&q=talat+denkingen

1483 war er schon Schulmeister in Kempten (SpitalA Biberach)
http://books.google.de/books?id=XTZmAAAAMAAJ&q=talat+denkingen

Saams Vermutung ist damit widerlegt. Birk und Talat waren zwei Personen.

Nachtrag: Ein Blick in Saam selbst ergibt keine andere Beurteilung, wenngleich angemerkt sei, dass die biographischen Mitteilungen zu Birck S. 93f. schätzenswert sind als Nachtrag zum ²VL-Artikel von Johanek. Zu beachten ist der Hinweis auf eine Abschrift der Imitatio Christi des Thomas von Kempen 1475 unter dem Rektor Johannes Birk Clm 26775

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008255/image_217 (Handschriftenkatalog München)
[ https://archive.org/stream/descriptionsbib00puyogoog#page/n333/mode/2up wohl nach dem Katalog]

Nachtrag: http://archiv.twoday.net/stories/233330746/

Gundolf Keil behandelte Tallat in der NDB 25 (2013), S. 771f. und spricht von einem wahrscheinlichen Studium in Erfurt, sonst nichts Neues zu den Biographica. Saam hat er immer noch nicht.

Nachtrag August 2014 zur Kemptener Stiftsschule in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts:

Daisenberger
http://hdl.handle.net/2027/mdp.39015031667978?urlappend=%3Bseq=31
Konrad Resch, Lehrer an der Klosterschule Kempten 1464
1498 Birk noch "rector scolarium"

"Im Jahre 1464 war Othmar Binder, der zu Studien in Kempten weilte, der geringen Zahl der Brüder wegen nach Irsee zurückgerufen worden"
https://www.google.de/search?tbm=bks&q=%22othmar+binder%22++studien+kempten

Augsburg, Universitätsbibl., Cod. II.1.4° 32, Bl. 497r: "per me Petrum Fend tunc temporis scolaris in Kampidona" 1466 - seit wann bedeutet scolaris Lehrer (so apodiktisch Hilg, während noch mit Fragezeichen Roth ZfdA 1992, S. 440: Schüler oder Student oder bereits akademisch gebildeter Lehrer?)?
http://www.handschriftencensus.de/4327
http://books.google.de/books?id=4_12pRKL5t0C&pg=PA966 (Baldzuhn)
http://books.google.de/books?id=kf3lBydaynMC&pg=PA291 (Handschriftenkatalog von Hilg)
Könnte natürlich auch die Stadtschule sein.

Augsburg, 8° Cod. 144
"Die Hs entstand laut Schreibervermerk (189v) 1490 sub magistro Johanne Birck, zu identifizieren als Schulmeister der Stiftsschule Kempten u. Verfasser der Kemptener Klosterchronik (zu ihm 2VL 1, Sp. 870-875, P. JOHANEK). Die Bezugnahme im Text (68v, 157v) auf Augusta und Campidonia deutet ebenfalls auf Kempten (Bistum Augsburg); Sequenz und Hymnus (72v, 141r) weisen auf die Klosterpatrone Gordianus und Epimachus. ― Die ersten beiden Texte lassen sich aufgrund Inhalt, Form sowie zahlreicher Fehler als Mitschriften aus dem Unterricht einstufen. Schreiber war (laut Vermerk 84r) Jo Kurtz. Bei ihm handelt es sich wahrscheinlich um Johannes Kurtz aus Ebersbach (gelegen zwischen Irsee und Kempten), der sich zwei Jahre später an der Universität Freiburg immatrikulierte und als Pfarrer in Ebersbach die Irseer Reimchronik verfaßte (zu ihm 2VL 5, Sp. 463-468, F. SCHANZE; PÖTZL, Irsee S. 16-18). ― Die Zugehörigkeit der Hs zur Irseer Bibliothek (Besitzvermerk Iv) ist durch die Verbindung von Johannes Kurtz zum Kloster Irsee zu erklären."
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31760842
Druck: Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg 8°Cod 1-232 / beschrieben von Juliane Trede und Wolf Gehrt. - 2011

Nachtrag September 2014: 1544 ließ der Hofmeister des Stifts Kempten Georg Fläschutz die ältere Chronik von Meister Hans Dallat von Denkingen fortsetzen. Der Dallat'sche Teil folgt offenbar den Fiktionen Birks.

https://archive.org/stream/quellenzurgesch00baumgoog#page/n403/mode/2up (Baumann, Quellen)

Nachtrag Dezember 2014: Marsilius Tallat erscheint als Marsilius Terat aus Kempten 1502 auch in der Wiener Matrikel.

http://books.google.de/books?id=WKrlAAAAMAAJ&q=kempten+marsilius+wien

Nachtrag 21.1.2015:

Das Bayerische Hauptstaatsarchiv teilt heute mit:

"Kemptener Chronik von Fleschutz-Dallat

Sehr geehrter Herr Dr. Graf,
die stift-kemptischen Bestände des Bayerischen Hauptstaatsarchivs sind in den Jahre 1990 bis 1992
an das Staatsarchiv Augsburg abgegeben worden und wurden dort bis 1998 vom Unterzeichneten in
Anlehnung an die Repertorien des Stiftsarchivars Feigele aus den späten 1760er und 1770er Jahren
völlig neu aufgebaut. Für den Hauptbestand FÜRSTSTIFT KEMPTEN ARCHIV ist dies durch das im Jahr
2002 als Band 51 der Bayerischen Archivinventare gedruckte Inventar dokumentiert. Die im Auftrag
des auch in diesem Inventar mehrfach genannten stiftischen Hofmeisters Georg Fleschutz von Dallat
verfasste Chronik befand sich nicht unter den abgegebenen Archivalien.
Wie Sie dem Inventar (S. 18) entnehmen können, fehlen aus der Gruppe II Lit. A des Stiftsarchivs,
die die Chroniken enthielt, heute die Nummern 1-11. Im Bayerischen Hauptstaatsarchiv zurückgeblieben
sind sie nicht. Es bleibt damit nur zu vermuten, dass sie zu einem unbekannten Zeitpunkt
vor dem 2. Weltkrieg vom Allgemeinen Reichsarchiv bzw. Bayerischen Hauptstaatsarchiv an die
Bayerische Staatsbibliothek abgegeben worden sind. Beide Institutionen waren damals im jetzt der
Staatsbibliothek allein vorbehaltenen Gebäude Ludwigstraße 16 untergebracht. Dass aus säkularisierten
Klosterarchiven stammende Chroniken, Annalen und ähnliches literarisches Schriftgut "von
kurzer Hand" der benachbarten Bibliothek überwiesen wurde, war nicht ungewöhnlich. Ich kann
Ihnen daher nur empfehlen, sich an die Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek zu
wenden.
Mit freundlichen Grüßen
i.A.
gez.
Dr. Gerhard Immler
Ltd. Archivdirektor"

Es handelt sich um Cgm 5821:

http://archiv.twoday.net/stories/1022391026/

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