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Die Zeitschrift "Information. Wissenschaft und Praxis" (IWP), früher Nachrichten für Dokumentation (NfD), wird getragen von der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis e.V. (DGI) und gilt als das führende Fachorgan der deutschsprachigen Informationswissenschaft und der deutschsprachigen Dokumentare.

2011 stieß der Wechsel der Zeitschrift zum großen kommerziellen Wissenschaftsverlag de Gruyter (statt eines möglichen Übergangs zu Open Access) auf Kritik:

http://archiv.twoday.net/stories/25480595/

Analog zu der 2010 für die ZfBB durchgeführten Studie

http://archiv.twoday.net/stories/6400333/

schien es mir sinnvoll, auch für IWP zu überprüfen, welcher Anteil der Aufsätze des vorletzten Jahrs von den AutorInnen selbstarchiviert wurde und Open Access zur Verfügung steht. Das gesamte Heft 5 mit dem Schwerpunktthema Open Access musste natürlich ausgeklammert werden, da es vom Verlag Open Access bereitgestellt wurde:

http://www.b-i-t-online.de/pdf/IWP2009-5.pdf

Berücksichtigt wurden keine Editorials, Nachrichten, Interviews, Leserfora, Tagungsberichte, Informationen und Buchbesprechungen.

Es wurde beispielsweise ermittelt:
Stock: Begriffe und semantische Relationen in der Wissensrepräsentation
http://wwwalt.phil-fak.uni-duesseldorf.de/infowiss/admin/public_dateien/files/1/1260277157iwp2009-8_.pdf
Verlags-PDF

Nachdem ich bei der Suche mit Google auf einen Treffer auf http://www.agi-imc.de stieß, dem ein PDF-Volltext beigegeben war, musste ich die Studie abbrechen, da die Aufsätze von 2009 anscheinend komplett unter

http://www.agi-imc.de/isearch/dgi_publications.nsf/ (Archiv)

einsehbar sind. Auch wenn nicht wenige davon im "Deep Web" unauffindbar für Interessenten, die von diesem eher klandestinen Angebot nichts wissen, lagern, kann doch nicht ausgeschlossen werden, dass Autoren, die davon wussten, von einer Selbstarchivierung abgesehen haben. Der Nutzen des Angebots ist aber eher gering, da keine zitierbaren Links für die einzelnen Aufsätze und PDFs vorliegen und die Suchfunktion nicht zu funktionieren scheint - zumindest ergab die Suche nach dem Titelwort Informationsvermittlung keinen Treffer. Einsehbar sind die Jahrgänge 2001, 2005-2011 bis hin zu 2011/4! Ein Eintrag dazu in der EZB existiert nicht, auch Herb scheint von diesem DGI-Angebot nichts zu wissen:

http://www.scinoptica.com/pages/posts/information-wissenschaft-praxis-iwp-ab-2012-bei-de-gruyter-die-open-access-flaute-haelt-an-22.php

So erfreulich der Befund ist, dass der Jahrgang 2009 - noch dazu in der Version of Record, also der Verlagsfassung - Open Access im Netz ist - wem nützt das, wenn so gut wie niemand davon etwas weiß?
Ockenfeld meinte am 2011/06/16 16:59:
OA-Zugang zum IWP-Archiv
Die Herausgabe der IWP wird von der DGI, genauer den Mitgliedern der DGI, und dem Verlag finanziert und diese DGI-Mitglieder zahlen zusätzlich zu ihrem Mitgliedsbeitrag einen Beitrag von 15,00 Euro jährlich, um die Zeitschrift in gedruckter Form und in einer von AGI aufbereiteten Form auch im Mitgliederbereich der DGI-Website online zur Verfügung zu haben. Abonnenten des derzeitigen Verlags Dinges & Frick haben zusätzlich zur Druckausgabe Zugriff auf das komplette PDF-Dokument in einem passwortgeschützten Bereich auf der Verlagswebsite.

Um auch den Autoren und ihrem Bedürfnis nach OA-Zugriff und Reichweite ihrer Beiträge entgegenzukommen, erhalten Autoren, die danach fragen, nach einer Embargofrist von zumeist sechs Monaten, gelegentlich auch früher, zugestanden, dass sie den Beitrag als Verlags-PDF auf ihrem Instituts- oder UB-Server, auf der eigenen Website, in E-LIS oder sonstwo einstellen können. Den eingereichten "nackten" (unredigierten) Text durften die Autorinnen und Autoren ohnehin immer parallel online stellen, um die wissenschaftliche Diskussion zu befördern.

Von den Jahrgängen seit 2005 sind vor allem die Originalbeiträge und Berichte OA verfügbar. Reklame wurde für dieses klandestine Angebot bewusst nicht gemacht, denn, wie gesagt, finanziert nicht ein gefördertes Projekt oder ein Heer von Freiwilligen die IWP, sondern der Verlag, der dazu notgedrungen zahlende Abonnenten benötigt, und die Mitglieder der DGI, von denen einzelne immer wieder äußern, dass sie austreten, wenn sie die IWP auch als Nicht-Mitglied kostenlos lesen können. Wieviele Mitglieder diesen Schritt tatsächlich gehen würden, vermag niemand zu sagen, aber keiner möchte auch das Risiko eingehen. Informationskompetente Menschen finden das Angebot aber, wie man sieht.

Wem nützt eine OA-IWP, die nach zwei Jahren eingestellt werden muss, weil sie keine finanzielle Basis mehr hat? 
Manfred Hauer (Gast) meinte am 2011/06/19 11:52:
IWP - quo vadis
Die IWP ist das Flagschiff der DGI. Wir haben sie seit 2005 frei zugänglich gemacht, zunächst im "Portal Informationswissenchaft" dank einer studentischen Projektgruppe und Frau Ockenfeld und danach offiziell im Auftrag der DGI mit neuer Oberfäche. Geld für Programmierung gab es nicht, ich hielt die Datenbank bewusst so einfach, dass ich jedereit ohne Programmierer daran Veränderungen vornehmen kann. Deshalb auch die kleine Irritation von Klaus Graf bei der Suche, sie bezieht sich - so ein IBM Lotus Domino-Standard - stets auf die ausgewählte Liste. Er suchte vermutlich nur im aktuellen Heft, nicht im Archiv, das mit mehreren Sortierungen angezeigt werden kann (nach Autor, Thema etc.). Die Themen setzen wir intellektuell. Zusätzlich werden alle Texte maschinell indexiert, d.h. wichtige Terme ermittelt, gewichtet und Grundformen generiert. Es wird nichs gescannt, sonder direkt aber dem PDF des Verlages verarbeitet mittes "intellgentCAPTURE".

Die Entscheidung des Vorstandes zum großen Verlagshaus de Gruyter zu wechseln, ist ein Entscheidung zugunsten der meisten Autoren, die mehrheitlich aus den verbliebenen informationswissenschaftliche Hochschulen kommen und an ihrem Impact Factor arbeiten müssen. Deren Themen sind nur teilweise die Themen der Praktiker, die täglich wirklich Informationen an ihre Kunden liefern müssen.

Die DGI leidet an Mitgliederschwund, heutige Studenten erwartet ein Praxis, die mit der alten "Dokumentation" kaum noch in Verbindung steht. Die Online-Host, die Fachinformationszentren und Hochschulfachbereiche werden immer weniger. Liegt die Zukunft der DGI und ihrer Mitglieder im akademischem Publikationswesen? Wenn ja, war die Entscheidung wohl richtig. Wenn nein, muss man schnellstens herausfinden, wie man die heutige Praxis noch als Verband zusammenhalten kann.

Mit der nicht offiziell genehmigten - aber geduldeten - Freischaltung in diesem Frühjahr, wollten wir dazu beitragen, den Verband bekannter zu machen. Google führt in der Tat mehr Leute zu, als die DGI Mitglieder hat.

Dipl.-Inf.wiss. Manfred Hauer M.A.
AGI - Information Management Consultans
http://www.agi-imc.de 
 

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