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Aytaç Eryilmaz Foto: IB

Objekte, Fotos, Plakate, Schriftstücke, Film- und Tondokumente – das alles hat das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) in den 20 Jahren seines Bestehens zusammengetragen. Zum 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens plant die Kölner Institution eine groß angelegte Ausstellung.
Pünktlich zum 31. Oktober soll die Dokumentation im Rahmen eines Festakts in Berlin zu sehen sein. Im November werden zwei weitere Ausstellungen in Düsseldorf und Köln präsentiert. Anfang nächsten Jahres soll die Ausstellung in der Türkei gezeigt werden. Mit den gezeigten Objekten und Tondokumenten "möchte DOMiD eine umfassende Bilanz ziehen", sagt der Geschäftsführer des Vereins, Aytaç Eryilmaz. "Es soll die Geschichte, aber auch die vielschichtige Gegenwart der Migranten aus der Türkei dargestellt werden." Dabei ist die "geteilte Erinnerung" für Türken und Deutsche bisher nur eine kleine Schnittmenge, die aber auf jeden Fall größer werden soll.

Portrait des Geschäftsführers des Vereins DOMiD, Aytaç EryilmazFoto: IB Vergrößerung Aytaç EryilmazUnter der Überschrift "50 Jahre Migration aus der Türkei" sollen auch viele wissenschaftliche und kulturelle Veranstaltungen stehen, an denen DOMiD, in Zusammenarbeit mit dem KulturForum TürkeiDeutschland, der TGD-Türkischen Gemeinde in Deutschland und dem Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung, mitwirkt. Die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Maria Böhmer, ist für diese Ausstellung Kooperationspartnerin des Vereins, aber auch das Bundesministerium des Innern, das Auswärtige Amt, die Bundeszentrale für politische Bildung, die Landesregierung NRW, die Städte Köln und Istanbul, Deutscher Gewerkschaftsbund und Arbeiterwohlfahrt und viele andere.

Ausstellungen für alle Sinne
Schon in den vergangenen Jahren hat DOMiD mit Ausstellungen, die alle Sinne ansprechen und sowohl die Geschichte als auch die aktuelle Situation von Migranten verdeutlichen, auf sich aufmerksam gemacht: Fremde Heimat (1998 in Essen), 40 Jahre Fremde Heimat (2001 in Köln) und Projekt Migration (2005 in Köln).

Vor gut einem Jahr hat der Verein neue Räume in Köln-Ehrenfeld bezogen, eine Etage im Bezirksrathaus, die für die Sammlung und Archivierung optimale Bedingungen bietet. 70.000 Dokumente und Exponate hat DOMiD in den 20 Jahren seines Bestehens schon gesammelt. Aber erst ein Drittel ist inventarisiert. "Viele stellen uns Dinge zur Verfügung, die an die Zeit der Migration in den 60er Jahren oder auch später erinnern. Das können Fotos, Schriftstücke, Plakate oder auch persönliche Gegenstände sein", erklärt Aytaç Eryilmaz. "Dennoch suchen wir weiter, um unsere Sammlung zu erweitern und möglichst vielen Menschen einen Eindruck davon zu geben, was Migration bedeutet, um das erfahrbar zu machen." Ob es sich dabei um Schenkungen oder Dauerleihgaben handelt, ist zweitrangig. In den DOMiD-Archiven sind die Exponate gut aufgehoben, jedes Depot enthält nur bestimmte Materialien, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind exakt auf sie abgestimmt. Und es gibt noch jede Menge Platz.

Bundesweit einzigartiges Archiv
Während sich DOMiD ursprünglich nur mit der Migrationsgeschichte aus der Türkei befasst hat, sind in den Jahren 2002 bis 2006 auch die anderen Migrantencommunities hinzugekommen: Durch das Projekt Migration, in dem der Verein mit einigen anderen Institutionen eine große sozialgeschichtliche und künstlerische Ausstellung auf die Beine gestellt hat, enthält die Sammlung nun auch Objekte zur Migration aus Italien, Griechenland, Spanien, Portugal, Marokko, Tunesien, Ex-Jugoslawien, Südkorea, Vietnam, Mosambik und Angola. Diese Sammlung ist bundesweit einmalig. Und auch der Verein selbst ist internationaler geworden. Hatte er anfänglich fast nur türkische Mitglieder, sind mittlerweile auch viele andere Nationen vertreten, natürlich auch Deutschland. Je mehr Perspektiven, desto interessanter das Projekt.

Diese Vielfalt soll auch weiter gepflegt werden. "Wir wollen in Zukunft auch andere Formen der Migration darstellen und Exponate dazu sammeln: Asyl und Flucht zum Beispiel", sagt Aytaç Eryilmaz. "Es ist so wichtig, dass die Menschen soweit es eben möglich ist, einmal einen anderen, ganz persönlichen Blick auf solche Lebensläufe bekommen können." Sein größter Wunsch für die nähere Zukunft ist aber ein Zentrum für Geschichte, Kunst und Kultur der Migration: "Ein Migrationsmuseum wäre in etwa zwei Jahren fertig, aber bisher sind uns für so ein Projekt keine Gelder bewilligt worden." Darüber allerdings ist das letzte Wort noch nicht gesproche

Quelle: Bundesregierung, Artikel v. 1.6.11
 

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