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Dass auch viele historische Fotos bei der Foto-Community http://www.flickr.com vorhanden sind, stellt mit weiterführenden Links das hiesigerseits hochgeschätzte Weblog Fotostoria dar:

http://www.fotostoria.de/?p=601

Für die Wikimedia-Projekte interessant sind vor allem die Fotos, deren urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist, z.B.

http://www.flickr.com/groups/100_years_old/pool/

Eine Suche nach dem Wort "Wikimedia" ergibt in Fotostoria keine Treffer. Daraus ist zu schließen, dass Fotostoria den riesigen freien Bilderpool von Wikimedia Commons, dem zentralen Multimedia-Server der Wikimedia-Projekte (wichtigstes ist die bekannte Wikipedia), bislang leider ignoriert hat.

Mittels FlickrLickr werden täglich freie Bilder (mit CC-BY) aus Flickr nach Wikimedia Commons importiert:
http://commons.wikimedia.org/wiki/User:FlickrLickr

Auf mit "All rights reserved" getaggte Bilder, auch wenn diese einwandfrei weltweit gemeinfrei sind, bezieht sich dieser Import allerdings nicht.

Hier der Willkommens-Text von Commons:

"Wikimedia Commons ist eine Mediendatenbank, die nicht von bezahlten Künstlern, sondern von Freiwilligen erstellt wird. Der Name "Wikimedia Commons" ist vom Dachprojekt Wikimedia, welches alle Wikimediaprojekte leitet, und dem englischen Wort "commons" (dt. Allmende - gemeinschaftlicher Besitz) abgeleitet, da es ein Gemeinschaftsprojekt aller verschiedenen Wikimediaprojekte und Nationalitäten ist. Es stellt daher einen zentralen Aufbewahrungsort für freie Fotografien, Diagramme, Animationen, Musik, gesprochenen Text, Filmstücke und allen anderen Arten digitaler Medien bereit, die für Wikimediaprojekte brauchbar sind.

Wikimedia Commons nutzt dieselbe Wiki-Technologie wie die Wikipedia und kann daher von jedem einfach und ohne besondere technische Fähigkeiten direkt im Webbrowser bearbeitet werden. Im Gegensatz zu in anderen Projekten hochgeladenen Mediendateien können in Wikimedia Commons hochgeladene Medien direkt in den Seiten aller Wikimediaprojekte eingefügt werden, ohne dass man sie dort noch einmal separat hochladen müsste.

Wikimedia Commons wurde am 7. September 2004 gegründet. Am 24. Mai 2005 durchbrach Wikimedia Commons die Marke von 100.000 hochgeladenen Mediendateien. Aktuell enthält es 944,187 Dateien und 47,779 Sammlungen (Zahlen in angelsächsischer Notation). Weitere Hintergrundinformationen über das Projekt Wikimedia Commons selbst können im Impressum, auf der Wikipediaseite über Wikimedia Commons und auf seiner Seite im Meta-Wiki nachgelesen werden.

Im Gegensatz zu traditionellen Medienarchiven ist Wikimedia Commons frei. Jeder darf die hier bereitgestellten Dateien frei kopieren, nutzen und bearbeiten, solange die Autoren genannt und die Kopien und Veränderungen mit derselben Freizügigkeit anderen zur Verfügung gestellt werden. Die Wikimedia-Commons-Datenbank als solche und die in ihr enthaltenen Texte sind unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation lizensiert. Die genauen Lizenzbedingungen jeder einzelnen Mediendatei können auf der jeweiligen Beschreibungsseite gefunden werden."
http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Willkommen
(Im Original sind die einzelnen Schlüsselbegriffe mit Links zu weitergehenden Erläuterungen belegt.)

Voraussetzung für die Aufnahme von Bildern in Commons ist:
* sie stehen unter einer freien Lizenz (GNU FDL oder CC-BY) oder
* sie sind nicht urheberrechtlich geschützt.

Da Commons ein internationales Projekt ist, das längst nicht so professionell von der Wikimedia Foundation betreut wird wie etwa die englische Wikipedia, besteht vergleichsweise viel Unsicherheit hinsichtlich des zweiten Punkts.

Immerhin akzeptiert Commons die Ansicht von Bridgeman v. Corel 1999, wonach originalgetreue Reproduktionen zweidimensionaler Vorlagen keinen eigenständigen Schutz genießen.

Für historische Fotografien ergibt sich aus der BGH-Entscheidung Bibelreproduktion nach deutschem Recht zwingend, dass Reproduktionen oder Scans kein neues Leistungsschutzrecht entstehen lassen. (Hinsichtlich von Gemäldefotografien behauptet die Fotografen-Lobby, angeführt von RA Seiler, etwas anderes.)

"Die Untergrenze des Lichtbildschutzes bildet die [...] nicht mehr schutzfähige Reproduktionsfotografie, bei der lediglich eine zweidimensionale Bild- oder Textvorlage mechanisch durch Foto-, Mikro-oder elektrostatische Kopie oder, nach Abzug eines Negativs, durch nach ihm hergestellte Diapositive, Vergrößerungen oder Duplikatnegative oder digitale Techniken vervielfältigt wird" (Vogel in Schricker, Urheberrecht 3. Aufl. 2006 § 72 Rdnr. 23; neu ist gegenüber der Vorauflage 1999 der Hinweis auf die digitalen Techniken). Andernfalls könne durch wiederholte Reproduktionsvorgänge die Schutzfrist eines Bildes beliebig verlängert werden.

Schwieriger ist die Frage zu beantworten, wann ein Foto (womöglich weltweit) "Public Domain", also nicht mehr geschützt ist.

Die deutschsprachige Wikipedia hat sich darauf geeinigt, Fotos als gemeinfrei anzusehen, wenn der Fotograf nachweislich 70 Jahre tot ist oder wenn das Bild älter als 100 Jahre ist (und es keine konkreten Anhaltspunkte gibt, dass der Fotograf keine 70 Jahre tot ist). Angesichts der EU-Schutzdauerrichtlinie wird nicht zwischen Lichtbildwerken und Lichtbildern unterschieden, sondern es wird davon ausgegangen, dass fast alle Bilder Lichtbildwerke sind.
Ladislaus meinte am 2006/11/05 23:43:
Eine von den meisten wohl eher wenig genutzte Quelle für historische Bilder insbesondere der Zeit der Jahrhundertwende um 1900 sind übrigens Ansichtskarten-Auktionen und -Shops. Alte Postkarten sind natürlich nicht automatisch gemeinfrei, aber bei Karten anonymer Urheber oder nicht auffindbarer Verlage bis, sagen wir, 1930 dürfte sich wohl kein Rechteinhaber melden. Mir ist so etwas jedenfalls noch überhaupt nie zu Ohren gekommen.

Die Scans sind oft nicht allzu toll, aber eine Karte dann einfach zu kaufen ist wohl oft billiger als so manche Grundgebühr einer öffentlichen Copyfraud-Institution. Und die Suchmaschinen und Beschreibungen der Postkartensammler sind manchmal erheblich besser als die vieler öffentlicher Projekte (etwa des nervigen bildindex.de des "Bildarchivs Foto Marburg" ).

Eine riesige Auswahl bieten z. B. der deutsche Shop http://ansichtskartenversand.com (ca. 280.000 Karten) und die Auktionsplattformen http://delcampe.fr (mehrere Millionen Karten!), http://playle.com (ca. 90.000 Karten) oder http://besteauktion.de (ca. 210.000 Karten). Weitere Links zu Shops gibt es bei http://ansichtskarten-sammeln.de/

eBay hingegen ist, was die Bildqualität angeht, oft nicht zu gebrauchen, außerdem verhunzen viele Verkäufer ihre Bilder mit irgendwelchen Überschreibungen, die den bösen Nutzer wohl zum Kauf statt Download anregen sollen, mich aber regelmäßig eher Abstand nehmen lassen.

Neben den Verkäufern gibt es natürlich auch Sammlerseiten, die sich einer Region oder Kommune oder auch eines bestimmten kulturhistorischen oder architektonischen Themas annehmen. Ein paar Beispiele gibt's beim Open Directory Project:

http://dmoz.org/Recreation/Collecting/Postcards/Themed_Collections/ 
KlausGraf meinte am 2006/11/09 02:53:
Fotostoria beklagt mangelnde Suchmöglichkeiten auf Commons
http://www.fotostoria.de/?p=646

Natürlich kann man die Bilder auf Commons auch über allgemeine Bildersuchmaschinen finden. Dass die Suchfunktion von Wikimedia-Projekten jämmerlich ist, ist kein Geheimnis. 
 

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