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http://www.sueddeutsche.de/karriere/uni-hamburg-entzieht-doktorgrad-trotz-mangel-an-beweisen-1.1124209

Mitte des Monats hat die juristische Fakultät der Universität Hamburg einem Anwalt den Doktortitel entzogen. Der Grund: geistiger Diebstahl. Der Mann soll ein Plagiator sein. So etwas kommt, wie die Öffentlichkeit in den vergangenen Wochen erfahren musste, ja immer wieder an deutschen Hochschulen vor.

Aber der Fall in Hamburg ist speziell; hier liegen die Dinge etwas anders als sonst. Denn das einzige Prüfexemplar der umstrittenen Dissertation aus dem Jahre 2009 ist nicht mehr auffindbar - und damit fehlt das entscheidende Dokument für einen direkten Beweis der mutmaßlichen Abschreiberei.

Der Verdacht der Hochschule stützt sich also nicht auf das Original, sondern auf eine Veröffentlichung im Internet und in ein paar Buchexemplaren. Diese bezeichnet der Autor nun als noch unfertige "Arbeitsversion" aus dem Jahr 2005. Zu den "peinlichen und versehentlichen Verwechslungen" mit dem endgültigen Promotionstext sei es in einem "dutzendfachen E-Mail-Austausch mit einer Internetdruckerei" gekommen, beteuert er in seiner Stellungnahme gegenüber dem Promotionsausschuss. [...]

In die verzwickte Lage ist die Universität Hamburg nur geraten, weil sie das Prüfexemplar mit den Randbemerkungen der beiden Gutachter dem Doktoranden ausgeliehen hatte. Dieser sollte die Gelegenheit bekommen, die Anmerkungen und Ratschläge der Prüfer für die veröffentlichte Fassung zu berücksichtigen.

Und das Zweitexemplar der Dissertation ist nach bestandener Prüfung gleich vernichtet worden, die Verwaltung will sich wohl nicht mit zu vielen Schriften und Archivbeständen belasten. Die Druckfassung wiederum musste der Kandidat nicht noch einmal von seinen Prüfern absegnen lassen. Das spart allen Zeit. Dieser Verzicht auf eine nochmalige Kontrolle ist auch an anderen Universitäten durchaus üblich.

Der promovierte Jurist nahm das einzige Original mit den Anmerkungen seiner Prüfer mit in die USA. Dorthin zog es seine Frau beruflich, er selbst macht dort bis Ende Juli eine Familienpause mit zwei kleinen Kindern. Das Original hatte er nach eigenen Angaben schon bald durchgesehen und per Post nach Hamburg zurückgeschickt. Angeblich existiert darüber auch eine Quittung. Doch die Sendung ist an der Universität offenbar nie angekommen oder, falls doch, irgendwie verlorengegangen, vielleicht auf den Fluren oder in einem Büro. Eine Rückverfolgung der Sendung blieb bisher jedenfalls erfolglos.
(Hervorhebung KG)

Siehe auch
http://m.lto.de/de/html/nachrichten/3512/wissenschaftsplagiat_wie_aus_schlamperei_ein_verdachtsfall_wird/

http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Forum:Uwe_Brinkmann_gibt_den_Doktortitel_zur%C3%BCck
 

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