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Das letzte Institut der von uns besprochenen Sektion A - Geisteswissenschaften und Bildungsforschung der Leibniz Gemeinschaft (siehe http://archiv.twoday.net/stories/4069419/ )
ist das Trierer ZPID.



Da die Psychologen in Deutschland OA-freundlich sind, kommt OA nicht nur auf der Website häufig vor, es ist derzeit sogar im Newsticker auf der Startseite präsent.

Zwei Weblogs zeigen, dass man die Herausforderungen von Web 2.0 annehmen will.

Dessen ungeachtet kann eine nennenswerte Förderung von OA durch das ZPID nicht konstatiert werden, denn in der Publikationsliste
http://www.zpid.de/index.php?wahl=IuD&uwahl=publications
sind nur ganz wenige Beiträge als freie Volltexte markiert. Übermäßig Werbung für das psychologische Fachrepositorium in Saarbrücken wird nicht gemacht, und das zentrale Produkt des Hauses, die Datenbank PSYNDEX ist natürlich kostenpflichtig.

Besonders restriktiv sind die Nutzungsbedingungen des elektronischen Testarchivs:
http://www.zpid.de/index.php?wahl=products&uwahl=frei&uuwahl=userlog

Gebetsmühlenartig wiederholen wir: Der Wissenschaft ist am meisten mit einem denkbar freien Zugang zu Daten, wissenschaftlichen Verfahren usw. gedient. Eine Kultur der Ängstlichkeit ist erst am Platz, wenn man empirisch valide festgestellt hat, dass die Freiheit nicht funktioniert.

Fazit: OA ist im ZPID zwar "angekommen", aber noch längst nicht befriedigend umgesetzt.
wga meinte am 2007/07/30 18:41:
Wir bleiben dran
Vorbemerkung: Der Blogeintrag erreicht mich zufällig, als ich gerade in
den USA bin und Gelegenheit habe, mit sehr prominenten Fachvertretern zu
sprechen (solche, deren Arbeit in den Standard-Lehrbüchern vorkommt und
die bei ISI als "highly cited" geführt werden). Diese zum Teil schon
betagten Koryphäen hätten bzw. hatten kein Problem mit dem
traditionellen Publikationswesen. Erstaunt hat mich die Vehemenz, mit
der sich gerade dieser Kreis für Open Access einsetzt. Die Aufgabe des
Publikationswesens sei, wissenschaftliche Ergebnisse zu kommunizieren,
und zwar ohne Barrieren und rasch. Man werde durch eigenes Verhalten Zeichen setzen
(Abbestellen teurer Zeitschriften, Beitragseinreichung bei offenen
Zeitschriften, Verweigerung der umfangreichen Herausgeber- bzw. Reviewtätigkeit für überteuerte Produkte).

Diese leidenschaftlichen Statements machen klar, daß die Open
Access-Bewegung keine Eintagsfliege ist und daß das Verhalten solch
prominenter Autoren Auswirkungen auf das Fach haben wird. Was das ZPID
betrifft, so ist seine Aufgabe, die wissenschaftliche Kommunikation in
der Psychologie zu fördern. Es hat sich der digitalen Welt früh angepaßt
und weist mit dem Web-Katalog PsychLinker und der Suchmaschine
PsychSpider fachlich relevante digitale Ressourcen kostenfrei nach.
Es geht in der (klassischen) Fachinformation um nichts anderes, als alle
zu einer gegebenen Fragestellung gehörigen (wissenschaftlichen)
Dokumente nachzuweisen. Wenn im Zuge der Open-Access-Bewegung immer mehr
wissenschaftliche Informationen frei im Internet verfügbar sind, müssen
die Fachinformationswerkzeuge dem angepaßt werden.

Hier ist das ZPID mit nicht unerheblichem Ressourceneinsatz auf einem guten Weg. Weitere
Maßnahmen zur Unterstützung der Publikationstätigkeit von
Wissenschaftlern sind in Vorbereitung, ebenso wie die kostenfreie
Bereitstellung der eigenen Publikationen (zur Not als Pre- oder
Postprint bzw.nach der Embargophase). Die Nutzungsbedingungen des elektronischen Testarchivs schränken den Gebrauch durch Fachleute zum Zwecke der Forschung und Lehre nicht ein; allerdings sind psychologische Tests diagnostische Instrumente und bedürfen einer geschulten Handhabung. Ein Wermutstropfen für Open Access
bleibt die Gebühr für die Fachdatenbank PSYNDEX. Wir haben zwar eine
günstige Zugangsvariante für den Preis eines Mensaessens geschaffen,
aber einen kostenfreien PSYNDEX wird es kurzfristig nicht geben. Insofern ist Open Access vom puristischen Standpunkt tatsächlich "noch längst nicht befriedigend umgesetzt".

Erich Weichselgartner
University of California at Irvine 
 

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