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http://plagiatsgutachten.de/blog.php/universitat-dusseldorf-nach-der-causa-schavan-mit-mehreren-plagiatsfallen-beschaftigt-weiterer-grad-entzogen/

"Augen auf und durch" (Rohrbacher)
http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/content/fakultaet/downloads/ordnungen/Plagiate/Plagiatsverdachtsfaelle_an_der_Philosophischen_Fakultaet_der_HHU.pdf

Dass die Person, der der Doktorgrad entzogen wurde, nicht angegeben wird, kann man nur als absichtsvolle Schädigung der Wissenschaft betrachten, da Dissertationen nun einmal öffentlich sind.
Erbloggtes (Gast) meinte am 2013/08/22 17:12:
Der Effekt ist, dass jetzt irgendwo plagiierte Dissertationen in den Universitätsbibliotheken stehen und bei Benützung zu Folgefehlern führen. Es wird ein System benötigt, um das zu verhindern.

Vermutlich nennen sie keine Namen, weil die Rechtslage so ist. Andererseits würde man öffentliches Interesse an der Nennung einer für ungültig erklärten Dissertation aufgrund des genannten Effektes wohl eindeutig bejahen müssen. 
Thade (Gast) antwortete am 2013/08/22 23:04:
Vertretbar wäre Nicht-Nennung nur, wenn die Dissertation noch nicht veröffentlicht war. Manchmal vergehen etliche Jahre zwischen Promotion und Veröffentlichung der Arbeit, also grundsätzlich möglich. In dem prominenten Fall natürlich nicht zutreffend. Da weiß aber jeder dass es sich um Shavan handelt. Insoweit OK. In dem andern Fall kann man halt spekulieren. Vielleicht OK, vielleicht nicht OK.

Schwerwiegender als so ein Einzelfall ist aber dass es überhaupt kein System oder Instanz gibt über die der Umgang mit plagiierten Arbeiten läuft, wenn ich richtig informiert bin. Also z.B. keine Pflichtmeldung an eine Zentralstelle, keine Benachrichtigung der scientific community, keine einheitliche Regelung in den Bibliotheken. Zum Teil werden solche Arbeiten in den Bibliotheken als Plagiat gestempelt, zum Teil aus dem Verkehr gezogen (halte ich für falsch), zum Teil weder - noch. 
Erbloggtes (Gast) antwortete am 2013/08/23 00:02:
Ja, verbrennen sollte man die nicht. Kann man immerhin noch "Plagiate im 20. und 21. Jahrhundert" dran untersuchen. Da wäre ein Stempel natürlich schon zur Erhebung der Grundgesamtheit wunderbar ;-)
Gerade für Hochschulbibliotheken wäre ein System wünschenswert. In Österreich gibt es ja eine Zentralstelle, die "Kommission für wissenschaftliche Integrität". Die veröffentlicht immer traurige, wenig aussagekräftige Jahresberichte ohne Namensnennungen, also für diesen Zweck auch nicht geeignet.
Besonders kritisch sehe ich aber das Wort Zentralstelle, seit klar wurde, dass Schavan eine Zentralstelle voll unter Kontrolle gehabt und ihren Doktor behalten hätte. 
Gast (Gast) antwortete am 2013/08/23 00:12:
In dem Papier aus Düsseldorf ist von "Aberkennung der schriftlichen Promotionsleistung" die Rede. Dr. Stefan Weber macht daraus "weiterer Grad entzogen." Das ist aber nicht dasselbe. Die ursprüngliche Formulierung lässt die Spekulation von Tahde immerhin möglich erscheinen. 
S. (Gast) antwortete am 2013/08/24 00:01:
Durch das Fehlen eines solchen Systems bleibt dem Online-Katalogbenutzer u.a. auch verborgen, dass man etwa 1947 in Freiburg dem KZ-Arzt Waldemar Hoven den Doktorgrad aberkannt hat, dessen Dissertation von 1943 - in mehreren Bibliotheken zu finden - in Wirklichkeit von zwei Häftlingen verfasst worden war: [http://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_Hoven].

Der hbz-Verbundkatalog scheint bisher der einzige zu sein, bei dem plagiatsbedingte Aberkennungen auch bibliographische Folgen haben, zumindest sehen die "Verbundvereinbarungen" inzwischen explizit vor, auch entsprechende Vermerke aufzunehmen: [http://www.hbz-nrw.de/dokumentencenter/produkte/verbunddatenbank/aktuell/verbundvereinbarungen/VK_komplett.pdf] (Z § 162,9 - Hochschulschriftenvermerk bei Plagiaten). Die Realität sieht freilich anders aus: Bisher findet sich kein Vermerk in den Datensätzen von sechs Arbeiten, die von VroniPlag analysiert worden waren (Fallkürzel: Tj, Tr, Psc, Mh, Sh, Bds) und die alle mit Aberkennungen endeten. 
Dr. Bernd Dammann (Gast) meinte am 2013/08/23 11:25:
Rechtsstaatlich einwandfreie Vorgehensweise erforderlich
Man sollte derzeit besser die Kirche im Dorf lassen und die Einzelkämpfer der Philosophischen Fakultät der HHU Düsseldorf, die vorbildliche Pionierarbeit leisten, nicht überfordern. Denn es ist - eigentlich als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt - offenbar doch daran zu erinnern, dass sich die Düsseldorfer Akteure in der causa Schavan gegenwärtig als beklagte Prozesspartei in einem schwebenden verwaltungsgerichtlichen Verfahren befinden, über dessen Stand sie als Verfahrensbeteiligte momentan nicht unmittelbar berichten wollen bzw. sprechen dürfen. Fragt sich also, warum der Öffentlichkeit gerade jetzt dieser "Bericht über den Stand aktueller Fälle von Plagiatsverdacht bei Dissertationsschriften und ihre Handhabung durch den Promotionsausschuss (Vorverfahren)" zugänglich gemacht wird. Meine Vermutung geht dahin, die interessierte Öffentlichkeit über den an sich schon bekannten Hauptstreitpunkt, den Verfahrensstand und die Argumentationsstrategie der beklagten HHU in diesem Verwaltungsgerichtsverfahrens zu informieren. Denn die Kernaussage dieses 'Berichts' laute in meiner Lesart, dass mit der Arbeit der Klägerin genau so umgegangen wurde wie in jedem anderen Fall auch (rechtsstaatlicher Grundsatz der Gleichbehandlung), was die Klägerin allerdings entschieden bestreitet. In Wirklichkeit scheint mir deswegen dieser 'Bericht' Bestandteil einer von der zuständigen Kammer angeforderten Stellungnahme der Beklagten im Rahmen des anhängigen Verfahrens zu sein, in das wir auf diese Weise Einblick gewährt bekommen. Eingedenk einer solchen Situation zu diesem Zeitpunkt und an dieser Stelle die Nennung weiterer Namen betroffener Delinquenten einzufordern, käme m.E. einem prozessualen Eigentor gleich. Denn auch die Verletzung von Persönlichkeitsrechten (Geheimhaltungspflicht) macht ja die Klägerin, wie man schon im März dieses Jahres lesen konnte, vor Gericht geltend. 
Dr. Bernd Dammann (Gast) antwortete am 2013/08/24 15:12:
N a c h t r a g :
Wie ich gerade sehe, hat Simone G., kritische Chronistin und mit Herzblut engagierte Kommentatorin der laufenden Ereignisse, dazu einen erhellenden und köstlich bebilderten Beitrag auf causaschavan.wordpress.com ins Netz gestellt:
'Klopfzeichen aus Düsseldorf: Hintergründiges zum Fall Schavan' - sehr lesenswert! 
 

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