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(Anonyme) Frage auf der Auskunftsseite der Wikipedia:

Berücksichtigen die Stadtarchive in Deutschland auch Videobildmaterial zur Dokumentation der städtischen Alltagskultur für künftige Generationen? Hochzeitsgesellschaften auf dem Römerberg, das Geschehen auf Wochenmärkten und Flohmärkten, die Ansammlungen von Fußballfans vor Stadien und auf Bahnhöfen, religiöse Eiferer in Fußgängerzonen, der Wahlvorgang bei Kommunalwahlen in den Stadtteilwahllokalen, Musikdarbietungen in den städtischen Parks im Kultursommer, Banker in der Mittagspause, der Strom der außerstädtischen Pendler --85.180.157.120 21:08, 13. Feb. 2008 (CET)

Und wie sieht es eigentlich mit anderen Materialien des Alltagslebens im Stadtraum aus? Diese Frage habe ich mir beim Besuch der Kempowski-Ausstellung letztes Jahr in Berlin gestellt, anhand der von ihm gesammelten Speisekarten u. a. "Dokumente". Das ist in 100 Jahren ja allemal interessanter als das meiste amtliche Archivgut. Wird so etwas systematisch gesammelt? Wie sieht es mit Websites lokaler Unternehmen/Vereine aus? Wer archiviert so etwas?
belafinster meinte am 2008/02/14 10:27:
Da erspar ich mir mal den Hinweis auf die verschnarchte und heuchlerische Archivaren-Zunft, die historisch interessante Quellen einfach so mal wegschmeissen oder gleich gar nicht in ihre Sammlungaufträge aufnehmen. 
KlausGraf antwortete am 2008/02/14 12:47:
Was Archivare tun
Archivare archivieren vorhandene Unterlagen und zwar schwerpunktmäßig solche, die bei den Provenienzstellen, für die sie zuständig sind, entstanden sind.

Natürlich könnte innerhalb eines Stadtarchivs ein stadthistorisches Projekt angesiedelt werden, das das Straßenleben per Video dokumentiert, so wie es ja auch Stadtarchive gibt, für die Fotografen denkmalgeschützte Häuser aufnehmen. Aber diese Dokumentationstätigkeit betrifft nicht die Hauptaufgabe der Archive, die VORHANDENES bewerten. 
Ladislaus antwortete am 2008/02/14 14:19:
Dass das Erstellen nicht "normale" Aufgabe des Archivs ist, ist mir schon klar, deshalb frage ich ja zusätzlich auch: Wer dokumentiert das vorhandene, aber nicht geschäftsmäßig amtlich oder kirchlich produzierte Schriftgut (Konzertprogramme, Speisekarten, Vereinsblätter, Flugblätter, Wahlwerbung, neue Ansichtskarten, Abizeitungen, Firmenschriften, lokalpatriotische Autoaufkleber, was weiß ich), das auch über den Sammelauftrag der Landesbibliotheken hinausgeht bzw. diesen regelmäßig durch die Lappen geht? In Städten, wo kein rühriges Volkskundemuseum vorhanden ist? Sind das nur Heimatsammler? Und das Archiv kommt dann eventuell in den Genuß (oder Verdruß) des Erbes? Oder gibt es auch Archive, die das aus eigenem Antrieb halbwegs systematisch betreiben? 
Wolf Thomas antwortete am 2008/02/14 15:21:
Überlieferungsbildung aus kommunalarchivischer Sicht
Die Bundeskonferenz der Kommunalarchive hat sich zu der hier aufgeworfenen Frage bereits geäußert :
http://www.bundeskonferenz-kommunalarchive.de/empfehlungen/Positionspapier_Ueberlieferungsbildung.pdf 
Ladislaus antwortete am 2008/02/14 15:26:
@Wolf Thomas: Herzlichen Dank – genau das hatte ich gesucht. 
 

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