Am 28.3.2008 wurde in H-German ein von zahlreichen US-Professorinnen unterzeichneter offener Brief veröffentlicht, der sein Befremden darüber artikuliert, dass in der im April an der Uni Mainz beginnenden Ringvorlesung zur Geschichte und Wirkung der
1968er Bewegung in transnationaler Perspektive keine weiblichen
Vortragenden eingeplant wurden. Der Dekan des FB 07 hat nun mit einer peinlichen Klarstellung reagiert, in der sich der denkwürdige Abschnitt findet:
Es ist meines Erachtens schlicht indiskutabel, dass Wissenschaftler/innen anderen Kolleg/innen per Offenem Brief und öffentlichem Druck vorzuschreiben versuchen, welche Themen in deren Veranstaltungen behandelt werden sollen. Das ist mit ganz grundlegenden Prinzipien des freien Diskurses nicht vereinbar.
Da verwechselt der Dekan aber etwas. Mit grundlegenden Prinzipien des freien Diskurses ist es nicht vereinbar, öffentliche Kritik an universitären Mißständen abzuwürgen. Wissenschaft agiert nicht im luftleeren Raum, und auch Praktiken der Wissenschaftsorganisation können und müssen öffentlich debattiert werden. Ob man in einer Rezension des womöglich aus der Ringvorlesung entstehenden Sammelbands die in der Tat fragwürdige Gender-Lücke bemängelt oder in einer fachlichen Mailingliste macht keinen Unterschied.
Wissenschaft lebt von Kritik, nicht von männerbündlerischer Kumpanei.
1968er Bewegung in transnationaler Perspektive keine weiblichen
Vortragenden eingeplant wurden. Der Dekan des FB 07 hat nun mit einer peinlichen Klarstellung reagiert, in der sich der denkwürdige Abschnitt findet:
Es ist meines Erachtens schlicht indiskutabel, dass Wissenschaftler/innen anderen Kolleg/innen per Offenem Brief und öffentlichem Druck vorzuschreiben versuchen, welche Themen in deren Veranstaltungen behandelt werden sollen. Das ist mit ganz grundlegenden Prinzipien des freien Diskurses nicht vereinbar.
Da verwechselt der Dekan aber etwas. Mit grundlegenden Prinzipien des freien Diskurses ist es nicht vereinbar, öffentliche Kritik an universitären Mißständen abzuwürgen. Wissenschaft agiert nicht im luftleeren Raum, und auch Praktiken der Wissenschaftsorganisation können und müssen öffentlich debattiert werden. Ob man in einer Rezension des womöglich aus der Ringvorlesung entstehenden Sammelbands die in der Tat fragwürdige Gender-Lücke bemängelt oder in einer fachlichen Mailingliste macht keinen Unterschied.
Wissenschaft lebt von Kritik, nicht von männerbündlerischer Kumpanei.
KlausGraf - am Freitag, 4. April 2008, 00:48 - Rubrik: Frauenarchive
Brigitte Pfeil meinte am 2008/04/04 14:57:
Na ja, schließlich hat es die Abteilung Geschichte in Mainz seit Jahrzehnten geschafft, keine Frau auf einen Lehrstuhl berufen zu 'müssen' ... - da braucht man sich über sowas ja nun auch nicht wirklich zu wundern !