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http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2009/03018/index.html (mit Bildern)

Kulturdezernent Professor Georg Quander bezeichnet die Lage für das Archivgut als nach wie vor als unübersichtlich und katastrophal. Der Direktor der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar habe seine Einschätzung bestätigt, dass der Einsturz des Historischen Archivs schlimmer als der Brand der Bibliothek sei. Feuer und Löschwasser hätten in Weimar zwar sehr wertvolle Druckwerke, darunter viele Erstausgaben, zerstört. Davon gebe es aber mehrere und diese ließen sich deshalb ersetzen, während es sich in Köln um Unikate handele, die unwiederbringlich seien.

Von den gesamten Beständen des Historischen Archivs, die auf Regalen von 30 Kilometern Länge lagerten, sind bis jetzt 15 bis 20 Prozent geborgen. Davon ist sicher nicht alles zu retten, die Rekonstruktion wird 20 bis 30 Jahre dauern. Die Feuerwehr stellt Archivgut zurzeit nur dann sicher, wenn sie darauf bei der Suche nach der verschütteten Person stößt, sie bezeichnet das als so genannte Notbergung.

Die Mitarbeiter des Kölner Archivs und der anderen mithelfenden Archive beschäftigen sich im Drei-Schichten-Betrieb mit der Bergung und Sortierung der Dokumente. Manche der Archivalien sind fast unbeschädigt, andere dagegen nahezu völlig zerstört. Der Erhaltungszustand hängt stark davon, was beim Einsturz wohin gefallen ist. Bei der Sortierung gehen die Archivare nach Schadensklassen vor: Pergament oder Papier, nass oder trocken. Feuchte Dokumente müssen für mindestens zwei Jahre tiefgefroren werden, bevor die Rettung in Form der Gefriertrocknung beginnen kann.

Zu den geretteten Archivalien von besonderer Bedeutung gehört eine der beiden Handschriften des Theologen und Philosophen Albertus Magnus und vier der fünf Bände der Chronik des Kölner Ratsherren Hermann von Weinsberg aus dem 16. Jahrhundert. Auch Akten des städtischen Wohnungsamts aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sind wieder aufgetaucht, allerdings fast völlig zerfetzt. Die Leiterin des Historischen Archivs, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, hat Zweifel, ob die Dokumente rekonstruierbar sind.


Meine Informationslage hat sich auch etwas verbessert, ich konnte heute drei Telefonate führen, darunter mit Herrn Palm von der Pressestelle der Stadt Köln, der so freundlich war, mir die Ergebnisse der (oben zusammengefassten) Pressekonferenz (dieser Teil wurde leider nicht im Fernsehen übertragen, soweit bekannt) mitzuteilen.

Zu ergänzen wäre: Es wird täglich in drei Schichten gearbeitet, wobei etwa 20 Leute pro Schicht anwesend sind. Diese befassen sich mit der Grobsortierung des Materials der angelieferten Schuttladungen. Was durchnässt ist, wird zur Gefriertrocknung in Kisten verpackt.

Solange es sich um eine "Notbergung" handelt, kann die Bergung der Stücke nicht optimiert erfolgen. Wird die vermisste Person aufgefunden, wird das Archiv die Leitung der Bergungsarbeiten übernehmen. Während das Archiv derzeit nur über ein winziges Notbüro verfügt, wird es demnächst eine ganze Etage im Deutzer Stadthaus erhalten.

Der Erhaltungszustand der Archivalien ist ganz unterschiedlich: Er reicht von vollständig erhalten bis zu wertlosen winzigen Schnitzelchen, die nur noch weggeworfen werden können. Die Stimmung wird als "vorsichtig optimistisch" beschrieben.

Wolf Thomas meinte am 2009/03/10 11:11:
Halle für Zwischenlösung Historisches Archiv gefunden
"Für eine längere Lagerung und Behandlung von geborgenem Archivgut hat die Stadt Köln eine entsprechende Halle durch Aufruf in der Presse gesucht.
Die Reaktion war enorm. Nunmehr scheint eine Halle gefunden zu sein, die den besonderen Anforderungen für die Lagerung des Archivgutes entspricht und auch hinsichtlich der logistischen Kette in der Behandlung des Bergegutes geeignet ist. Stadt dankt für schnelle und unkonventionelle Hilfe."
Quelle:
http://www.stadt-koeln.de/1/presseservice/mitteilungen/2009/03020/ 
 

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