32 Kommentare zu
http://archiv.twoday.net/stories/5583394/
sind, wenn ich mich nicht täusche, Rekord in diesem Weblog. Die Presse hat nun auch die unglückliche Äußerung aufgegriffen.
http://www.koeln.de/koeln/stadtarchivchefin_wegen_urheberrechtsaeusserung_in_der_kritik_141916.html
Stadtarchiv-Chefin wegen Urheberrechts-Äußerung in der Kritik
Die Initiative "Digitales Historisches Archiv Köln" bietet seit dem 7.März Wissenschaftlern die Möglichkeit, Reproduktionen der Archivalien aus dem eingestürzten Stadtarchiv online zu stellen, um so die Restaurierung der Dokumente zu unterstützen. Ausgerechnet die Leiterin des Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czaia, kritisiert nun mit Hinweis auf mögliche Urheberrechtsverletzungen das ambitionierte Projekt und sorgt damit für Empörung.
"Viele Wissenschaftler, denen wir auf Anfrage mal Kopien unserer Archivalien zugesandt haben, stellen diese Kopien ins Internet, um sie nach der Katastrophe anderen zugänglich zu machen", sagte Schmidt-Czaia dem Kölner Stadt-Anzeiger. Dies verletze jedoch die "Copyright-Rechte" der Dokumente. "Besser wäre es, uns diese Kopien zur Verfügung zu stellen", forderte sie die Wissenschaftler auf.
Im Internet stieß die Aussage auf heftige Kritik. So wird im Forum Archivalia unter anderem darauf hingewiesen, dass das Urheberrecht eines Dokuments 70 Jahre nach dem Tod des Autors verfällt; die meisten der Archivalien sind somit gemeinfrei und dürfen weitergegeben werden.
"Spendenbereitschaft überdenken"
Besonderen Unmut erregt dort die Tatsache, dass sich die Leitung des Stadtarchivs in einer solchen Situation, in der sie auf die Hilfe engagierter Mitbürger angewiesen ist um die Dokumente zu retten, übertrieben bürokratisch an Dinge wie das Urheberrecht klammert. Gerade jetzt sei es wichtig, die Wissenschaftler nicht vor den Kopf zu stoßen sondern das derzeitige Interesse zu nutzen, um möglichst viele Reproduktionen der Dokumente sowie finanzielle Unterstützung zu erhalten. Sowohl im Forum als auch über den Dienst Twitter wurde sogar bereits dazu aufgerufen, seine Spendenbereitschaft gegenüber dem Archiv zu überdenken.
Bemängelt wird dort auch die benutzerunfreundliche Gebührenordnung des ehemaligen Stadtarchivs, welche eine Gebühr von je 2 Euro für ein Digitalfoto eines der Dokumente erhob, auch wenn man eine eigene Kamera mitbrachte. Diese strikte Ordnung könnte, nach Meinung der User, verhindert haben, dass mehr Archivalien digitalisiert wurden.
Kommentar: Bleibt zu hoffen, dass das Stadtarchiv erkennt, dass das Digitale Historische Archiv eine Unterstützung des Stadtarchivs und eine großartige Chance darstellt, zum "Bürgerarchiv" zu werden. Und dass es gelingt, auch den Unterhaltsträger, die Stadt Köln, zu überzeugen, dass der fiskalische Anspruch auf ein paar Kröten in einer Situation absurd ist, wenn man auf das bürgerschaftliche Engament für das Stadtarchiv vital angewiesen ist. Kulturgut ist kulturelles Allgemeingut, es gehört uns allen. Und wir müssen den Volksvertretern auf die Finger klopfen, wenn die von ihnen kontrollierte Verwaltung geneigt ist, diesen Grundsatz kurzsichtig über Bord zu werfen.
Ausführlicher begründet habe ich meine Position in dem Beitrag "Kulturgut muß frei sein" in der "Kunstchronik", der in diesem Weblog nachlesbar ist:
http://archiv.twoday.net/stories/5254099/
http://archiv.twoday.net/stories/5583394/
sind, wenn ich mich nicht täusche, Rekord in diesem Weblog. Die Presse hat nun auch die unglückliche Äußerung aufgegriffen.
http://www.koeln.de/koeln/stadtarchivchefin_wegen_urheberrechtsaeusserung_in_der_kritik_141916.html
Stadtarchiv-Chefin wegen Urheberrechts-Äußerung in der Kritik
Die Initiative "Digitales Historisches Archiv Köln" bietet seit dem 7.März Wissenschaftlern die Möglichkeit, Reproduktionen der Archivalien aus dem eingestürzten Stadtarchiv online zu stellen, um so die Restaurierung der Dokumente zu unterstützen. Ausgerechnet die Leiterin des Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czaia, kritisiert nun mit Hinweis auf mögliche Urheberrechtsverletzungen das ambitionierte Projekt und sorgt damit für Empörung.
"Viele Wissenschaftler, denen wir auf Anfrage mal Kopien unserer Archivalien zugesandt haben, stellen diese Kopien ins Internet, um sie nach der Katastrophe anderen zugänglich zu machen", sagte Schmidt-Czaia dem Kölner Stadt-Anzeiger. Dies verletze jedoch die "Copyright-Rechte" der Dokumente. "Besser wäre es, uns diese Kopien zur Verfügung zu stellen", forderte sie die Wissenschaftler auf.
Im Internet stieß die Aussage auf heftige Kritik. So wird im Forum Archivalia unter anderem darauf hingewiesen, dass das Urheberrecht eines Dokuments 70 Jahre nach dem Tod des Autors verfällt; die meisten der Archivalien sind somit gemeinfrei und dürfen weitergegeben werden.
"Spendenbereitschaft überdenken"
Besonderen Unmut erregt dort die Tatsache, dass sich die Leitung des Stadtarchivs in einer solchen Situation, in der sie auf die Hilfe engagierter Mitbürger angewiesen ist um die Dokumente zu retten, übertrieben bürokratisch an Dinge wie das Urheberrecht klammert. Gerade jetzt sei es wichtig, die Wissenschaftler nicht vor den Kopf zu stoßen sondern das derzeitige Interesse zu nutzen, um möglichst viele Reproduktionen der Dokumente sowie finanzielle Unterstützung zu erhalten. Sowohl im Forum als auch über den Dienst Twitter wurde sogar bereits dazu aufgerufen, seine Spendenbereitschaft gegenüber dem Archiv zu überdenken.
Bemängelt wird dort auch die benutzerunfreundliche Gebührenordnung des ehemaligen Stadtarchivs, welche eine Gebühr von je 2 Euro für ein Digitalfoto eines der Dokumente erhob, auch wenn man eine eigene Kamera mitbrachte. Diese strikte Ordnung könnte, nach Meinung der User, verhindert haben, dass mehr Archivalien digitalisiert wurden.
Kommentar: Bleibt zu hoffen, dass das Stadtarchiv erkennt, dass das Digitale Historische Archiv eine Unterstützung des Stadtarchivs und eine großartige Chance darstellt, zum "Bürgerarchiv" zu werden. Und dass es gelingt, auch den Unterhaltsträger, die Stadt Köln, zu überzeugen, dass der fiskalische Anspruch auf ein paar Kröten in einer Situation absurd ist, wenn man auf das bürgerschaftliche Engament für das Stadtarchiv vital angewiesen ist. Kulturgut ist kulturelles Allgemeingut, es gehört uns allen. Und wir müssen den Volksvertretern auf die Finger klopfen, wenn die von ihnen kontrollierte Verwaltung geneigt ist, diesen Grundsatz kurzsichtig über Bord zu werfen.
Ausführlicher begründet habe ich meine Position in dem Beitrag "Kulturgut muß frei sein" in der "Kunstchronik", der in diesem Weblog nachlesbar ist:
http://archiv.twoday.net/stories/5254099/
KlausGraf - am Dienstag, 17. März 2009, 17:13 - Rubrik: Kommunalarchive