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Zitat aus der Sendung "Verschüttete Projekte" in WDR 5 am 25.03.09 von Carolin Courts:
(Vgl. http://archiv.twoday.net/stories/5606331/)

Ironie des Schicksals: Gerade die achtsame Vorsicht, mit der alle Beteiligten die unersetzlichen Unterlagen behandelt haben, wird jetzt zum Bumerang. (Zitat der Doktorandin Muriel González, die ihre Dissertation über Frauen in den Kölner Zünften glücklicherweise vor dem Einsturz fertig stellen konnte:) "Das sind keine Quellen, die man kopieren kann. Man kann sie höchstens digitalisieren, fotografieren, aber das kann man auch nicht mit jeder Seite machen, und das ist auch unglaublich teuer. Das liegt daran, dass das Stadtarchiv finanziell immer vernachlässigt worden ist und dass NutzerInnen zum Beispiel 2 Euro pro digitalisierte Seite zahlen müssen."

Die Frage, wieviel mehr Kopien es in den Schubladen und Schränken der Wissenschaftler geben würde, wenn die Preispolitik des Archivs eine andere gewesen wäre, quält auch Irene Franken. Die Historikerin des Kölner Frauengeschichtsvereins musste selbst häufiger auf die Bebilderung ihrer Artikel verzichten - aus Kostengründen: "Das Archiv hat inzwischen 50 Euro für den Abdruck eines Bildes verlangt. Und wenn das nicht so gewesen wäre, weiß ich, dass ich viel mehr Dokumente bestellt hätte, dass ich mehr auf einem Film oder als digitale Kopie hätte, und das fand ich sehr bitter."
Paul (Gast) meinte am 2009/03/26 10:33:
Das ist ja eine armselige Argumentation frei nach dem Motto: Wenn Autos umsonst wären, gäbe es keine Wirtschaftskrise... 
Tobias Kemper antwortete am 2009/03/26 15:12:
Und ich bin tatsächlich der Ansicht, dass der Autohersteller a) objektiv erhebliche Kosten hat von Rohstoffen bis Lohn und b) wirtschaftlich handeln muss - während einem Archiv objektiv 0,00 Euro Kosten entstehen, wenn der Nutzer mit eigener Kamera Aufnahmen macht. 
genea antwortete am 2009/03/26 15:45:
Hinzu kommt, dass der/die Forscher(in) oder Wissenschaftler(in) nicht wie beim Auto ein Gut konsoumiert, sondern mit seinen Kopien in - oft sogar teilweise oder vollständig unbezahlter - Arbeitszeit Forschungsergebnisse erarbeitet und diese in der Regel der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.

Weiterhin, und das ist ja der eigentliche Gedanke des WDR-Zitates, könnte eine weniger restriktive Handhabung von Digitalkopien die Folgen einer nie 100%ig auszuschließenden Katastrophe zumindest etwas abmildern können. Und auch da grefit der Vergleich zm Autokauf überhaupt nicht mehr. 
Paul (Gast) antwortete am 2009/03/26 18:07:
Es ging in dem Vergleich auch weniger um das Verhältnis Archiv - Benutzer, sondern um die meines Erachtens irreführende Aussage, wenn es nichts kostet, wäre mehr gerettet worden. Dieser Bruchteil an "mehr" steht doch in keiner Relevanz bei so einem Ausmaß der Schäden und sollte nicht als Argument gegen bestehende bzw. vergangene Gebührenordnungen verwendet werden. Hier muss doch der Ansatz ein anderer sein und eher von Benutzerfreundlichkeit und Forschungsfreiheit getragen werden - nicht von 15 digitalen Kopien mehr, die im Katastrophenfall zwar nett sind, aber die sonst
in 20 Jahren eh keiner mehr lesen kann... 
Dieter (Gast) meinte am 2009/03/26 11:21:
Angemerkt sei, dass die Gebühren von der Verwaltung gegenüber dem Archiv durchgesetzt wurden. Und das ist erst der Anfang: Das Bürgerguseum der Heren Wallraf und Richartz verlangen inzwischen 10 Euro Eintritt und Fotografieren darf man überhaupt nicht. 
 

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