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My name is Steffi and I am 25 years old.

http://libraries-on-the-agenda.blogspot.com/2009/05/continuance-google-books-and-mass.html

Da kann man natürlich noch nicht alles wissen. Aber vielleicht sollte man soviel wissen, dass man sich erst einmal informiert, bevor man die Welt mit einem unkundigen Blogbeitrag zumüllt.

Steffi hat bei Google Books ein fast komplettes Buch digitalisiert gefunden:

http://books.google.de/books?id=rQeAuJcnUk8C

Google is audacious in digitizing it and giving nearly full access to it (only a few pages were left out). The only acknowledgement they make is to publish the information "This is copyrighted material" at the bottom of the pages! They have chosen confrontation: they are breaking the rules deliberately, hoping for the long arm of the law (that it takes years to until there is a consistent international decision in copyright questions). Google is digitizing books on a large scale without asking for permission.

Ein winziges Detail ist der empörten Steffi entgangen. Auf der rechten Seite steht:

Herausgegeben von B.I.T.Verlag
Seiten werden mit Genehmigung angezeigt.


Das Buch ist Teil des Google-Verlagsprogramms, d.h. die Digitalisierung bzw. Präsentation erfolgt mit Zustimmung des jeweiligen Verlags, der meist auch der Inhaber der ausschließlichen Nutzungsrechte ist und daher befugt, die Genehmigung zu erteilen.

Ohne Zustimmung digitalisaliert Google ausschließlich im Bibliotheksprogramm:

http://books.google.com/intl/de/googlebooks/library.html

Das ist im übrigen alles andere als ein Geheimwissen, und als Bibliothekarin hätte man das bereits 2004 merken können. Aber da war Steffi ja erst 20.
BCK meinte am 2009/05/17 21:13:
Diesen neuerlichen Sturm im Wasserglas,
noch dazu bei einer frischgebackenen LIS-Absolventin der Web 2.0 Generation, wird Roland Reuß sicher freudestrahlend verlinken, zumal auch gleich für die englische Fassung seines Appells Werbung gemacht wird. Steffi Schulz meint übrigens, dass eine Echtzeit-Videoübertragung gedruckter Werke keine Urheberrechte tangiere, "da keine digitalen Daten abgespeichert werden, sondern lediglich für den Augenblick der Nutzung zugänglich sind" bzw. "weil Inhalte live übertragen werden und keine Kopien im eigentlichen Sinne angefertigt werden". Bei dieser innovativen Dienstleistung von Bibliotheken könnte "das Umblättern durch Klicken eines Buttons realisiert werden". (Steffi Schulz, Innovative Dienstleistungen in Bibliotheken - Ansätze und Umsetzung an ausgewählten wissenschaftlichen Bibliotheken, Diplomarbeit FH Potsdam, FB Informationswissenschaften 2008, http://opus.kobv.de/fhpotsdam/volltexte/2008/84/, S. 64 f.). Die Fußnote 179 an dieser Stelle enthält auch die Antwort auf die Frage an Radio Eriwan, ob es dafür schon Beispiele gebe: Im Prinzip ja, dies findet schon in der UB Würzburg Anwendung - allerdings nicht durch Echtzeit-Videoübertragung, sondern durch Digitalisierung.

Ach, hätte sich die UB Würzburg doch gleich für Echtzeit-Videoübertragung ihrer Lehrbücher anstelle der ohnehin schon ziemlich antiquiert anmutenden konventionellen Digitalisierung entschieden, dann hätte sie sich manchen Ärger mit dem Börsenverein ersparen können ... 
BCK meinte am 2009/05/18 00:06:
Übrigens ist es auch hier so, dass der erste Eindruck vom Inhaltsverzeichnis ("only a few pages were left out") täuscht. Als Bibliothekarin sollte man das wissen, insbesondere wenn Informationskompetenz vermitteln will. Nach Anblättern von etwa 50-60 Seiten (ca. 20%), egal wo man anfängt oder was man auswählt, ist das Anzeigelimit erreicht, wie üblich beim GoogleBooks-Verlagsprogramm. Man kann das Buch in GoogleBooks also nicht einfach von vorn bis hinten am Bildschirm durchblättern. Es reicht aber allemal, um sich einen Eindruck zu verschaffen, ob das Buch die Lektüre wohl lohnt oder nicht. 
Steffi_S (Gast) antwortete am 2009/05/18 21:53:
also ich kann bis zum Ende des Buches durchblättern. (Kann das an der Campus-Lizenz liegen?) Beim Scannen am Samstag kam es mir so vor, als wären es insges. viell. 20 S. Jetzt stelle ich fest, dass es doch etwas über 50 S. sind -für meine Geschmack könnten es bei einem Werk von 250 S. ruhig mehr ausgelassene Seiten sein.
"Es reicht aber allemal, um sich einen Eindruck zu verschaffen, ob das Buch die Lektüre wohl lohnt oder nicht."
Es reicht auch, um sich das Buch garnicht mehr zu kaufen. - Aber das ist Sache des Verlages. 
Steffi_S (Gast) meinte am 2009/05/18 21:45:
Tja, ich hab dieses gute Buch noch ausgeliehen, in den Händen gehalten und gelesen, da kann ich ja wohl empört sein, es nun fast vollständig online zu finden.
Wer ist bei der Veröffentlichung auf wen zugegangen, würde mich interessieren. Hat da Google auch so eine schöne Einspruchsfrist gesetzt?
Mit naiv will ich mich nicht beschimpfen lassen. Nur zur Info: ich habe den Blogeintrag während meines Samstagsdienstes verfasst. Wenn mir dabei Fehler unterlaufen sind, tut es mir leid. Ich gebe zu, ich neige zu Übertreibungen ;) das Ultimatum an Autoren finde ich allerdings sehr fragwürdig. 
KlausGraf antwortete am 2009/05/18 22:58:
Es bleibt dabei
Google hat bei Start von Google Book Search 2004, also vor fünf Jahren, Verlagen angeboten, im Rahmen eines Partnerprogramms Bücher oder PDFs einzusenden. Der Verlag hat im vorliegenden Fall dieses Angebot irgendwann angenommen, nichts weiter.

Ein gedrucktes Buch ist nicht mit einem Ebook identisch. Die Verlage, die an dem Partnerprogramm teilnehmen, sind damit offenbar zufrieden, siehe etwa die Erfolgsgeschichten:

http://books.google.com/intl/de/googlebooks/success.html

Es gibt sogar einige Verlage, die alle ihre Bücher KOMPLETT zugänglich machen. Auch diese werden dafür ihre Gründe haben. 
BCK antwortete am 2009/05/19 00:26:
Seltsamer Reflex einer Bibliothekarin, erstmal "empört" zu sein, wenn ein "gutes Buch", das man eben noch ausgeliehen, in den Händen gehalten und gelesen hat, plötzlich vollständig online zu finden ist. Online! Igitt! Empörend! ... GoogleBooks Partnerprogramm? nie was davon gehört. Die armen Münsteraner Studis, die mit solch geballter Informationskompetenz traktiert werden! Die werden wahrscheinlich dazu verdonnert, Bücher, die sie bei GoogleBooks komplett online finden, gleich nach Heidelberg zu melden. No questions asked!
Hm, wenn man sich das Motto der deutschen IFLA-Präsidentschaft auf die Fahnen schreibt und als Titel seines Blogs verwendet, sollte man schon etwas mehr zu bieten haben ...

Vgl. auch die Kommentare zu YouTube EDU - Google as a world save or world rule im selben Blog. Leseempfehlung: How to rule the world: A Handbook for the Aspiring Dictator / Andre de Guillaume (Via Amazon. Nicht erschrecken: teilweise online! If you dare, click to LOOK INSIDE!) Im wirklichen Leben heisst Andre de Guillaume übrigens Andrew Wilkins, ist Verleger und Autor und hat 2008 für die Frankfurter Buchmesse gebloggt, u.a. auch über das GoogleBooks Partnerprogramm und sein neues eigenes 'Look Inside' Feature, das für Online-Buchhändler das Browsing emuliert, das auch in jeder normalen Buchhandlung passiert: Google’s statistics show that the more browsable book content you offer to the online consumer, the more chance there is of a sale. Andrew meint aber, der Schuss könne auch nach hinten losgehen und empfiehlt: What Google needs to develop now is a grumpy avatar to pop up after the consumer has read about half the book and say ‘This isn’t a library, mate - either buy it or close your browser!’ ;-) 
Freier Leser (Gast) antwortete am 2009/05/19 08:22:
Empörend...
...finde ich nur, dass um einen vergleichweise harmlosen Blogeintrag, der möglicherweise fachlich nicht präzise genug ist eine solche Diskussion gesponnen und die Autorin des Eintrags dermaßen verunglimpft wird. Etwas mehr Souveränität der Granden im betroffenen Fachkontext wäre wünschenswert. 
BCK antwortete am 2009/05/19 08:50:
Nein, ich habe bloß keine Lust, jetzt auch noch in biblioblogs auf kritikloses Nachbeten der Ausfälle von Reuß & Co. ("Heidelberger Appell") zu stoßen, und das auch noch mit dem Tenor "They" (Google) "have chosen confrontation", "we are fighting back". Das ist einfach lächerlich.
Und sorry, wenn ich jemandem auf die Füße trete, aber wer das inflationär gebrauchte "teaching information literacy" für sich in Anspruch nimmt, muss schon ertragen, dass man kritisch hinschaut, ob das mehr als heiße Luft ist. 
 

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