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Wie Libreka seine Kunden vergrätzt ... diesen Erfahrungsbericht hat mir gerade mein Bruder übermittelt:

... Ich interessierte mich für eine Monographie mit dem Titel "Gesangbuchillustration. Beiträge zu ihrer Geschichte". Das Buch ist 2005 erschienen, war mir aber mit 68 EUR für die Anschaffung zu teuer. UB hier leider Fehlanzeige. Ich sah aber jetzt zufällig, dass es bei KNV "nicht mehr lieferbar" ist. In solchen Fällen besteht nach meiner Erfahrung oftmals die Chance, dass es via ZVAB bereits zu deutlich reduziertem Preis zu haben ist; so auch hier - 40 EUR - immerhin, aber doch noch zuviel, um es als Katze im Sack zu bestellen. Letztlich interessiert mich nämlich vor allem die Gesangbuchillustration des 20. Jhds. (das meiste aus der ersten Hälfte), weil ich dazu vor Jahren mal eine bescheidene Sammlung zusammengetragen habe. Auf der Verlagsseite (A. Francke, Tübingen) gibt es kein Infomaterial, bei GoogleBooks auch nicht, aber bei Libreka:

http://www.libreka.de/9783772029219/

Fein! Da kann ich ja direkt auf "Inhaltsangabe" klicken - wenn mein Thema halbwegs adäquat vorhanden ist, setze ich die 40 EUR wohl dran... Ich klicke also - und werde wie ein dummer Junge behandelt: "libreka soll den Kauf und das Lesen ganzer Bücher nicht ersetzen. Deshalb ist diese Seite von der Ansicht ausgeschlossen." Nun ja, dann verkauft eure Machwerke doch an euch selbst - so bin ich jedenfalls als Käufer nicht zu gewinnen!! Trotzdem habe ich mal weitergeblättert und dabei dann überhaupt erst die absolute Verhohnepipelung bemerkt: Wenn mir ausgerechnet die Inhaltsübersicht vorenthalten wird, muß ich das Buch ja wohl oder übel ganz durchblättern, nicht wahr! Wenn ich dann allerdings 50x auf den Weiter-Button gedrückt habe - das Buch ist natürlich noch lange nicht durch -, wird mir in bester Oberlehrermanier mitgeteilt "Sie haben die Anzahl der frei anzeigbaren Seiten überschritten. Bitte kaufen Sie das Buch, um weiterzulesen". Dass ich für so dumm verkauft werde, empfinde ich geradezu als persönliche Beleidigung! 'n IP-Block wird's ja kaum sein, denke ich mir, wahrscheinlich 'ne primitive Cookie-Sache - drücke also beim Firefox 1x auf "Cookies leeren" und dann 1x auf "Reload" - und weiter geht's, die nächsten 50 Seiten, danach wieder das Gleiche... Hat man soviel Lächerlichkeit auf einem Haufen schon gesehen?! (Übrigens ist die Katze nun raus aus dem Sack: Es gibt einen Artikel zu Rudolf Schäfer und einen zum Gesangbuch für Bayern und Thüringen von 1994 [neben zwei weiteren zum aktuellen methodistischen Gesangbuch], das ist mir jedoch zu wenig, ich werde das Buch nicht kaufen.) Die Cookie-Probe geht natürlich auf: bei abgeschalteten Cookies kann man auf Libreka nicht blättern. Für das Grafik-Rendering daselbst wäre "poor" noch die pure Schmeichelei; die Textzeilenhöhe variiert wild, der typografische Eindruck, den man von den zum Kauf angepriesenen Büchern kriegt, ist schlechthin verheerend. Wie dämlich muß man als Geschäftsmann sein, um sich so eine kontraproduktive Werbung anzutun!? Ausdrucken wird man sowas ohnehin nur im äußersten Notfall wollen, obwohl es technisch ja denkbar einfach ist: Man drückt die "Print"-Taste auf dem Keyboard und importiert anschließend die Zwischenablage als neue Grafik in eine Bildverarbeitung. Dann kann man, wenn's sein soll, mit wenigen Mausklicks kontrastieren, schärfen, drucken und speichern. Eine weitere Blamage für Libreka! Selbst ein (geschütztes) PDF hätte mehr Widerstand geboten, als diese kindische Verhinderungs-Attitüde (müßte man sich doch immerhin erst den PDF-Cracker besorgen)! Ganz davon zu schweigen, dass ein PDF viel besser aussehen könnte, z.B. > http://www.chbeck.de/infopopup.aspx?product=25696&tab=0
H.-F. Kämper, Bielefeld


P.S.: Es gibt auch nette Antiquare, die einem mal eben das Inhaltsverzeichnis scannen und mailen. (bck)

(Antwort hfk): Was die netten Antiquare betrifft: Ja, Du hast recht. Ich habe solche Nettigkeiten auch schon öfters in Anspruch genommen, hier war's mir bisher nur nicht wichtig genug. Mit Wimbauer hatte ich zufällig noch nie das Vergnügen, aber es gibt eine ganze Reihe von so netten Typen - der gerechte Ausgleich für die ebenfalls nicht ganz seltenen schwarzen Schafe, die sich auf ZVAB auch tummeln (ich habe im Laufe der Jahre eine private Liste angelegt)...

Mehr zu Libreka (früher "Volltextsuche online") in Archivalia:
http://archiv.twoday.net/search?q=libreka
bzw. http://archiv.twoday.net/search?q=vto
BCK meinte am 2009/06/08 20:21:
Tipp: Inhaltsverzeichnisse auch via Kataloganreicherung: "Des OPACS Look Inside"
Im konkreten Beispiel wäre das Inhaltsverzeichnis als PDF (nicht gescannt) auch über die Verbundkataloge (etwa via KVK) zu finden gewesen, z.B. im SWB Online-Katalog:

http://pollux.bsz-bw.de/DB=2.1/SET=1/TTL=1/CLK?IKT=4&NOABS=Y&TRM=Gesangbuchillustration

Zum aktuellen Stand der Kataloganreicherung in Deutschland, die nach schleppendem Beginn inzwischen gute Fortschritte gemacht hat, siehe

Kataloganreicherung: Des OPACs Look inside / Christof Mainberger, Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg. Vortragsfolien vom 3. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek "Information und Ethik" am 20. März 2007 in Leipzig.

Updates:
Kataloganreicherung / Christof Mainberger. Vortragsfolien vom 9. BSZ-Kolloquium am 24. September 2008, Hochschule der Medien in Stuttgart

Verbundübergreifende Kataloganreicherung / Christof Mainberger. Vortrag auf dem 98. Deutschen Bibliothekartag in Erfurt am Mittwoch, 03. Juni 2009 (Session "Verbundarbeit im Aufbruch") (nur Abstract, Folien sicher in Kürze online)

Die Möglichkeiten amerikanischer Bibliothekskataloge, in denen Kataloganreicherung schon länger praktiziert wird, hat Klaus Graf auf der Lehr- und Lernplattform Wikiversity zusammengestellt:

Suche nach Aufsätzen und Buchkapiteln in englischsprachigen Bibliothekskatalogen
http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Histo/TOCsuche

Vgl. auch die von Kay Hauser initiierte Zusammenstellung im NetbibWiki mit Informationen zur Praxis der Kataloganreicherung in verschiedenen Ländern:

Enriched Content - Catalog Enrichment - Anreicherung von Bibliothekskatalogen
http://wiki.netbib.de/coma/EnrichedContent 
 

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