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http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/1847782_Fulda-Bibliothek-praesentiert-Hutten-Handschrift.html

Fulda. Fast ein Jahr dauerten die langwierigen Verhandlungen, bis Marianne Riethmüller ihren neuen Schatz in den Händen hielt. Bei der Vorstellung der kostbaren Neuerwerbung zog sie sich am Mittwoch weiße Schutzhandschuhe an, um das fast 500 Jahre alte Werk nicht zu beschädigen.

Denn das unscheinbar wirkende, dunkel eingebundene Buch hatte seinen Preis. Dank einer Spende von 20.000 Euro konnte die Hochschul- und Landesbibliothek in Fulda ihre einzigartige Sammlung von Handschriften des bekannten Reichsritters und Humanisten Ulrich von Hutten (1488-1523) erweitern.


Neuerwerbung klingt nach Kauf, Hutten-Handschrift nach Autograph.

Für die Spende der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gab es zwar nicht das Original, aber immerhin eine zeitgenössische Abschrift von "Ein gegenredt oder ausschreiben Ulrichs von Hutten widder Pfaltzgraf Ludwigen Churfürsten" als Dauerleihgabe.

Hallo? Eine zeitgenössische (Druck-)Abschrift für 20.000 Euro? Und dann als Dauerleihgabe? Vermutlich ist die Sparkassenstiftung die Eigentümerin, die der Bibliothek das Stück verleiht.

Viele von von Huttens Schriften befinden sich heute im Privatbesitz. Von wem die Fuldaer Neuerwerbung stammt - da hüllen sich die Geldgeber und die Bibliotheksführung beharrlich in Schweigen. Die Handschrift stamme jedoch aus sicherer Quelle.

Die Echtheit sei mit zwei Gutachten belegt.


Intransparenz ist selten von Vorteil. Nun klingt es doch nach einem Autograph. 2002 erwarb die Bibliothek bereits 32 gedruckte Hutten-Werke aus einer Adelsbibliothek:

http://log.netbib.de/archives/2002/09/26/hutten-drucke-im-fulda/

UPDATE

Die Bibliotheksdirektorin antwortete umgehend auf eine Anfrage von mir:

für die Presseberichterstattung kann ich - trotz Vorbereitung und Bemühen - nichts.

Es ist - wie Sie vermuten - kein Autograf.

Der Verkäufer will nicht genannt werden, da haben sich dann Eigentümer und Besitzer dran zu halten.

Der Preis ist hoch, ist aber niedriger als die ursprüngliche Forderung. Mit der HLB war eine andere Bibliothek interessiert, nun ist das Stück in Fulda und damit in einer öffentlich zugänglichen Bibliothek in Deutschland.

Und - ja, wir haben vor einigen Jahren 30 Drucke des 16. Jh.s gekauft und sind und bleiben dran, Werke von und über Ulrich von Hutten, der hier in der Nähe geboren ist zu sammeln.


Für eine zeitgenössische Druckabschrift so viel zu zahlen, erscheint mir nicht gerechtfertigt.
 

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