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Am 20. März 2011 versandte ich die folgende Mail:

Hochwuerdiger Herr Propst, dear Mr. Schoenberg, sehr geehrte Damen und Herren,

wie ich unter

http://archiv.twoday.net/stories/15732139/

ausfuehre, vermute ich, dass Cod. Herzogenburg 82, 1444 wohl fuer die
Katharinenkapelle der Gotzoburg in Krems geschrieben, identisch ist
mit LJS 10. Mich wuerde nun interessieren, ob diese Identitaet
bestaetigt werden kann, und wenn ja: ob der Codex rechtmaessig das
Stift Herzogenburg verlassen hat, wie und wann er in die Sammlung
Schoenberg kam und ob er dort verbleiben soll.

Besten Dank im voraus fuer eine Mitteilung und freundliche Gruesse
Dr. Klaus Graf
Neuss/Aachen


Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar, dass Schoenberg die Handschrift 2001 die Handschrift bei Sotheby's verkauft hatte. Das von mir verlinkte Bild aus der Handschrift ist unter der angegebenen Adresse nicht mehr erreichbar [aber noch online, jetzt auch auf Commons
]

Meine Mail ging an

praelatur@stift-herzogenburg.at;
"ljschoenberg@verizon.net"
cc Otto.Kresten@univie.ac.at;
ksbm@oeaw.ac.at;
"andreas.fingernagel@onb.ac.at" ;
dmcknigh@pobox.upenn.edu;
kulturamt@krems.gv.at;
w-metzger@web.de

Schoenberg wies mich auf Nachfrage darauf hin, dass er nur auf Englisch korrespondiere.

Am 28. März schrieb mir Dr. Helga Penz, die ich als Archivarin von Herzogenburg zusätzlich unterrichtet hatte, nachdem keine unmittelbare Antwort kam: "Sehr geehrter Herr Graf,
vor 8 Tagen verstarb völlig unerwartet in seinem 46. Lebensjahr der Stiftsdechant von Herzogenburg. Heute findet sein Begräbnis statt. Ich bin sicher, dass unser Stiftsbibliothekar Ihre Nachricht in Evidenz hat und bitte darum, ihm Zeit für seine Nachforschungen zu geben, bis die arbeitsintensivste Zeit - die österliche - vorüber ist." Bei einem späteren längeren Telefonat erläuterte Frau Penz, weshalb es angeblich bislang unmöglich gewesen sein, dass der Stiftsbibliothekar mir antwortete. Wir einigten uns darauf, dass man ja doch immerhin überprüfen könne, ob das Sotheby's-Foto aus der Handschrift mit dem Mikrofilm übereinstimme. Daraufhin war wieder Funkstille, das Stift Herzogenburg hat es also seit März 2011 nicht für nötig empfunden, sich mit mir wegen meines Nachweises, dass eine offenbar dem Stift gestohlene Handschrift sich bis zur Versteigerung bei Sotheby's 2001 in der Sammlung Schoenbergs befand, schriftlich in Verbindung zu setzen.

Keine Antwort kam von der HMML, die ich um einen Vergleich des Sotheby's-Fotos mit ihrem Mikrofilm bat. [Update: M. Heintzelman reagierte sofort auf eine Mail vom heutigen Tag und entschuldigte sich für die Nichtbeantwortung. Er gab als Verfilmungsdatum 1966 an. Die Verfilmung der Herzogenburger Handschriften wurde am 17. April 1966 abgeschlossen. Ein Vergleich des Fotos bei Sotheby's ergab die Identität mit Herzogenburg 82: "I have now checked the microfilm of this manuscript and indeed, the photo cited below appears to be from the same leaf as fol. 188v in the HMML microfilm. So the identity of this manuscript appears to be verified as Herzogenburg ms. 82." M. Heintzelman an die Mailing-List Exlibris, 28.12.2011.]

Ansonsten reagierten auf die Mail nur Franz Lackner und das Kulturamt Krems ("Zu Ihrem Rundschreiben vom 20. März müssen wir mitteilen, dass es in Krems dazu keinerlei Unterlagen gibt.")

In manuscripta.at findet sich zu Herzogenburg 82 ein Link auf meinen Archivalia-Beitrag. Allerdings wird der Eindruck erweckt, die Handschrift befinde sich noch in Philadelphia (was ich ursprünglich annahm).

http://manuscripta.at/?ID=27181

Ich denke, ich brauche das Ganze nicht noch zu kommentieren.
 

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