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Schaumburger Nationalsozialisten: Täter, Komplizen, Profiteure, ISBN 978-3895347375.
Eine Einladung zur Präsentation des von Frank Werner herausgegeben Buches mit dem Titel: Schaumburger Nationalsozialisten: Täter, Komplizen, Profiteure
im Staatsarchiv Bückeburg nahm ich am 16.11.2009 gerne wahr.

Im Nachhinein bin ich jedoch über die Einladung verwundert, weil mein Buch zwar häufiger in dem vorzustellenden Werk zitiert und erwähnt wurde, allerdings nicht sehr wohlwollend. Zum Beispiel so:

Auf Seite 28 vermerkt Herr Werner provokativ: "Eher am närrischen Rand der Forschung bewegt sich Alexander vom Hofe mit seinen quellenreichen, aber abseitigen Komplott-Theorien zum Fürstenhaus..."

Thomas Riechmann der seinen Beitrag Friedrich Christian zu Schaumburg Lippe widmet zitiert mehrfach mein Buch, sagt aber dann auf Seite 476 in Fussnote 114 "Alexander vom Hofe hat in einem kaum ernstzunehmenden Buch, das eine Mischung aus kruder Anklageschrift und chaotischer Quellensammlung (ohne
genaue Quellenhinweise zu geben) darstellt, versucht, einen fragwürdigen Zusammenhang zwischen dem NS- Engagement der Brüder und dem Unfalltod des Fürsten Adolf zu konstruieren, um eine Erbschaftsverschwörung nachzuweisen."

Der von mir aufrichtig geschätzte Herr Dr. Stefan Brüdermann (Archivleiter in Bückeburg) erklärt in seinem Beitrag über Alfred Meyer auf Seite 57 Fussnote 110: "vgl. über diese Streitigkeiten und ihre vermuteten Hintergründe mit einem von privatem Interesse geleiteten Zugang und höchst spekulativer Argumentantion..."

zur Dimension der Verstrickungen die bewusst ausgeblendet werden sei auf meinen Beitrag hingewiesen:

http://archiv.twoday.net/stories/8371822/

Ob in dem Buch "Schaumburger Nationalsozialisten" ein privates Interesse festgestellt werden kann überlasse ich den Historikern. Ich vermag ein solches zu erkennen. Zum Beispiel an nachfolgender Stelle, wobei diese Feinheit wohl eher einem Juristen auffallen wird:

Vor Monaten wurde der Beitrag von Frau Dr. Seegers wie folgt angekündigt:

"Der Steinbruchbesitzer Walter Schmidt, in: Frank Werner (Hg.), Frank Werner (Hg.), Schaumburger Nationalsozialisten. Täter, Komplizen,Profiteure, Bielefeld 2009 (im Erscheinen)"

damals und heute noch (26.11.09) unter http://www.uni-giessen.de/erinnerungskulturen/home/profil-lseegers.html

Ich habe den Beitrag von Frau Dr. Lu Seegers nun gelesen. Der Kolumnentitel im Beitrag lautet jetzt "Walter Schmidt Eigentümer der Schaumburger Steinbrüche". Ein Besitzer wird Eigentümer. Dies ist objektiv falsch, weil Walter Schmidt niemals Eigentümer eines Steinbruchs war. Der Kolumnentitel suggeriert, dass er Eigentümer (nicht mehr Besitzer) des Grundstücks war, auf dem Zwangsarbeiter ermordet wurden. Er war Gesellschafter einer Gesellschaft mit ähnlichem Firmennamen, nämlich “Schaumburger Steinbrüche Steinbergen (SSS)”. Somit ist die Angabe Eigentümer der Schaumburger Steinbrüche mit oder ohne Anführungszeichen irreführend und höchst unwissenschaftlcih. Wem gehörte der Steinbruch und die Ahrensburg in der die Strafgefangenen einquartiert wurden ? Am Anfang des Beitrags wird erwähnt dass der Steinbruch der “Fürstlichen Hofkammer” gehörte. Das ist juristisch und historisch falsch. Die “Fürstliche Hofkammer” hat keinerlei Rechtspersönlichkeit seit 1918. Wird der Frage nachgegangen wem der Steinbruch gehörte ? Nein. Es ist davon auszugehen, dass die Verfasserin weiss, wem der Steinbruch gehörte, insbesondere wenn mein Buch in der Literaturliste aufgeführt wird. Schmidts Firma war Pächterin. Seit wann ist ein Pächter Eigentümer ? Wer verpachtete ? Diese Strukturen habe ich herausgearbeitetet.

siehe Kapitel 18 in:

http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_document_000000000100

Können diese Strukturen unter den Tisch fallengelassen werden ? Ich erkenne Partikularinteressen (was ja grundsätzlich legitim ist, aber wie ist es wenn ein Buchprojekt mit öffentlichen Geldern gefördert wird ?).

Eine Untersuchung zu Wolrad, Stephan und Heinrich Prinz zu Schaumburg Lippe fehlt in dem Band. Zugang zum Familienarchiv wird zu diesem Thema nach wie vor verweigert. Kurioserweise lobt Frank Werner den "Fürsten Alexander" für den grosszügigen Zugang zum Familienarchiv (in Sachen Friedrich Christian).

So ist mein Eindruck folgender:

Das Buch stellt durchaus eine Bereicherung dar. Es ist aber leider, was auch nicht anders zu erwarten war, mainstream geblieben. Brisante Zusammenhänge werden nicht mal ansatzweise angeschnitten. Wirkungskreise des "Fürstenhauses" und der "Hofkammer" werden vollständig ausgeblendet. Wer es wagt diese "Sphäre" zu untersuchen gilt bei den Autoren als Phantast oder Spinner oder Narr.

Das hat vermutlich zwei Gründe die ich nachvollziehen kann:
zum einen eine gewisse Zurückhaltung bei der Untersuchung der Verstrickung von wirklichen "Lokalgrössen" und der nach wie vor verweigerte Zugang zu den einschlägigen Primärquellen. Beide Gründe kann ich mit dem Verstand nachvollziehen. Wie von mir an anderer Stelle bereits erwähnt: "Es ist alles eine Frage der Machtverhältnisse".

Solange die Archive verschlossen bleiben, werden die Forschungsergebnisse kaum vollwertig sein. Mein Beitrag hier sollte daher nicht Archivsperren UND Schaumburger Nationalsozialisten, sondern Archivsperren WEGEN Schaumburger Nationalsoziisten lauten.

Wer erfahren möchte worüber das Buch nicht berichtet, der sollte hier reinschauen:

http://archiv.twoday.net/stories/3810499
http://archiv.twoday.net/stories/8408666/

Die Lokalzeitung musste wieder (wie 2006) den Schaumburgern klar machen, dass der "Fürst" meine Person ablehnen muss. Versteckt hinter dem Foto von Herrn Edathy ein weiteres Foto (Nummer 2)...

http://www.schaumburger-zeitung.de/portal/lokales/sz-heute/landkreis_Besuch-aus-Spanien-und-Baeren-in-Russland-_arid,194327.html

Wie unabhängig ist die Presse in Schaumburg ? Wer kritisiert dort die Archivsperrenpraxis ?

hierzu siehe auch hier:

http://archiv.twoday.net/stories/6307303/

http://vierprinzen.blogspot.com/
 

twoday.net AGB

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