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Link zur Stellenausschreibung auf der Gemeindehomepage (PDF)
Jaymz (Gast) meinte am 2010/05/30 19:17:
Ziel?
Ich nehme an, Sie haben diese Info hier zu DIskussion - und nicht zur Information - eingestellt... Was wäre dann der Hauptkritikpunkt? Die Möglichkeit, einen FaMI zur Einrichtung/Führung eines Archivs einzustellen, oder dass jemand Teilzeit ein Archiv aufbauen soll? 
Wolf Thomas (Gast) antwortete am 2010/05/30 20:27:
Ausnahmsweise .....
einmal überwog hier nicht die Kritik, sondern die Information.

Zu den von Ihnen angerissenen Kritikpunkten ist zu sagen, bei allen Bedenken bleibt festzustellen, dass die Gemeinde Burbach erstmals ein professionell besetztes Archiv beabsichtigt. Vor dem Hintergrund der angespannten Kommunalfinanzen verbietet sich m. E. jede Kritik.

Ich persönlich halte entsprechende bezahlte FAMIs für durchaus in der Lage ein Gemeindearchiv zu führen.

Auch den Aufbau eines Gemeindearchivs in Teilzeit ist zunächst einmal kein Ding der Unmöglichkeit. Zu berücksichtigen ist in diesem speziellen Fall die Genese der Stelle; eigentlich war ein Archivverbund mit der Nachbargemeinde Neunkirchen geplant, der sich u. a. aus o. g. Gründen zerschlagen hat. 
Jaymz (Gast) antwortete am 2010/05/30 20:48:
Hoppla...
Pardon & erstmal besten Dank für das Einstellen der Anzeige, da dies hier sicher mehr Leute erreicht als in der lokalen Presse.
Natürlich ist es immer löblich, wenn eine Kommune sich an die Einrichtung eines Archivs wagt. Allerdings fand ich die veranschlagte Stundenzahl in Verbindung mit den ambitionierten Zielen schon etwas merkwürdig.
Mich persönlich erfreut aber Ihre Einstellung zu FaMI-Fähigkeiten und -Entlohnung ;-) 
Wolf Thomas antwortete am 2010/05/30 20:58:
Phrasen sind keine guten Antworten:
Ich teile Ihre Bedenken, aber: Es ist gut, dass Burbach den ersten Schritt macht. 
Frank (Gast) antwortete am 2010/05/31 12:25:
Billiglösung auf dem Rücken von Kollegen
Erster Schritt hin oder her, aber bei deb gewünschten Tätigkeitsfeld ist klar, da 50 % bezahlt werden aber 100 % gearbeitet. Ein solches Modell kann nicht, sondern muss als blanke Ausbeutung bezeichnet werden. So etwas können wir, im Sinne der jobsuchenden Fachkollegen nicht auch noch gutheißen. Dann soll die Gemeinde ein Projekt daraus machen oder sich Sponsoren holen oder eben warten bis das Geld vorhanden ist. Abgesehen davon wäre doch, sofern sich die Gemeinde nicht um ihr eigenes Archiv kümmern ist die nächsthöhere Verwaltungseinheit (in Sachsen wäre es der Kreis) für das Archiv zuständig. Warum bleibt diese Behörde untätig oder warum kann diese die Verwaltung des Archivguts nicht übernehmen? In der Form ist der Aufbau schlicht und ergreifend zynisch, hier werden keine Stellen geschaffen, sondern Hartz IV-Aufstocker - das was die Gemeinde an der einen Stelle spart, gibt sie woanders wieder aus - das schreit nach der Rechtaufsicht! 
KlausGraf antwortete am 2010/05/31 14:10:
Ich möchte mich in die Phalanx der Kritiker einreihen
In Burbach sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Von einer Halbzeitstelle kann man als Diplomarchivar und schon gar nicht als FAMI nicht leben. Sofern nicht aus familiären Gründen Teilzeit naheliegt (aber wo arbeitet dann der Partner/die Partnerin?) , stelle ich es mir schwierig vor, in Burbach einen Nebenjob zu finden. Wir reden hier nicht von einer Großstadt wie Köln, wo man vielleicht auch in einem der vielen Kölner Archive zusätzlich unterkommen kann. 
Wolf Thomas antwortete am 2010/05/31 14:35:
Rechtsaufsicht? Ausbeutung?
1) Selbst wenn die Rechtsaufsicht greift, welche Konsequenzen hat diese? Nennen Sie mir ein Archivgesetz, das Kommunen konkrete "Strafen" auferlegt, wenn diese nicht in archivarisch wünschenswerter From ein Archiv unterhalten.
Archive zu unterhalten ist eine kommunale Aufgabe, die zunächst einmal weisungsfrei von der einzelnen Kommune zu erledigen ist. Die Gemeinde Burbach ist dieser Aufgabe durch Benennung eines Mitarbeitenden, der die Aufgabe Archiv zu erfüllen hat, sicher nachgekommen.
Kreise können in NRW nur auf ausdrücklichen Wunsch der Kommune tätig werden. Die Beobachtung der Burbacher Verhältnisse erfolgte von hier aus mit großer Sorge und Sorgsamkeit sowie in Kooperation mit dem LWL-Archivamt, welches der eigentliche Ansprechpartner für die übergeordnete kommunale Archivpflege in NRW ist.
Gerne würde ich Frank bitten, mir ein sächsisches Beispiel zu benennen in denen der Kreis sich derart forsch des Archivguts einer Kommune bemächtigt, ohne wie in Burbach die erfreulichen Signale zu sehen und den langwierigen, politischen Prozess abzuwarten.
Übrigens: Es sind in aller Regel die kommunalen Spitzenverbände, die kostenträchtige Standarisierung und Eingriffe in die kommunale Selbstverwaltung sensibel nehmen und "bekämpfen".
2) Ausbeutung ist ein hartes und womöglich zutreffendes Wort. Aber: Es muss in diesem Fall jemanden geben, der sich ausbeuten lässt! 
Wolf Thomas antwortete am 2010/05/31 14:38:
Phalanx der Kritiker
Vielleicht ist die Situation im südestfälischen Raum nicht so kritisch wie hier berechtigterweise befürchtet wird. Ich persönlich bin da vorsichtig optimistisch, dass sich eine sachgerechte Stellenbesetzung finden wird. 
Frank (Gast) antwortete am 2010/05/31 15:12:
Ausbeutung
"Ausbeutung ist ein hartes und womöglich zutreffendes Wort. Aber: Es muss in diesem Fall jemanden geben, der sich ausbeuten lässt!"

...und genau dies wird wird mit Schönrederei der Stelle auch noch befördert! Die Stelle auf der einen Seite mit positiven Worten bedenken und auf der anderen Worte, die in den Ohren potenzieller Bewerber wie Hohn klingen müssen. Ich hoffe, Sie hatten dies nicht beabsichtigt Herr Wolf, dann wäre ich doch schwer enttäuscht.

Selbst wenn der Kreis nur auf ausdrücklichen Wunsch der Gemeinde tätig werden darf - hat er dies versucht? 
Wolf Thomas antwortete am 2010/05/31 15:53:
1) Jeder der Augen hat zu lesen, lese ..... In der gegenwärtigen Situation ist es bemerkenswert, dass eine Kommune eine archivfachlichen Ansprüchen genügendes Archiv überhaupt einrichten will.
Bevor jetzt wieder über Ausbeutung geredet wird, wie sorgsam gehen denn Kommunen generell mit ihren Archiven um? Selbst Großstadtarchive haben häufig genug Probleme ihre erforderlichen Ressourcen an Raum, Personal und finanzieller Ausstattung zu erhalten. Dort greift auch niemand ein. Erst nicht mehr erduldbare Zustände zwingen zum Handeln (z. B. Augsburg). Auch dort lassen sich die Kollegen "ausbeuten". M. E. ist es aus kommunaler Sicht ein wenig weltfremd, Sie entschuldigen, archivisches Schlaraffenland zu fordern.
2) Ich wünschte mir allerdings, dass der Aufbau des Gemeindearchivs Burbach eine Vollzeitstelle wäre. Nur ich bin kein Utopist. Wie lange sollen wir denn warten, bis dass alle archivischen Wunschvorstellungen erfüllt werden? Dies hätte in Burbach vielleicht noch sehr lange gedauert.
3) Ich habe die Kompetenzen in der Archivpflege klar dargelegt. Die Gemeinde hätte uns dezidiert ansprechen müssen. Das LWL-Archivamt war schon sehr lange in Verhandlung mit der Gemeinde Burbach, so dass ein Einschreiten weder sinnvoll noch ratsam erschien. Ein "fröhliches" Vor-dem-Kopf-Stoßen hat noch kein Archiv begründet.
Übrigens: der "Archivfinder" des Kreises Siegen-Wittgenstein (2006') ist als eine solche "Provokation" gelesen worden. 
Wolf Thomas (Gast) antwortete am 2010/06/01 08:55:
Schönfärberei kontra Fundamentalkritik
Ich habe noch einmal den bisherigen Disksussionsverlauf Revue passieren lassen und kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier zwei unvereinbare Positionen vorliegen. Eine von außen formulierte, nicht gänzlich abzuweisende Kritik gegen eine eher vorsichtig optimistische "Binnensicht". Es bleibt die Frage, was wir in der gegenwärtigen Situation erreichen wollen: Archive - wie auch immer - professionell zu besetzen oder mit Maximalforderungen die betroffenen Verwaltungen und Politiker zu verschrecken - was meines Erachtens i. d. R. dem zu schaffenden Archvi und (!) der neuen Kollegin/dem neuen Kollegen eher einen holprigen Beginn verschafft.
Übrigens: Nicht alle problematischen Stellenausschreibungen werden auf Archivalia so massiv diskutiert s. z. B. http://archiv.twoday.net/stories/5649393/
Frank (Gast) antwortete am 2010/06/01 10:52:
andere Stellenausschreibungen
Bei den anderen ähnlich gelagerten Stellenausschreibungen habe ich mich noch mit Mühe zurückgehalten aber langsam reicht es mit diesen Pseudojobangeboten von denen kein Mensch leben kann. Dass es nun Ihren Post trifft ist reiner Zufall.

Seit wann ist es eine "Maximal"-forderung einen Job zu fordern von dem der potenzielle Bewerber leben kann? Dies zeigt ein wenig kollegiales Verständnis. Ist es besser Hartz IV-Aufstocker zu produzieren? Ein solches Vorgehen auch noch schön zu reden finde ich sehr befremdlich. In Zeiten in denen ausgebildete Archivare und Bibliothekare auch als Ein-Euro-Jobber beschäftigt werden ist es geradzu geboten der Entwicklung entgegenzuwirken, ansonsten schlägt es auf die gesamte Branche zurück und dies hilft keinem! 
Wolf Thomas antwortete am 2010/06/01 11:25:
Nochmal .....
1) Es ist davon auszugehen, dass die Arbeit - auch der Aufbau eines Archivs - mit der halben Stelle zu bewältigen ist. Kollege Graf wies in gewohnter Weise auf die historische Bedeutung Burbachs hin. Keine Großstadt, noch nicht einmal eine Stadt, eine kleine Flächengmeinde! Was soll denn da sitzen? Wahrscheinlich ein höherer Dienst für die Gemeindegeschichte und Repräsentieren sowie ein gehobener Dienst fürs Arbeiten?
2) Aus Kenntnis der regionalen Situation glaube ich, dass geeignete Bewerbungen erfolgen werden. Weder Hartz-IV-Aufstocker noch zur Ausbeutung verleitende Menschen.
3) Kollegial wäre es, daran zu denken, dass es auch Kolleginnen und Kollegen gibt, denen eine halbe Stelle aus welchen Gründen auch immer reicht. Oder nicht?
4) Was ist schlimmer für das Erscheinungsbild der Archivierenden? Utopistisch Maximalforderungen verlangen oder vielleicht trotz aller berechtigten Bedenken ein Archiv erst einmal einrichten. Nennen Sie bitte die Archive kleinerer Gemeinden, die bei ihrer Ersteinrichtung optimal ausgestattet waren. 
Wolf Thomas (Gast) meinte am 2010/06/19 16:38:
Schlusswort:
Kollege Eckhard" Möller hat mir dankenswerter gestatet, seine Bemerkungen hier einzustellen:
" ..... Man kann sich natürlich streiten, ob ein(e) [gute(r)] Fami ein
Gemeindearchiv leiten kann (sollte). Dabei geht es vielleicht auch um berufsständische Fragen und Interessensvertretungen.
Entscheidend bei der Stelle ist für mich als Ver.di-Mitglied aber etwas anderes: Wie soll denn eingruppiert werden? Bei einem/einer Archivar/in des gehobenen Dienstes doch wohl nach der EG 9? Und bei einem/einer Fami mit dem Aufgabenspektrum? Doch wohl hoffentlich höher als EG 5? Die tarifliche Bezahlung halte ich für den Kern des Problems - nicht die Fragen, ob eine halbe Stelle angemessen ist. (By the way: Bei der Gemeindegröße geht wohl nichts anderes und eine halbe Stelle ist besser als eine Pro-Forma-Besetzung mit dem Standesbeamten, weil der ja jetzt auch Register hat, die Archivgut sind. ...." 
KlausGraf antwortete am 2010/06/19 17:02:
Wieso Schlusswort
Abgeschlossen werden dürfte die Diskussion erst dann, wenn fest steht, zu welchen Bedingungen die Stelle besetzt wurde. 
Wolf Thomas (Gast) antwortete am 2010/06/19 18:21:
Entweder fehlen die Anführungszeichen oder das Wort vorläufig.
Aber eigentlich ist genau das geschehen, was beabsichtigt war: die Wiederaufnahme der Diskussion um Stellenausschreibungen! 
Wolf Thomas (Gast) antwortete am 2010/09/14 19:58:
Burbacher Stelle seit dem 1. September besetzt:
1) Die Stelle ist mit einer FAMI besetzt worden.

2) Die Stelle ist "höher als EG 5" dotiert (Wer will, mag im Jahre 2011 nachsehen, wie hoch genau). Oder die Kollegin selbst befragen: http://www.burbach-siegerland.de/ols/page.sys/aufgabeID=383&mitarbeiter=first/15.htm

3) Die Gemeinde Burbach hat m. W. auch die Stundenzahl erhöht. 
Wolf Thomas antwortete am 2012/10/25 11:09:
Eröffnung Gemeindearchiv Burbach:
s. http://archiv.twoday.net/stories/176833680/ 
 

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