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Mythos Staufer

Von Klaus Graf

Vortrag am 16. März 2010 im Rahmen der SH-Vortragsreihe “Die Welt der Staufer”, siehe http://archiv.twoday.net/stories/6232274/

Es staufert wieder! “Um an die identitätsstiftende Herrscherfamilie zu erinnern, steht der Tourismus in Baden-Württemberg 2010 ganz in ihrem Zeichen”, liest man in der Presse. Über 30 Städte und Stauferstätten wollen etwas vom großen Stauferkuchen abhaben, der offiziell im September angeschnitten wird mit der Eröffnung der spektakulären neuen Staufer-Ausstellung, ausgerichtet von den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen: http://www.staufer2010.de/ . “Von Schauspielführungen auf dem Trifels, über Konzerte im Mannheimer Wasserturm bis hin zu Jagdvogelflügen auf der Burg Guttenberg reicht das Programm für das größte Kulturereignis des Jahres 2010 in Süddeutschland.” Es gibt sogar vogelkundliche Führungen im Mannheimer Luisenpark: “Birdwatching mit den Augen Friedrichs II.”. Göppinger Schüler sollen ein Barbarossa-Musical aufführen. Entwarnung kann vermutlich gegeben werden, was das Unterschichtenfernsehen angeht. Mit einer Staufer-Sitcom auf SAT1 - als Titel könnte man “Eine schreckliche nette Dynastie” erwägen - ist höchstwahrscheinlich nicht zu rechnen, denn wirklich populär ist die mythenumwobene Herrscherfamilie letztlich doch nur in bildungsbürgerlichen Kreisen.

Immerhin: Als Tourismus-Magnet sind die Staufer quicklebendig. Und das schon seit vielen Jahren. Vor allem die Stauferausstellung des Jahres 1977 hat den “Histourismus” auf den Spuren der Staufer außerordentlich gefördert. Seit 1977 gibt es in der ostwürttembergischen Touristikregion Stauferland die “Straße der Staufer”, die zu den Stauferstätten rund um den namengebenden Hohenstaufen führt. Doch beschränkt sich die Stauferverehrung keinesfalls auf die Stammlande. Mit einigem Erstaunen entdeckte ich in der Wikipedia einen Artikel “Barbarossastadt”. Fünf Städte nennen sich so: Sinzig im Rheinland, Kaiserslautern, Gelnhausen sowie die beiden thüringischen Städte Altenburg und Bad Frankenhausen, letzteres aufgrund der Lage am Kyffhäuser.

Überall bemüht man sich nach Kräften, mit den Staufern Kasse zu machen, aber am spektakulärsten ist der Staufer-Zauber, den die ehrwürdige Staufergrablege Lorch veranstaltet. Offenkundig inspiriert vom Bauernkriegspanorama des DDR-Künstlers Werner Tübke in Bad Frankenhausen schuf der Lorcher Künstler Hans Kloss in poppigen Farben ein Stauferrundbild, das 2002 im Kloster Lorch eröffnet wurde und in zehn Stationen die staufische Geschichte von 1102 bis 1268 Revue passieren lässt. Man hat den historischen Kapitelsaal damit befüllt, der historische Raumeindruck ist dahin, aber immerhin hat der Maler über 600 Tiere, davon die Mehrzahl Pferde, naturgetreu dargestellt. Es ist ein Kunstwerk des Superlativs, 30 Meter lang und 4,5 Meter hoch und das größte Gemälde auf Leinwand in Südwestdeutschland. Damit nicht genug: Der rührige Lokal-Künstler malte 2008 zum Gedenken an Irene von Byzanz am 800. Todestag ein großes Triptychon, das - ebenso knallbunt wie das Rundbild - dem Lorcher Kloster auf der Empore der Prälatur womöglich noch lange erhalten bleiben wird.

Burg Hohenstaufen mit Herzogin Agnes (c) Hans Kloss

Seit Jahren sorgt ein in Göppingen ansässiges Komitee der Stauferfreunde dafür, dass aufwändige und unübersehbare Stauferstelen wichtige Wirkungsorte der Staufer europaweit vernetzen. Kann dank generöser Sponsoren ein weiterer Meilenstein dieser “Durchmöblierung” gefeiert werden, wird ein zünftiger Event angesetzt. 2008 war Lorch an der Reihe, enthüllt wurde eine “oktogonale Stele aus schwäbischem Jura-Travertin, den Grundriss von Friedrichs Castel del Monte aufgreifend, gekrönt von einem die achteckige Kaiserkrone symbolisierenden goldenen Band, darunter die Wappen des Heiligen Römischen Reichs, des Herzogtums Schwaben und der Partnerstädte Lorch und Oria, unter dem Wappenfries Texte zur Geschichte von Kloster Lorch und zum Leben Philipps und Irenes und der südstaufischen Stadt Oria.” Unübertroffen originell durften oktogonale “Castel-del-Monte-Wecken” verzehrt werden. Vergleichsweise einfallslos gibt sich dagegen der auf der Burg Katzenstein auf dem Härtsfeld servierte Stauferteller: “Rehbraten in Preiselbeersoße mit hausgemachten Spätzle und bunten Salatteller” für 14 Euro 50.

Ist soviel Stauferitis nur mit sehr viel Rotwein zu ertragen? Kein Problem: Eine Recherche in der Internetdatenbank des Deutschen Patent- und Markenamts ergibt, dass unter den über 60 Marken rund um Barbarossa seit 1987 auch eine Marke “Kaiser Barbarossa” für Weine registriert ist. Inhaber ist die Lidl-Stiftung.

Dass geschäftstüchtige Tourismus-Manager die Staufer-Erinnerung instrumentalisieren, sollte nicht weiter verwundern. Aber funktionieren kann der für 2010 vorgesehene Großangriff auf die Herzen der Stauferfreunde und ihre Geldbörsen doch nur, wenn auf Seiten des Zielpublikums ein entsprechender Bedarf besteht, wenn also nach wie vor eine Faszination von den Begriffen Staufer und Stauferzeit ausgeht. Warum sind die Staufer etwas ganz Besonderes?

Ich will im Folgenden versuchen, der Stauferbegeisterung historisch auf den Grund zu gehen. Was hat seit dem Humanismus die Nachwelt an den Staufern gefesselt, wie wurden die staufischen Herrscher - ich werde mich im wesentlichen auf Friedrich Barbarossa, Friedrich II. und Konradin konzentrieren - erinnert? Wieso war ausgerechnet der Staufer-Mythos so wirkmächtig? In sieben kurzen Kapiteln, die vom Humanismus bis zur Stauferausstellung 1977 reichen, werde ich mich dem Phänomen der Staufer-Rezeption nähern. Drei Abschnitte gelten den genannten Herrschern, zwei beschäftigen sich mit schwäbisch-regionalen Traditionen im Humanismus und im 19. Jahrhundert. Je einer thematisiert die Instrumentalisierung der Staufer in der NS-Zeit und die Stauferausstellung.

I. “Durch ihre Sieg’ und Triumphe erstrahlte das mächt’ge Europa” - Stauferverehrung im Humanismus

Beginnen will ich mit einem lateinischen Gedicht des Tübinger Poeten Heinrich Bebel aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Es wurde nicht nur in einer Werkausgabe Bebels von 1509 abgedruckt, die stolzen Lorcher Mönche brachten es auch auf einer Schrifttafel wohl in der Nähe des heute noch vorhandenen Hochgrabs zu Ehren Herzog Friedrich I. in ihrer Klosterkirche an. Es findet sich auch in der Blaubeurer Chronik des Christian Tubingius, wo es heißt, Heinrich Bebel habe das Lob dieser Schwabenherzöge - gemeint ist die heute als Staufer bekannte Dynastie - mit dem folgenden Gedicht formuliert (ich zitiere die Übersetzung von Bruno Maier in: Christian Tubingius Burrensis Coenobii Annales ed. Brösamle, 1966, S. 79):

“Auch der vornehme Stamm des schwäbischen Herzogshauses
Konnte des grimmen Tods furchtbare Macht nicht fliehn.
Herrlicher Taten Zier und der Ruhm des gewaltigen Reiches,
Ahnen, Reichtum und Mut, schmückten sie allezeit. [...]
Länger als hundert Jahre regierten sie machtvoll alleine
Und beherrschten das Reich Roms und der deutschen Nation.
Als ihre Herren fürchtet’ sie Gallien, Italien, Toskana,
Insubrer, Ligurer, Apuler, Sikuler.
Auch der grimmige Türke, besiegt von der Kampfkraft der Schwaben,
Bebte, der Sultan entwich, fürchtend die schwäbische Kraft.
Selbst Jerusalem fügt’ unsern Titeln sich ein unter diesen,
Und die Friedriche kannte so wie der West auch der Ost.
Namen wie Konrad und Heinrich und den auch des Königs Philipp
Machte der Tugend Werk rings in der Welt berühmt.
Durch ihre Sieg’ und Triumphe erstrahlte das mächt’ge Europa,
Asiens blutig Gefild beugte sich ihrer Macht.”

Es gehört zur Gattung des Lobgedichtes, dick aufzutragen. Der Tübinger Humanist und Rhetoriklehrer feiert die hegemoniale Machtentfaltung der Staufer, die selbst die gefährlichen Türken überwunden hätten. Bebels Nennung Europas ist vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Türkengefahr zu sehen. Die imperiale Größe der Stauferzeit wird als leuchtendes Gegenbild zur eigenen Gegenwart effektvoll in Szene gesetzt.

Dass deutscher Patriotismus die Verse diktiert hat, ist unverkennbar. Gleichzeitig ist aber auch schwäbischer Patriotismus, Identifikation mit dem Vaterland Schwaben, deutlich präsent. Wer weiß, dass der schwäbische Gentilpatriotismus von Dieter Mertens als Leitmotiv von Bebels politisch-historischen Schriften herausgearbeitet werden konnte, wundert sich darüber nicht.

Der Name Staufer war im Humanismus nicht gebräuchlich, auch wenn man durchaus von den Herren von Hohenstaufen oder Staufen sprach. Den Familiennamen ersetzte vielfach die Amtsbezeichnung: die Staufer sind die “Herzöge von Schwaben”. Gerade im deutschen Südwesten, auf dem Boden des ehemals staufischen Herrschaftsbereichs und des mit diesem weitgehend identischen Herzogtums Schwabens, verbanden sich bei dem Blick auf die einstige Herrscherfamilie schwäbischer und deutscher, also regionaler und nationaler Patriotismus.

Schon in der Mitte des 15. Jahrhunderts ist ein deutliches Interesse an den Staufern in Augsburg, das sich als “Hauptstadt Schwabens” (metropolis Sueviae) sah, belegbar. Hier wirkte der Benediktinermönch und Chronist Sigismund Meisterlin, über den Paul Joachimsohn schrieb: “Der Schwabe Meisterlin denkt schwäbisch, die Staufer sind seine Lieblinge als ‘schwäbische Herren’”.

Im Raum um die einstige Stammburg Hohenstaufen blieben die Erinnerungen an die einstigen Herren nicht nur im staufischen Hauskloster Lorch präsenter als andernorts. Vor allem seit der Zeit um 1500 wurden historische Traditionen gefunden oder besser gesagt erfunden, die das Bild der Stauferzeit besonders glanzvoll malten. So berichtet etwa der Wiener Gelehrte Ladislaus Sunthaim um 1500 von Schwäbisch Gmünd, die Herzöge von Schwaben des Geschlechts von Hohenstaufen hätten oft ihren Hof da gehalten und die Bürger seien dadurch reich und mächtig geworden. Jetzt sei die Stadt längst nicht mehr so mächtig, da ihr ein Fürstenhof fehle. Also auch hier: die Stauferzeit als Gegenbild zur eher tristen Gegenwart.

Lokale Staufertraditionen begegnen auch hinsichtlich der Burg auf dem Elisabethenberg bei Waldhausen im Remstal, die schon in einem Vogtbericht von 1535 als Kanzlei der Herzöge von Schwaben gilt, oder später in Wäschenbeuren, das volksetymologisch als Wäsche der Staufer gedeutet wurde. Reicher war die Traditionsbildung natürlich in den Städten, also in Schwäbisch Gmünd, Göppingen und Waiblingen. Selbst das winzige Aalen wollte sich im 16. Jahrhundert im Glanz staufischen Herrschertums sonnen. Aalen käme von Aula, dem Hoftag Barbarossas, den dieser am Aalener Burgstall abgehalten haben soll, wollte man wissen. Im späten 18. Jahrhundert zeigte man Fremden in der Stadtschreiberei sogar einen alten Sessel, der als Reliquie Barbarossas ausgegeben wurde (Sander, in: Hanauisches Magazin 1780, S. 197). Bis heute hält Aalen erbittert an der Hypothese fest, dass es eine staufische Stadtgründung sei.

Im Humanismus wurde die staufische Geschichte wiederentdeckt, zunächst in gelehrten lateinischen Werken und Ausgaben stauferzeitlicher Quellen, dann aber auch in deutschsprachigen Büchern, die sich an ein breiteres Lesepublikum wandten. 1520 erschien die Barbarossa-Biographie des Johannes Adelphus auf Deutsch. So konnte es am Ende des Jahrhunderts der lateinunkundige Schorndorfer Chronist David Wolleber wagen, umfangreiche handschriftliche Staufergeschichten, repräsentativ mit Wappen und Abzeichnungen der Lorcher Stauferwandbilder geschmückt, den Fürsten seiner Zeit in der Hoffnung auf möglichst großzügige Belohnung zu verehren.

Die humanistischen Bemühungen um die Staufergeschichte verbreiterten die Wissensbasis erheblich. Für reformatorisch gesinnte Autoren waren die Staufer aufgrund ihrer heftigen Auseinandersetzungen mit dem Papsttum von besonderer Bedeutung. Deutsche Patrioten, die gegen Rom kämpften, fanden den Konflikt in der Geschichte wieder.

Lokale, schwäbisch-regionale und auf Deutschland bezogene nationale Aneignungsformen der staufischen Geschichte sind nicht voneinander zu trennen. Sie überlagerten sich vielfach und verstärkten sich so gegenseitig. Meist lieferte die Geschichte der staufischen Kaiser, Könige und Herzöge von Schwaben ein positives Gegenbild zur eigenen Gegenwart. Zugleich liegt die identitätsstiftende Funktion der Staufer-Erinnerungen und Traditionsbildungen auf der Hand, die häufig eher Erfindungen als wahre Erinnerungen waren.

II. Tränen für Konradin

1782 widmete der damals 20jährige Karl Philipp Conz aus Lorch, ein Jugendfreund Schillers, sein anonym erschienenes Drama “Conradin von Schwaben” den “Schatten Barbarossas und Friedrichs”. In einer pathetischen Vorrede wendet sich Conz an die beiden Herrscher und erinnert daran, wie er in der Kirche seines Geburtsorts, also im Kloster Lorch, ergriffen vor ihren Bildern stand. Er bewunderte ihren Kampf gegen den Damm, den “Vorurtheil, gewaltthätiger Eigennutz und stolze Herrschsucht in der Pfaffenkutte erbaut hatten”. Conz ruft aus: “Ha! Dass ihr aufstehen könntet aus Euren Gräbern und sehen, was Euer Deutschland jetzt ist, wie die alte rauhe Tugend sich so stattlich umgeschliffen hat zur modischhöflichen Falschheit, wie die Kraft versiegen gegangen ist zu Wasser”. Auch das bereits erwähnte Thema des schwäbischen Patriotismus fehlt nicht: “Euch Ihr Edlen und Ersten meines Volks übergeb ichs, nicht im spanischen Mantel der Unterthänigkeit daher kriechend; Nein mit all dem Stolze, dass Ihr Schwabens Söhne seyd und ich - ein Schwabe bin”.

Schon vorher gab es Jesuitendramen, die am Beispiel Konradins den “Sieg der Kirche über die Hybris der Fürsten” (Migge in: Die Zeit der Staufer III, 1977, S. 276) darstellten, aber das von der literarischen Bewegung des Sturm und Drangs beeinflusste Konradin-Drama von Conz war der eigentliche Auftakt einer nicht endenwollenden Folge von Theaterstücken, in denen das traurige Schicksal des letzten Staufers beweint wurde. Und es war womöglich, glaubt man Walter Migge, auch das beste von allen. Neben seiner “oft vulkanisch ausbrechenden Diktion”, urteilte er, “erscheinen alle Versuche späterer Generationen dünnblütig” (S. 277).

Eine Zürcher Dissertation (Andreas Müller, 1972) hat fleißig für die Zeit von 1800 bis 1900 66 Dramen oder Romane gezählt, deren Held Konradin war. Bis 1945 kommen noch weitere 24 Konradin-Dichtungen hinzu. Auch der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann verfasste als 16jähriger, also wohl 1915, ein Konradin-Drama (H. Boockmann: Wege ins Mittelalter, 2000, S. 401). Die meisten dieser Stücke sind belanglose Massenware: “Jugendwerke in Schwarzweißzeichnung: der edelmütige Knabe gegenüber der Kälte eines Erbarmungslosen” (Migge S. 276). Schon im 19. Jahrhundert hat man die Produktion von Konradin-Dramen ironisch kommentiert. “Es gab eine Zeit”, schrieb Willibald Alexis, “wo unter 10 aspirierenden Dichtern wenigstens 7 den Untergang des letzten Hohenstaufen dramatisierten” (Weigend S. 47). 1915 spottete Julius Hart, “daß man schon seit längeren Zeiten den literaturgeschichtlichen Augenblick herbeisehnt, wo auf der Bühne der letzte Staufe das letzte Mal vor Gott kniet” (ebd. S. 48).

Hinrichtung Konradins. Kolorierter Kupferstich aus
Emils Bilderbuch. Meißen 1827

Die Geschichte Konradins war eine Steilvorlage für anti-welsche, anti-französische Ressentiments. Schon Heinrich Bebel, der eine eigene Schrift über Konradin plante, hat die Franzosen in seinem “Triumphus Veneris” dafür angeklagt (M. Angres, Triumphus Veneris, 2003, S. 218).

Konradins tragisches Schicksal bewegte, ergriff, rührte zu Tränen. Bezeichnend ist eine Stelle in Immermanns “Münchhausen” (1839), wo es über ein junges Mädchen heißt: “wenn er ihr sagte, daß Karl von Anjou mit finsterem unbeweglichem Gesichte zugesehen, als er den jungen unschuldigen Konradin hinrichten lassen, so faltete sich die reine Stirn und Tränen flossen unter diesen lieben zornigen Falten” (1977, S. 435).

Selbst nüchterne Wissenschaftler konnten sich der Emotionalität des Geschehens nicht entziehen. Hansmartin Decker-Hauff erzählte in seiner Vorlesung, sein Wiener Lehrer Hans Hirsch sei regelmäßig bei der Darstellung der Geschichte Konradins in Tränen ausgebrochen. Ob Decker-Hauff auch selbst beim Thema Konradin in der Vorlesung geweint hat, daran kann ich mich nicht erinnern.

III. Die Wallfahrt nach Hohenstaufen

In seiner “National-Chronik der Teutschen” vom 28. September 1803 berichtete der evangelische Pfarrer zu Neubronn und württembergische Publizist Johann Gottfried Pahl ausführlich über einen Besuch des neuen Kurfürsten Friedrich von Württemberg auf dem Hohenstaufen. “Nie hat ein schwäbischer Fürst der Größe und dem Verdienste der Vorzeit ein würdigeres Opfer geweiht”. Wieder ist der schwäbische Patriotismus bemerkenswert: “Eine Wallfahrt nach Hohenstaufen sollte beinahe eine durch das Gesetz gebotene Pflicht jedes Teutschen, wenigstens jedes Schwaben, seyn, des erstern, um ihn recht lebhaft daran zu erinnern, was seine Väter waren, und wie tief die Enkel gesunken sind, und des letztern, um ihm die Rolle zu vergegenwärtigen, die dem Schwaben in den teutschen Angelegenheiten gebührt”. Pahl schließt mit dem Vorschlag eines Denkmals auf dem Hohenstaufen: Man möge dort einen mit Eichen umpflanzten Tempel errichten, auf dessen Altar stehen sollte:

“Den muthigen Verfechtern der teutschen Freyheit, und
Den ersten Aufklärern des westlichen Europa!”(S. 304)

In seiner Zeitschrift “Herda” veröffentlichte Pahl 1811 übrigens einen Aufsatz unter dem Titel “Die Wallfahrt nach Hohenstaufen”, in dem er die Stauferstätten rund um den Hohenstaufen beschreibt und erneut die Parallelen zur eigenen Gegenwart zieht.

Kurfürst Friedrichs Rückgriff auf die Staufer zielte auf die Integration der neuwürttembergischen Gebiete. Aber romantische Stauferbegeisterung ging nicht in ihrer politischen Instrumentalisierung auf. Honoratioren und Literaten in den schwäbischen Stammlanden pflegten den Stolz auf das einstige Herrschergeschlecht. Ein in den 1830er Jahren gegründeter Hohenstaufen-Verein sorgte sich um das verfallende Barbarossakirchlein am Fuß des Hohenstaufens, nach der deutschen Einigung von 1871 sammelte man für ein monumentales Denkmal auf dem alten Kaiserberg, das als “Wahrzeichen deutscher Einheit, deutscher Treue” dienen sollte. Obwohl die Begeisterung zunächst groß schien, wurde nichts daraus. Das Thema war wohl zu preußisch besetzt, und am württembergischen Hof sah man in dem Plan nur einen “patriotisch[n] Vurzjubel”. Schon 1866 hatte sich David Friedrich Strauß dagegen ausgesprochen, die “große geschichtliche Tragödie, die uns der öde Berggipfel vors Auge stellt, [...] in ein elendes Rührstück [zu] verwandeln” (Weigend S. 115).

Gedenkblatt für das Projekt eines Nationaldenkmals
auf dem Hohenstaufen 1871


1817 erschien der erste Teil von Achim von Arnims historischem Roman “Die Kronenwächter”. Schauplatz der Handlung, die den Staufer-Mythos in der Zeit um 1500 thematisiert, war das schwäbische Waiblingen. Natürlich wird in unserer Zeit derlei sofort touristisch ausgemünzt. Heute erinnert ein Staufer-Mythos Zimmer und die Achim-von-Arnim-Stube im Waiblinger Hochwachtturm an die “Kronenwächter”. “Seither kann sich Waiblingen nicht nur als Staufer-Stadt sondern auch als Romantik-Stadt empfinden”, liest man im Internet.

Auch die stimmungsvoll-romantische Grabstätte der Staufer im ehemaligen Kloster Lorch partizipierte am Rang des Hohenstaufen als nationalem Erinnerungsort. 1898 wurde in der Klosterkirche ein Denkmal zur Erinnerung an die aus Byzanz stammende Königin Irene eingeweiht, mit deren Leben sich bereits um 1600 der Tübinger Professor und Gräzist Martin Crusius beschäftigt hatte. In einer Reisebeschreibung von 1835 heißt es über Lorch: “Hier liegt die durch Schönheit und Bildung berühmte Kaiserin Irene, des griechischen Kaisers Isak Tochter; - welche Schauer erregende Gefühle ergreifen dann nicht mächtig die Brust!”

Solche Verweise auf die Existenz von Stauferinnen, also den Ehefrauen und Töchtern der Herrscher, bleiben jedoch bis zur Gegenwart marginal. Die Flamme der Begeisterung entzündete sich an den großen Männern des Geschlechts und ihren Kriegstaten. Literarisch verarbeitet wurden vor allem Barbarossa, Friedrich II. und Konradin, manchmal auch Heinrich VI., König Manfred und der unglückliche Enzio. Man kann also die These wagen, dass der Staufer-Mythos im Kern eine militaristisch angehauchte Männer-Phantasie darstellt.

IV. Phrasenselige Kyffhäuserdeutsche

Kein anderes Poem brachte den Barbarossa-Mythos des 19. Jahrhunderts so eingängig und lesebuchtauglich auf den Punkt wie Friedrich Rückerts “Der alte Barbarossa” von 1817:

Der alte Barbarossa,
der Kaiser Friederich,
im unterirdischen Schlosse
hält er verzaubert sich.

Er ist niemals gestorben,
er lebt darin noch jetzt;
er hat im Schloss verborgen
zum Schlaf sich hingesetzt.

Der Text schließt:

“Und wenn die alten Raben
noch fliegen immerdar,
so muss ich auch noch schlafen
verzaubert hundert Jahr.”

Es gab in der frühen Neuzeit einige Überlieferungen zu einem bergentrückten Kaiser Friedrich, aber die kanonische Form und die für das 19. Jahrhundert gültige Lokalisierung auf den Kyffhäuser lieferten die Brüder Grimm in ihren “Deutschen Sagen” von 1816.

1823 bis 1825 legte der Berliner Historiker Friedrich von Raumer eine sechsbändige “Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit” vor, die aufgrund ihrer anschaulichen Darstellung zur beliebten Quelle für die vielen Literaten wurde, die Barbarossa- oder Stauferdramen drechselten. Beispielsweise für den Vielschreiber Ernst Raupach, der ab 1830 einen 16-teiligen Zyklus von Staufer-Dramen veröffentlichte. Den meist zweit- oder drittrangigen Autoren ging es um Prinzipien-Konflikte, die sie dramatisch bearbeiten konnten. Hartmut Boockmann hat das boshaft so formuliert: “Die auf der Historienbühne handelnden Personen reden sich gewissermaßen mit Handbuch-Überschriften an” (Wege ins Mittelalter, 2000, S. 407).

Auch wenn das romantisch geprägte Werk Raumers Barbarossa und die Staufer glorifizierte, blieb im 19. Jahrhundert Kritik nicht ganz aus. Historiker wandten sich gegen die Italienpolitik der Staufer und ergriffen Partei für Heinrich den Löwen und die Ostpolitik. Die alten Gegensätze Ghibellinen versus Guelfen lassen sich auch auf die historiographische Parteinahme übertragen, aber die Erinnerungshoheit haben die Ghibellinen, also die Staufer, errungen, denn der Grundton der Staufer-Rezeption im 19. Jahrhundert war ohne Zweifel die unkritische Huldigung.

Zu den Kritikern des politischen Kyffhäuser-Mythos zählte Heinrich Heine, der zunächst der “lieblichen und entzückenden Sage” mit Sympathie gegenüberstand, später aber in seinem “Deutschland. Ein Wintermärchen” mit dem “Philistertraum vom erwachenden Barbarossa” (Weigend S. 52) abrechnete:

“Herr Rotbart - rief ich laut - du bist
Ein altes Fabelwesen,
Geh, leg dich schlafen, wir werden uns
Auch ohne dich erlösen”

Wenige Verse später heißt es:

“Das Beste wäre du bliebest zu Haus,
Hier in dem alten Kyffhäuser -
Bedenk’ ich die Sache ganz genau,
So brauchen wir keinen Kaiser.”

Ein eigenes Thema wären die vielfältigen Aufgriffe des Barbarossa- und Staufer-Themas in der Erinnerungskultur des 19. Jahrhunderts. Vor allem das Festwesen der Turner und Sänger artikulierte einen emotional geprägten Nationalismus (Kaul S. 260). Immer wieder beschwor man in Gedichten oder lebenden Bildern die staufische Vergangenheit und vor allem den Kyffhäuser-Mythos.

Nach der Reichsgründung von 1871 gab es dann kein Halten mehr. Das Bild des erwachenden oder erstandenen Barbarossa und der Hohenzollern als Staufer-Nachfolger avancierte zum “einprägsamsten Bild der Reichsgründungsära” (Kaul S. 357). Auf Felix Dahn geht die parallele Bezeichnung Barbablanca (Weißbart) für den neuen Kaiser Wilhelm I. zurück. Den monumentalsten Ausdruck fand die Gleichsetzung in dem 1896 eingeweihten Kyffäuser- oder Barbarossadenkmal. Die riesenhafte Anlage, dem verstorbenen Kriegsherrn Wilhelm I. gewidmet, war zugleich eine Kampfansage der Kriegervereine gegen die deutsche Sozialdemokratie.

Schon vor der Kaiserproklamation im Januar 1871 karikierte der Kladderadatsch im Dezember 1870 (Nr. 57) in einem Gedicht “Vom Teutschen Kaiser” satirisch die Vorbereitungen:

“Und all’ die Poeten im Teutschen Land,
Sie dichten und reimen sich heiser;
Sie setzen aufs „Schloß“ den „Barbaross’,“
Auf den „Kyffhäuser“ den „Kaiser.“”

Ungefähr gleichzeitig appellierte ein “Barbarossa (Letztes Auftreten.)” überschriebenes Gedicht ebenfalls im Kladderadatsch (Nr. 57, Beiblatt): “Ihr Dichter, laßt den Barbarossa schlafen.” Aber gegen die phrasenseligen Kyffhäuserdeutschen, wie Heinrich Treitschke sie nannte (Thomsen S. 155), waren satirische Einwände vergebens.

Barbarossa-Karikatur im Kladderadatsch 1871

Das definitive Ende des politischen Barbarossa-Mythos kam erst in der NS-Zeit. “Mit der Katastrophe des unter dem Namen Barbarossa geführten Russlandfeldzugs”, so Herfried Münkler, “ist der Wunsch nach einer Wiederkehr des Kaisers, wie er die deutsche politische Kultur über eineinhalb Jahrhunderte geprägt hat, ein für alle mal verschwunden. Politisch hat Barbarossa jede Relevanz verloren” (Die Deutschen und ihre Mythen, 2009, S. 68).

V. “Ein feuriger Herr des Anfangs” - Friedrich II. in der Mythenschau des Ernst Kantorowicz

1927 erschien von Ernst H. Kantorowicz, einem deutsch-jüdischen Autor und ehemaligem Freicorpskämpfer, ein eigenartiges Buch, eine umfangreiche Biographie über den Stauferkaiser Friedrich II. und zwar ohne eine einzige Fußnote. Ganz der Gedankenwelt des Kreises um den symbolistischen Dichters Stefan George verpflichtet, feiert das Buch den Herrscher als Genie und messianischen Einzelgänger. Es ist eher eine “Meistererzählung” als eine positivistische Darstellung, eher ein künstlerisches Werk als eine konventionelle historische Biographie.

Um einen Eindruck von der ambitionierten Sprache des Werks zu vermitteln, habe ich ein längeres Zitat ausgewählt, in dem es um die “Heiterkeit” Friedrichs II. und seiner Familie geht (S. 302):

“Freudigkeit und Heiterkeit trotz der Verantwortungswucht, Sinn für Rhythmus und Singen: auch kein deutsches Herrschergeschlecht hat je wieder diese freie schöne Gelöstheit der Staufer verwirklicht, keiner der Staufer als Friedrich II. diese nochmals in das Kaisertum einzubannen vermocht. Auf die schönen Söhne, die nicht mehr Kaiser wurden, hat Friedrich II. dies alles noch übertragen: alle haben sie gesungen, alle auch dann noch, als über jedem von ihnen sichtbar schon das Verhängnis wirkte: Heinrich, der Erstgeborene und abtrünnige Sohn, der im väterlichen Kerker sein Leben endend das Lied nicht abbrach, als ihn die Kämmerer der verscherzten Königszeichen entkleideten [...] .. Manfred, der bis an die Grenze des Leichtsinns über den Liedern sein Königreich vergaß [...] Dann Enzio, der im bolognesischen Verließ die Wächter durch sein fröhliches Singen erheiterte und rührte. Und wie die Brüder, so sang auch der ritterlich liebenswürdige Friedrich von Antiochien [...] und schließlich Conradin, dessen Sang das eigene Ende und das des Hauses mit der gleichen süßen Trauer umspielte. Nicht Spielerei und Königsmode zeigt das alles, sondern eine unvergleichliche Kraft des Lebens und des Blutes, die selbst im Untergang noch des feiernden Glanzes bedarf [...]. Von diesem Lebensfest ist auch die ganze staufische Kunst, ist auch das Dichten Friedrichs II. umschlungen: eine frohe Ernte der Welt, die er beherrschte und die er darstellte [...]”.

Dass Friedrich II. ein außergewöhnlicher Herrscher war, hat man lange vor Kantorowicz gewusst, auch wenn der Kaiser in der deutschen Staufer-Rezeption längst nicht so populär war wie Barbarossa und Konradin. Für Jacob Burckhardt war Friedrich II. der erste moderne Mensch auf dem Thron, Nietzsche, dessen Sichtweise für den George-Kreis bestimmend wurde, sah in ihm das Genie und den Freigeist. Aber kein Autor hat den Staufer mit geradezu hymnischen Formulierungen so verklärt wie Kantorowicz. Mit Blick auf die deutsche Kaisersage, die ja ursprünglich Friedrich II. und nicht Barbarossa galt, spricht er von seinem Helden als “jenem feurigen Herrn des Anfangs, dem Verführer, Berücker, dem Strahlenden, Heiteren, dem Ewig-jungen, dem strengen kraftvollen Richter, dem Gelehrten und Weisen” (S. 632).

Die Geschichtswissenschaft hat inzwischen ein wesentlich nüchterneres Bild von Friedrich II. erarbeitet, die Deutungen von Kantorowicz spielen für die aktuelle Forschung keine Rolle mehr. Und auch die ästhetischen Dimensionen des Buchs sind stark in den Hintergrund getreten. Zwar empfindet man die Auffassung des US-Historikers Norman Cantor, der in Kantorowicz den idealen Nazi-Intellektuellen sah, der nur den einen Nachteil gehabt habe, dass er Jude gewesen sei, als grob unangemessen, aber die Marschrichtung der neueren Forschung gab Otto Gerhard Oexle vor, der in der Friedrich-Biographie eine “Waffe im politischen Kampf gegen die Weimarer Republik” sah und dekretierte, dieses Buch des Autors habe uns nichts mehr zu sagen (Geschichtswissenschaft im Zeichen des Historismus, 1996, S.215).

Kantorowicz hat den Staufer instrumentalisiert, um den elitären Führerkult des George-Zirkels zu propagieren. Es ist daher kein Wunder, wenn Hitler später behaupetete, er habe das Buch zweimal gelesen. Der Autor, dem 1939 die Flucht aus Deutschland gelang, hat sich später deutlich von dem Buch distanziert und lange gegen eine Neuauflage gesträubt. “Man sollte halt ein Buch”, schrieb der inzwischen in Princeton lehrende renommierte Mediävist in einem Brief vom Mai 1963, “das bei Himmler auf dem Nachttisch lag und das Göring an Mussolini mit Widmung verschenkte, in völlige Vergessenheit geraten lassen” (Thomsen S. 296).

VI. Hitlerjugend auf dem Hohenstaufen

Am 18. Juni 1933 fand eines der ersten großen Treffen der Hitlerjugend vom Gau Württemberg-Hohenzollern auf dem Hohenstaufen statt. Zwei Kinder aus dem Dorf begrüßten über 1000 Jungen und Mädchen mit den leicht holprigen Versen (Weigend S. 195):

“Zu Schwabens schönstem Berge
strömt heut der Jugend Schar,
des großen Führers Werke
zu weihn sich ganz und gar.
Es wehen unsre Fahnen,
wo stand der Staufer Schloß.
Die Träume unsrer Ahnen
erfüllt sind wahr und groß.”

In der Folgezeit wurde der Hohenstaufen so etwas wie der Hausberg der württembergischen Hitlerjugend (ebd. S. 198). Das Kloster Lorch sollte 1937 zu einer faschistischen Staufergedenkstätte umgestaltet werden, was ihm aber glücklicherweise erspart blieb. Die SS inszenierte eine pathetische Feierstunde, in der Oberführer von Alvensleben verkündete: “Wer aber heute die weihevolle Grablege betritt, wird ergriffen und bewegt [...] vom wehenden Willensodem unserer großen Kaiser und Könige [...]. Wir wissen, daß Deutsches in der Welt sein muß und im Süden und Osten wie ehemals eine Mission hat” (900 Jahre Kloster Lorch, 2004, S. 173).

Damit wurde geschickt der Gegensatz zwischen Italien- und Ostpolitik entschärft, der die Stauferrezeption im Dritten Reich behinderte. Denn eigentlich gehörten die Sympathien der Nazis dem großen Gegenspieler Barbarossas, Heinrich dem Löwen, und dessen Ostpolitik. Aber da die NS-Ideologie in diesem Punkt keine Einheitslinie kannte, blieb genügend positives Identifikationspotential für die Stauferherrscher übrig.

Nach den politisch-militärischen Erfolgen der Jahre zwischen 1938 und 1941 bot sich das Universalreich der Staufer als Vorbild des nunmehrigen “Großdeutschen Reiches” an. Ein NS-Monatsheft im Mai 1941 war den Staufern gewidmet, und auch in den folgenden Jahren erschienen in den NS-Monatheften, einem führenden Organs des Regimes, wiederholt positive Beiträge über die Staufer. 1942 wiederholte der Schriftleiter die vorhin zitierte Sicht des SS-Oberführers: “Der heftige Streit um die Frage: Italienpolitik oder Ostpolitik [...] löst sich in der größeren Schau auf in der Erkenntnis von der die damalige Politik bestimmenden Notwendigkeit der Italien- und Ostpolitik” (Thomsen S. 283).

Natürlich gab es zwischen 1933 und 1945 auch Geschichtsforschung, die sich weitgehend frei hielt von ideologischen Verzerrungen der Diktatur. So verzichtete Erich Maschke, später ein renommierter Stadthistoriker, auf einen Kotau vor der NS-Rasse-Ideologie, als er 1943 sein Buch “Das Geschlecht der Staufer” veröffentlichte. Der gute Eindruck wird aber völlig zunichte gemacht durch eine einzige, den Anmerkungen vorangestellte Ankündigung: “Jüdische Autoren sind bei erstmaliger Nennung mit einem * bezeichnet” (S. 143).

VII. Die Quellenfälschung im Stauferkatalog 1977

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der politische Mythos der Staufer zwar tot, nicht aber die Stauferforschung und die kulturhistorische Faszination der Staufer. Die anlässlich des 25jährigen Bestehens veranstaltete Stuttgarter Ausstellung “Die Zeit der Staufer” war mit über 700.000 Besuchern ein geradezu sensationeller Erfolg, Auftakt einer Reihe von weiteren Mittelalter-Austellungen, die aber kaum einmal den Glanz der im Alten Schloss zusammengetragenen Exponate und den Besuchererfolg erreichten. Die Stuttgarter Schau blendete die politische Geschichte nicht aus, ergänzte sie aber durch intensive Einblicke in das Spektrum der Funde der Mittelalterarchäologie. Vorbildlich und umfangreich wurde auch die Staufer-Rezeption aufgearbeitet; wer sich heute damit beschäftigt, steht auf den Schultern der im Stauferkatalog dokumentierten Forschungen. Die Ausstellung war auch der Auslöser für wichtige lokale Publikationen, etwa in Göppingen oder Schwäbisch Gmünd.

Der dritte Band des blendend verkauften Katalogs mit den wissenschaftlichen Aufsätzen enthielt als Anhang einen Beitrag “Das staufische Haus” des Tübinger Landeshistorikers Hansmartin Decker-Hauff. Ohne wissenschaftlichen Apparat - es wurde auf eine nie erschienene weitere Veröffentlichung verwiesen - wurde hier nicht weniger als eine Gesamtgenealogie des Stauferhauses geboten. Zahlreiche Personen, die hier begegnen, waren von der modernen Forschung überhaupt nie als Staufer wahrgenommen worden. Abgesichert wurde die frühe staufische Genealogie vor allem durch völlig unbekannte Quellen, die teilweise in kurzen wörtlichen Zitaten angeführt wurden. Wenn diese Exzerpte authentisch waren, dann waren auch viele der so ungewöhnlich erscheinenden Filiationen durch diese geradezu sensationell anmutenden Neufunde quellenmäßig bezeugt.

Die Exzerpte, über die Decker-Hauff exklusiv verfügen konnte, gingen nach seinen Angaben auf Aufzeichnungen der Lorcher Mönche zurück, zum einen auf den sogenannten Codex Holtz und zum anderen auf das als “Rote Buch” bekannte Kopialbuch des Klosters, das nie zusammenhängend und lückenlos veröffentlicht wurde. Durchaus zutreffend schreibt Decker-Hauff: “Viel weniger wichtige Texte hat man minutiös herausgegeben, das Rote Buch von Lorch ließ man auf sich beruhen - bis es prompt im letzten Krieg mitsamt seinen nicht edierten Teilen verbrannte” (S. 340).

Er fährt fort: “Immerhin haben sich Fragmente aus beiden Bänden bis heute herübergerettet: aus dem Codex Holtz excerpierten der Burgvogt Hans Hauff im benachbarten Schorndorf um 1580 und mehrere Waiblinger Stadtchronisten im 17. Jahrhundert teilweise gleichlautend, vor allem ein (an sich dürftiges, aber unter den gegebenen Umständen doch hilfreiches Translationsverzeichnis der um 1140 aus dem Stift Lorch ins Kloster Lorch umgebetteten Staufer. Aus dem Roten Buch fertigten Pfarrer Dr. Friedrich Schwarz um 1913 und der Verfasser (1938 und 1941) zwei, leider nicht vollständige, aber im wesentlichen übereinstimmende Excerpte der dort gleichfalls überlieferten stiftischen Translationsliste”.

Niemand hat meines Wissens je diese Quellen zu Gesicht bekommen. Das von Decker-Hauff immer wieder in Publikationen und mündlichen Äußerungen angeführte “Hauffsche Epitaphienbüchlein”, auf das der Hinweis auf den Burgvogt Hans Hauff anspielt, ist auch in seinem Nachlass nicht aufgetaucht. Wer sich intensiv mit den Lorcher Geschichtsquellen befasst hat, kann die Auskünfte Decker-Hauffs zu diesen Quellen nur als rätselhaft empfinden. Sollte Gebhard Mehring, der für seine Edition “Stift Lorch” 1911 das Rote Buch intensiv durchgearbeitet hat, tatsächlich eine dort enthaltene Translationsliste übersehen haben? Und wieso schreibt von den anderen Autoren, die das Rote Buch vor der Katastrophe einsehen konnten, keiner eine Silbe etwas von solchen doch einigermaßen aufregenden Quellen? Es mutet auch reichlich verdächtig an, dass, folgt man einem anderen Aufsatz von Decker-Hauff, eine hochmittelalterliche Hand etwas ins Rote Buch eingetragen habe, denn das Rote Buch wurde um 1500 von dem Lorcher Benediktiner Augustin Seiz angelegt.

Das Rote Buch ist glücklicherweise nicht vernichtet worden, wenngleich stark zerstört. Mündliche Überlieferung kolportiert, dass, als man im Hauptstaatsarchiv Stuttgart den Auftrag an den Marburger Restaurator Ludwig Ritterpusch vergeben habe, die verschmorten Reste des Roten Buchs zu restaurieren, ein aufgeregter Anruf aus Tübingen eingelangt sei, man möge sich doch nicht an dem kostbaren Stück versündigen und abwarten, bis man weitere Fortschritte hinsichtlich der Restaurierung stark zerstörter Archivalien gemacht habe.

Moderne Restauratorenkunst hat hier Unglaubliches geleistet. Die meisten Seiten sind inzwischen einigermaßen lesbar, und bei den besonders schwer zerstörten Seiten besteht die Hoffnung, dass mit modernen naturwissenschaftlichen Verfahren der Bildbearbeitung nennenswerte Teile des verlorenen Textes doch noch gesichert werden können. Die schwersten Schäden betreffen leider den interessantesten Text des Kopialbuchs, die Gründungsgeschichte des Klosters. Mitte der 1990er Jahre haben Gerhard Lubich (Auf dem Weg zur "Güldenen Freiheit", 1996) und ich unabhängig voneinander die Reste des Roten Buchs ergebnislos auf die von Decker-Hauff daraus angeblich exzerpierten Texte abgesucht und nichts gefunden. Diese von ihm erfundenen Texte lassen sich als Belege seiner spekulativen genealogischen Aufstellungen verstehen. So kann man etwa zeigen, dass er eine dieser ominösen Quellen, das Kinderverzeichnis der Herzogin Agnes, wohl anders verfasst hätte, wäre ihm nicht eine in Michaelstein im Harz entdeckte Inschrift entgangen. In einer Dissertation über die staufische Heiratspolitik hat dann Tobias Weller vor einigen Jahren mit den Hypothesen Decker-Hauffs zu den Eheverbindungen der Staufer gründlich aufgeräumt. Inzwischen kann als communis opinio der seriösen Mediävistik gelten, dass man die Aufstellungen und Quellenfunde Decker-Hauffs im Stauferkatalog ignoriert.

Die Fälschungen im Staufer-Katalog, die übrigens von den bereits verstorbenen spekulativen Genealogen Heinz Bühler und Gerd Wunder begeistert aufgegriffen und auch sonst teilweise in das Handbuchwissen integriert wurden, sind ein Wissenschafts-Skandal der deutschen Mittelalterforschung, der nie größere Wellen geschlagen hat. Im engen Stuttgart-Tübinger-Beziehungsgeflecht hat man 1977 eine fragwürdige Entscheidung getroffen, als man den genealogischen Artikel des Tübinger Ordinarius in den Katalog aufnahm, obwohl die Neigungen des Autors zur Ausschmückung von Fakten in den einschlägigen Kreisen sattsam bekannt waren. Auch wenn man sich die Entscheidung zum Abdruck womöglich nicht leicht gemacht hat, hat man für eine folgenschwere Irreführung der Wissenschaft und gegen die historische Wahrheit votiert. Die Ausstellung war ein Renommierprojekt des Bundeslandes, und das Risiko, dass jemand die Fälschungen zeitnah enthüllen würde, war angesichts des Einflusses des Autors und seines Schüler- und Freundeskreises zu vernachlässigen. So griff man ganz wie in der frühen Neuzeit zu identitätsstiftenden Fiktionen.

VIII: Schluss: Warum faszinierten die Staufer?

1839 machte sich der evangelische Pfarrer Albert Knapp in seinem Gedichtband “Hohenstaufen” recht kluge Gedanken darüber, “wodurch die hohenstaufische Geschichte sich vor den meisten der übrigen teutsch-historischen Epochen aufs Glänzendste unterscheidet”. Er listete vier Punkte auf: Erstens “die innige Verschmelzung ihres Daseyns mit den Kreuzzügen und mit den dunkelklaren, wunderbar lebendigen Bildermassen des heilig gehaltenen Orients”; zweitens “die nahe Verbindung der Schwabenkaiser mit Italien”. Drittens verweist Knapp nicht nur auf die “ritterlich starke Leibesschönheit” der Staufer, sondern auch auf “jene seltene Harmonie der Geisteskräfte”, die sich unter anderem in den Erzeugnissen der Poesie der Familienmitglieder niedergeschlagen hat. Erwähnt werden auch die “architektonischen Ueberreste aus der staufischen Kaiserzeit”. Viertens spricht Knapp das außergewöhnliche Unglück der Staufer an. Wir sehen, schreibt er, “das schwäbische Kaiserhaus auch am tiefsten durch unerhörte Trübsal gedemüthigt, und zu einem solch tragischen Untergange bestimmt, daß es, wie kein anderes, sich mit der Nachwelt durch eigene Leiden versühnet hat, soweit irgend ein Mensch seine Fehler selbst zu sühnen vermag. Die Hohenstaufen haben ihre Zeche mit ihrem eigenen Blute bezahlt”.

Auf die Frage, wieso ausgerechnet die Staufer in diesem Ausmaß erinnert und instrumentalisiert wurden, gibt es nur mehr oder minder plausible Antworten. Ich möchte abschließend die für mich entscheidenden Aspekte thesenhaft zusammentragen.

1, Eine wichtige Rolle messe ich der Verbindung und Überlagerung der unterschiedlichen Rezeptionsfaktoren bei. Lokale, regionale und nationale Identifikationspotentiale konnten sich ebenso gegenseitig verstärken wie die Traditionen, die sich jeweils an Barbarossa, Friedrich II. und Konradin knüpften. Salopp könnte man sagen: Im Dreierpack waren sie unwiderstehlich. Vor allem der im 19. Jahrhundert so übermächtige Barbarossa-Mythos konnte das Interesse auch auf die anderen Personen und die sie überwölbende Familiengeschichte lenken.

2. Neben der politischen Geschichte, die vor 1945 vor allem national instrumentalisiert wurde, existiert eine eminente kulturgeschichtliche Bedeutung der Stauferzeit. Die Blüte des Rittertums (einschließlich der Kreuzzüge) und der mittelhochdeutschen Literatur fällt in diese Epoche. Romanische und frühgotische Bauten aus dem 12./13. Jahrhundert üben eine besondere Faszination aus. Die populäre Mittelalter-Rezeption bis hin zum Reenactment (besonders beliebt: Ritterturniere) ruht sozusagen auf staufischem Fundament.

3. Die Geschichte des staufischen Hauses bietet reiche Angebote für emotionale Zugänge zur Geschichte. Die Staufergeschichte lässt sich nicht nur auf der Bühne als Tragödie erzählen, die ergreift und anrührt (neudeutsch: “human touch”).

4. Staufer-Mythen und Erinnerungsorte sind aufs engste miteinander verbunden. Sowohl im Nordreich als auch im Südreich der Staufer sind zahlreiche überaus eindrucksvolle Überreste stauferzeitlicher Architektur erhalten geblieben, Kirchen, Burgen und Pfalzen, die heute ungeniert im Zeichen der Staufer vermarktet werden. Mythen und Erinnerungen haben in ihnen handgreifliche Anknüpfungspunkte. Die Stauferstätten sind erfahrbares historisches Wissen, nicht nur Denkmale, sondern auch Erzähl-Male, die sich durch historische Erzählungen dem Betrachter erschließen. Und sie können immer noch - zumindest bei Bildungsbürgern, wenn der Studiosus- oder Schwäbische-Heimat-Reiseführer passende Staufergedichte deklamiert - Ergriffenheit auslösen.

Auch wenn sich die Rahmenbedingungen gewandelt haben, etwa durch den Wegfall des politischen Barbarossa-Mythos nach 1945, und auch wenn zeitspezifisch das “Mischungsverhältnis” der angesprochenen Aspekte unterschiedlich sein kann, so liefern diese Gesichtspunkte durchaus auch Erklärungsansätze für den Staufer-Rummel der Gegenwart. Eine erstaunliche Konstante stellt der schwäbische Patriotismus dar, der mindestens seit der Zeit um 1500 bis zur Gegenwart die Begeisterung schwäbischer Stauferfreunde trägt. Staufer-Traditionen und Schwaben-Traditionen waren und sind intensiv verflochten.

Jedenfalls sind die Staufer - unabhängig vom Einfallsreichtum der Tourismus-Industrie - nach wie vor höchst lebendig. Und wenn sie nicht wieder in den Berg ziehen, werden sie es wohl auch noch eine Weile bleiben.


Nachweise

Eine neuere Synthese mit weiterführenden Literaturangaben stammt von W. Hechberger: Bewundert - instrumentalisiert - angefeindet. Staufer und Welfen im Urteil der Nachwelt, in: Staufer und Welfen, 2009, S. 216-238. Noch nicht vor lagen mir die 2010 unter dem Titel "Mythos Staufer" erschienenen Akten der 5. Landauer Staufertagung. Zu Barbarossa bieten den neuesten Stand Münkler (wie oben) und C. G. Kaul: Friedrich Barbarossa im Kyffhäuser. I-II, 2007 (Zitate aus Bd. I). Zu Friedrich II: M. Thomsen: “Ein feuriger Herr des Anfangs ...”, 2005. Unverzichtbar die Bände des Stauferkatalogs Die Zeit der Staufer, vor allem III, 1977 und K. Schreiner in Bd. V, 1979 sowie F. Weigend/B. Baumunk/T. Brune: Keine Ruhe im Kyffhäuser, 1978 (zit.: Weigend). Zu den Erwähnungen von Lorch (und Decker-Hauff): 900 Jahre Kloster Lorch, 2004, S. 171-173 (K. Graf). Zu Abschnitt I: Deutsche Landesgeschichtsschreibung im Zeichen des Humanismus, 2001, S. 208f. (K. Graf); K. Graf, Gmünder Chroniken im 16. Jahrhundert, 1984, S. 103-106.

Ergänzende Hinweise:

Texte zur Barbarossa-Rezeption:
http://de.wikisource.org/wiki/Friedrich_I._Barbarossa

Texte zur Konradin-Rezeption:
http://de.wikisource.org/wiki/Konradin
http://archiv.twoday.net/stories/6234198/

H. Obermair: Der Staufer Friedrich II. und die Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Concilium Medii Aevi 11, Göttingen 2008, S. 79-100
http://cma.gbv.de/dr,cma,011,2008,a,04.pdf

Zur gut erforschten Staufertradition in Göppingen und anknüpfend an den Hohenstaufen folgende gedruckte Veröffentlichungen:

Hohenstaufen 10 (1977), Beiträge von B. M. Baumunk, M. Akermann (S. 157-176)

H.-M. Maurer: Der Hohenstaufen, 1977

Th. Brune: Staufertraditionalismus im Spiegel einer Göppinger Zeitung seit 1863, 1977

Die Staufer, Göppingen 2000, S. 87-99: Stauferverehrung im 19. Jahrhundert

H.-M. Maurer: Der Hohenstaufen-Verein (1833 bis um 1870). In: Zs. für Württembergische Landesgeschichte 61 (2002), S. 305-321

F. Scholl: "Was uns der kahle Berg zu denken gibt ...". Hohenstaufenverehrung und nationaler Denkmalkult im 19. Jahrhundert. In: Hohenstaufen Helfenstein 13 (2003), S. 135-156

O. Auge: Seit wann gründeten die Staufer Göppingen? In: Stadt, Kirche, Adel, 2006, S. 182-201

***

You can cite this work as follows:

Graf, Klaus. Mythos Staufer. Archivalia. 2010-07-15. URL: http://archiv.twoday.net/stories/6412734/. Accessed: 2010-07-15. (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/5rFgaGwPw )

#forschung
Ladislaus meinte am 2010/07/06 14:38:
Ich vermute noch einen weiteren Grund für die anhaltende Staufer-Begeisterung: die Staufer sind schon lange genug ausgestorben. Ein relativ früher, spektakulärer Tod ist heute noch ein Garant für Mystifzierung (James Dean, Monroe, Kennedy, Elvis, etc.), bei Herrscherhäusern war das vielleicht ähnlich. Womöglich fiel schon im 19. Jahrhundert die Begeisterung für nationale Helden einigen (und gerade den patriotischen Schwaben) leichter, wenn man damit nicht gleichzeitig ungeliebte lebende Provinzfürstenhäuser überhöhen wollte. Das gilt sogar noch heute: eine emotionale Begeisterung etwa für die Welfen ist eine eher schwierige Sache, wenn man gleichzeitig jederzeit in der Presse vom Pinkel- und Prügelprinz lesen kann. 
KlausGraf meinte am 2010/07/07 02:05:
Konradin-Bild
http://mannigfaltigkeiten.twoday.net/stories/6413019/

Danke für den Link! 
KlausGraf meinte am 2010/08/16 14:59:
Stark gekürzt gedruckt
Der Mythos der Staufer - Eine schwäbische Königsdynastie wird erinnert und instrumentalisiert, in: Schwäbische Heimat 61 (2010), S. 296-306
Online (mit weiteren Farbbildern)
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/7789/ 
 

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