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In einem 700 Jahre alten Pergamentcodex [der UB Innsbruck] wurden rund 200 Abschriften von Briefen und Mandaten des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. (gest. 1250), seines Sohnes Konrad IV. und anderer Persönlichkeiten des 13. Jahrhunderts entdeckt. Rund 130 dieser Dokumente aus dem Mittelalter waren der Forschung bisher noch nicht bekannt.

http://tirol.orf.at/stories/46182
http://www2.uibk.ac.at/ipoint/news/uni_und_forschung/271893.html

Siehe auch Josef Riedmann in der SZ 19.7.2005:

Die Abschriften entstanden, nach dem Charakter der durchwegs gut lesbaren Schrift zu urteilen, etwa um 1300. Ein anonym gebliebener Schreiber kopierte die meisten Stücke; drei weitere steuerten zwischendurch Ergänzungen bei. Das Hauptmotiv für die Anlage der Sammlung ist eindeutig die Vorliebe für den prunkvollen, rhetorisch ausgefeilten Stil der Schreiben, für den die Dokumente und Briefe Kaiser Friedrichs II. auch bereits bei Zeitgenossen berühmt waren. Sie bildeten auch den Anlass für die Anlage ähnlicher Sammlungen von kaiserlichen Schreiben.

Die Texte selbst sind sehr oft verkürzt. Es fehlen die ausführlichen Titulaturen, Namen sind oft durch "talis" - etwa entsprechend dem heutigen "N.N." - ersetzt, und fast immer fehlt die Datierung. Leider verzichtete der unbekannte Kompilator auch des Öfteren auf jene Teile der Texte, welche die konkrete Erledigung des Rechtsinhaltes betreffen, weshalb man sich etwa bei Mandaten bisweilen mit der Schilderung der Vorgeschichte zufrieden geben muss. Außerdem werden in einer Reihe von Stücken formelhafte Wendungen in sehr gekürzter Form wiedergegeben; auch dies deutet darauf hin, dass als Vorlagen der Abschriften (eher indirekt als direkt) am ehesten in der Kanzlei Friedrichs II. und Konrads IV. aufbewahrte Konzepte in Frage kommen, in denen man auf diese üblichen, immer wiederkehrenden Wendungen verzichtet hat.

Die Auswertung der Neufunde hat erst begonnen. Eine kritische Edition des gesamten Korpus ist im Rahmen der zentralen Forschungsstelle für die Erschließung mittelalterlicher Geschichtsquellen, der Monumenta Germaniae Historica in München, in Aussicht genommen.
 

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