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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung für das Anliegen der Mitarbeiter des
Russischen Staatlichen Historischen Archivs in St. Petersburg, dem eine
Schließung für eine unabsehbare Zeit und vermutlich auch der Verlust eines großen Teils seiner Bestände wegen einer unüberlegten Verordnung der
Russischen Regierung droht. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie unsere öffentliche Initiative unterstützen und einen Protest gegen die Vertreibung des Archivs aus seinen Gebäuden sowie gegen seine Schließung erheben.
Im Zusammenhang mit der Vorbereitung und Durchführung der Feierlichkeiten
anlässlich des 300-jährigen Bestehens St. Petersburgs wird die Stadt symbolisch als Brücke zwischen dem modernen Russland und dem Russischen
Zarenreich dargestellt. Gleichzeitig aber beschließt die Russische Regierung
eine Verordnung, die praktisch weitere wissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiet der Geschichte des Russischen Zarenreichs unmöglich macht und nicht
zuletzt den Verlust wichtiger Zeugnisse dieser Geschichte bedeutet. Das
Russische Staatliche Historische Archiv betreut Aktenbestände des Senats,
des Heiligen Synods, der russischen Ministerien, sowie Nachlässe von bedeutsamen Politikern - Es handelt sich dabei also um die Hauptzeugnisse der Verwaltung und des Innenlebens des Russischen Reiches. Die
überwältigende Mehrheit des Archivguts existiert nur in Papierform und verlangt deswegen eine besonders schonende Aufbewahrung.
Durch das zentralistisch organisierte System der Aufbewahrung von Beständen
im Russischen Zarenreich - sowie auch später in der Sowjetunion - wurden die
wichtigsten Dokumente der russischen Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts
in St. Petersburg archiviert. Daher sind diese Dokumente lückenlos im
Russischen Staatlichen Historischen Archiv vertreten, was gleichzeitig ihr
Fehlen in anderen Archiven bzw. Landsarchiven bedeutet.
Die Russische Regierung beabsichtigt jedoch die Räumlichkeiten des Archivs
der Präsidentenverwaltung zur Verfügung zu stellen, womit sie die wertvollen
Bestände in Gefahr bringt.
Wir bitten Sie eine Stellungnahme gegenüber der russischen Regierung in
dieser Angelegenheit abzugeben, solange es noch nicht zu spät ist das Archiv
zu retten. Eine weitere Möglichkeit ist die Petition der Mitarbeiter des
Archivs zu unterschreiben und sie an folgende Adressen zu schicken und auch zu andere Wissenschaftlern zu übersenden.

Verwaltung des Präsidenten der Russischen Föderation
president@kremlin.ru
und eine Kopie für
Stellvertreter des Präsidenten in Sankt-Petersburg
Walentina Matvienko
Suworowskij Prospekt 62
197124 Sankt-Petersburg
Russland

Mitarbeitern von des Russischen Staatlichen Historischen Archivs in St.
Petersburg
rgia-sos@narod.ru

Weiter unten finden Sie die Petition der Mitarbeiter des Archivs an die Öffentlichkeit, ihre volle Version ist auf der nicht offiziellen Webseite
des Archivs www.rgia-sos.narod.ru zu finden.

"Dem Russischen Staatlichen Historischen Archiv droht eine akute Gefahr: Die am 17. Dezember 2002 und am 17. Januar 2003 beschlossenen Verordnungen (Nrn. 1784-r und 62-r), die im Widerspruch zu den Präsidentenbeschlüssen vom 12. November 1992 (Nr. 1352) und 6. November 1993 (Nr. 1847) stehen, sehen die
Übergabe der Senats- und Synodsgebäude und des Eigenheimes von Lawal, die
das Archiv beherbergen, an die Präsidentenverwaltung vor.
Die Gebäude des Senats und des Heiligen Synods wurden schon zur Zeit ihrer
Errichtung so eingelegt, dass sie Akten und Dokumente der ehemaligen Amtsarchiven (darunter des Senats-, des Synods-, des Justizministeriumsarchivs u.a.) übernehmen und aufbewahren konnten. Die
Räumlichkeiten dieser Gebäude sind am besten für die Aufbewahrung der historischen Dokumente, die oft auch hier entstanden sind, geeignet. Selbst das modernste Gebäude mit der teuersten Klimaanlage wäre kaum in der Lage, das hier entstandene, einmalige und schon 168 Jahre die optimalsten Aufbewahrungsbedingungen für Aktenbestande in Papierform gewährleistende Raumklima zur Verfügung zu stellen.
Das Russische Staatliche Historische Archiv wird derzeit zu einem
wissenschaftlichen Museumszentrum für die Erforschung des Russischen
Staatswesens umgestaltet und soll daher in den Gebäuden bleiben, die selbst Symbole dieser Staatlichkeit sind und heute für ein großes Publikum offen stehen.
Die von der Russischen Regierung vorgesehene Nutzung der Gebäude des Senats und Synods und des Eigenheimes von Lawal würde ein Ende des Zugangs zu diesen Gebäuden für die Einwohner Sankt-Petersburgs und ganz Russlands bedeuten. Ein Umbau der Gebäude und ihre Anpassung an die Bedürfnisse neuer
Besitzer fügt den einmaligen Bauwerken der Architekten K. Rossi, Voronichin und Toma de Tomon furchtbare Schaden zu.
Eine Verlagerung des Archivs in ein anderes Gebäude würde dem unschätzbaren historischen Archivgut riesige Schaden zufügen, viele Dokumenten würden dies
nicht überstehen. Zudem würde eine vorübergehende Unzugänglichkeit der Archivbestände für Wissenschaftler viele Projekte in verschiedenen
Wissenszweigen lahmlegen und einen unabsehbaren Schaden im Bereich der Kultur und Wirtschaft Russlands verursachen.
Sogar in schweren Kriegs- und Blockadejahren hat das Archiv seine Arbeit nicht eingestellt und nötige Dokumente für die Bedürfnisse der Wirtschaft und der Verteidigung Russlands zur Verfügung gestellt. Dreizehn Mitarbeiter des Archivs sind während des Krieges bei der Verteidigung des Archivguts und der Gebäude ums Leben gekommen, und heute droht dem Archiv und seinem Gut eine große Gefahr wegen unüberlegter Verordnungen der Russischen Regierung.
Daher erscheint es uns von größter Wichtigkeit eine schnelle Revision dieser
Verordnungen zu bewirken, zumal diese Verordnungen ohne jegliche Vorprüfung und gegen die Einwände des Russischen Archivdienstes sowie im Widerspruch zur Präsidentenverordnung beschlossen wurden".
Contact:
Vera Dubina
Gastwissenschaftlerin MPI fuer Geschichte, Goettingen
Hermann-Foege Weg 11,
37073, Goettingen, Deutschland
T. +49 (0) 551 4956225
Mail: vera-dubina@yandex.ru

Das Klosterarchiv der regulierten Chorfrauen vom Hl. Grab in Baden-Baden - das seit 1670 ununterbrochen bestehende Kloster ist verwaist, die letzten Schwestern leben in einem Pflegeheim - befindet sich bereits im Archiv der Erzdiözese Freiburg. Auch die wertvolle Klosterbibliothek und die Andachtszettelsammlung sollen komplett erhalten bleiben. Weniger erfreulich: an sich erhaltenswertes Inventar, Zeugnisse der Alltags- und Frömmigkeitsgeschichte, wird im Juni unter den Hammer kommen (Näheres in Netbib).

SPIEGEL ONLINE hat die Stiftsarchivarin von Zwettl, Charlotte Ziegler, über ihren merkwürdigen Fund zum Nibelungenstoff interviewt (mit Abbildung eines Fragments). Es bleibt abzuwarten, wie sich die Experten zu den Prosafragmenten angeblich aus dem 12. Jahrhundert äußern.
Siehe auch die Meldung (mit weiteren Hinweisen) in Kirchenarchive.at.
Update hier!

 

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