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Bei Reiss & Sohn kommt am 27. Oktober bei Auktion 102 Nr. 6485 unter den Hammer:

Jagd. - Libro della Compagnia dell' Illmi. SS. Piatelli. (Rückentitel: Libro delle caccie dei Sigri. Piatelli). Italienische Handschrift auf Papier. (Florenz) ca. 1610-1674. Fol. Blattgr. 332:230 mm. Von mehreren Händen mit braunen Tinten in italienischen Kursiven geschrieben. Mit 4 großformatigen u. gefalt. Aquarellen, teilw. mit Gold- u. Silberhöhung (ca. 325:410-570:430 mm). 185 Bll. Prgt. d. Zt.; etwas fleckig u. berieben, Bindung gelockert, Vorsätze erneuert, Schließbänder entfernt.

Außergewöhnliches Manuskript, in dem die Jagdgesellschaften der berühmten "Compagnia dei Piattelli" vom 28. Oktober 1610 bis zum 10. November 1674 beschrieben werden. Es enthält die Namenslisten der jeweils teilnehmenden Jäger, darunter Mitglieder so bedeutender Florentiner Familien wie Albizzi, Bentivoglio, Medici, Ridolfi u. Vespucci; dazu Notizen über Strecken, Jagdbeute, Kosten etc. Besonders bemerkenswert sind vier großformatige Aquarelle, die prachtvolle Triumphwagen zeigen, die anläßlich besonderer Jagden gebaut worden waren. Die Wagen sind mit den blauen Fahnen der Piatelli, Hasen und Laubwerk geschmückt und von Fackeln u. Kerzen erleuchtet. Zur Compagnia dei Piattelli vgl. auch die "Disfida di caccia tra i Piacevoli e Piattelli" von Giulio Dati, der das Oberhaupt dieser Gesellschaft war (entstanden um 1600, jedoch erst 1824 von D. Moreno hrsg.). Der legendäre Wettkampf der Piattelli mit den Piacevoli im "Calcio Fiorentino" endete mit einem Sieg für die Piattelli (vgl. Ceresoli 203 u. Schwerdt I, 134). - Vereinzelt etwas fleckig, zahlr. kurze Einrisse u. kl. Randdefekte (teilw. hinterlegt), 1 Bl. mit großem Ausriß (Textverlust). Tafeln an den Faltstellen mit Lwd. hinterlegt (1 Taf. mit geringem Bildverlust), Silberauftrag oxidiert, 1 Taf. mit Verfärbung in der Bildmitte. - Das Manuskript wurde 1840 bei Giuseppe Molini in Florenz verkauft, ein Exemplar des Kataloges liegt bei.


http://www.reiss-sohn.de/frame101.php?page=6485

Zum Kontext, der frühneuzeitlichen Erinnerungskultur der Jagd, anhand deutschsprachiger Beispiele:

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/REZENSIO/BUECHER/2001/Reaktion/GrKl0701.htm
Felicitas Noeske (Gast) meinte am 2005/09/26 00:20:
Erinnerungeskultur der Bücher
In der Auktion Nr 101 bei Reiss [26. Okt.] laufen mir mit den Lot.Nr.n 2207-2220 etwas zu viele Einzelblätter der Schedelschen Chronik von Koberger, 1493, herum. Das ist nicht verboten. Aber mir tut es jedes Mal leid um die Bücher, zumal es heutzutage sogar möglich wäre, durch den digiatelen Datenverbund eine womöglich nicht erst heute, sondern bereits gestern oder vorgestern zerlegte Inkunabel zu rekonstruieren und damit vielleicht ein neues Feld der [digitalen] Buch-Archäologie [gar der Philologie?] zu eröffnen. 
 

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