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Ob es Sekundärliteratur zu dem in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Oberschwaben wirkenden Autor Johann Bittelschies gibt?

Uli Steiger, Die neuzeitlichen nichtliturgischen Handschriften des Zisterzienserklosters Salem, Wiesbaden 2012 (Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg 10) steht mir nicht zur Verfügung. [Beschreibung von VIII,15: S. 158-162.]

Aber vielleicht kann der kundige Kirchenpfleger Praefcke in Ravensburg Näheres über die Person herausfinden.

Online ist bei der UB Heidelberg:

Cod. Sal. VIII,15
Bernhard von Clairvaux: Sermones, in der Übersetzung von Johann Bittelschies, 1542
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/salVIII15

[Die Handschrift enthält auch eine eigene Predigt von Bittelschies.]

Offenbar von der gleichen Hand (wohl Bittelschies selbst, siehe unten die Schriftprobe aus dem Notariatsinstrument) stammt das 1529 datierte handschriftliche Türkenbüchlein in Harvard:

http://nrs.harvard.edu/urn-3:FHCL.HOUGH:10255245
Bittelschies, Johann, von Ehingen. Türchken biechlin vormals nie also gesehen : sampt ainer addition, vss denn waurhaffter Chronicis gezogt durch mich Johann Bittelschies von Ehingen : manuscript, [15--]. MS Riant 7. Houghton Library, Harvard University, Cambridge, Mass.

Bislang Beachtung fand nur seine als Klosterhofmeister von Isny verfasste anti-protestantische Schrift zum Isnyer "Klostersturm" 1534:

Wie die von Isny die Mess abgeschafft und die Bildnussen in Sanct Jörgen Gottshaus zerrissen haben (1534)

Handschriftlich in München, Cgm 4888

http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008214/image_510

Möglicherweise stammt auch die gereimte Josephsgeschichte von 1529 in der gleichen Handschrift von Bittelschies.

Gedruckt wurde die Schrift zur Reformation in Isny erst in Ingolstadt 1617:

http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10898435-4
http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10689539-4

Zu ihr:
https://books.google.de/books?id=1NI0ig92EuwC&pg=PA199
https://www.google.de/search?q=%22cgm+4888%22&tbm=bks
https://books.google.de/books?id=2zVmAAAAMAAJ&q=bittelschie%C3%9F

Wieso das Stift Kremsmünster in seinem Sammelband 4°L 22 die "Commentarii de ignitis meteoris" (1579) von Simon Grynaeus mit dem Autorennamen Johann Bittelschieß versieht, ist unklar.

http://kvk1.dabis.org/

[Ist geändert, als Autor wird nur Grynäus angegeben.]

Bevor er Klosterhofmeister in Isny wurde ist Bittelschies als Notar und Schulmeister in Ravensburg (ab 1520) und Biberach zu belegen.

1520 Notar und Schulmeister in Ravensburg in Stuttgarter RKG-Akten
https://books.google.de/books?id=5VYrAQAAIAAJ&q=bitelschie%C3%9F

1523 August 12
Notariatsinstrument des Johannes Bittelschies von Ehingen, derzeit Schulmeister zu Ravensburg, über das Erscheinen des Grafen Georg von Wertheim vor dem Rat der Stadt Ravensburg.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=7-157312 mit Digitalisat

1524 August 5
Notar Johannes Bittelschies, Schulmeister zu Ravensburg, beurkundet den Vergleich des Priesters Hans Claus, Kaplan zu Biberach, mit den dortigen Spitalpflegern.
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1415182

1528 April 17
Schulmeister zu Biberach
https://books.google.de/books?id=XTZmAAAAMAAJ&q=bittelschies+biberach

1532 Mai 1
Notar Johann Bittelschieß von Ehingen, Schulmeister zu Biberach, weist eine Urkunde in Mittelbiberach vor
https://books.google.de/books?id=Ol7iAAAAMAAJ&q=bittelschieß+notar

1542
Notar in Unterlagen der bayerischen Staatsarchive (bei Kern)
https://books.google.de/books?id=ZGYOAQAAMAAJ&q=bittelschies

Bittelschies verfügt über zwei GND:

http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=1023359014 (Hofmeister Isny)
http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=10098309X

Update: Die Isnyer Stadtarchivarin Nicola Siegloch hat mir freundlicherweise weitere Belege übermittelt.

1534 Juli 3
Klosterhofmeister zu Isny Johann Putelschies
Kammerer/Friedrich Pietsch: Die Urkunden des früheren reichsstädtischen Archivs Isny bis 1550 (1955), Nr. 733 (Hauptstaatsarchiv Stuttgart)
Beurkundet wird in dem Notariatsinstrument die Forderung nach Abschaffung der katholischen Messe und Beseitigung der Heilighenbilder. In der Antwort des Klosters durch den Hofmeister (ebd., Nr. 734) vom gleichen Tag erklärt das Kloster, man beuge sich nur dem Zwang. Abdruck des Notaristainstruments und weiterer Dokumente im genannten Druck von 1617. Die Stelle zu Bittelschies:
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10898435_00044.html

1538 August 16 Isny
Notariatsinstrument des geschworenen Notars Johann Bittelschieß von Ehingen, Laie, Hofmeister des Klosters.
Immanuel Kammerer: Regesten der Urkunden des Spitalarchivs Isny (1960), Nr. 950 (Ev. Kirchenarchiv)

1548 Juni 12
Klosterhofmeister Johann Beittelschies
Kammerer/Pietsch Nr. 757 (Hauptstaatsarchiv Stuttgart)

Bittelschies ist also noch 1548 am Leben.

Update: Mit Mail vom 30.3.2015 teilte Elisabeth Wunderle von der BSB zu Cgm 4888 mit:

"Die Handschrift ist von mehreren (wohl fünf) Händen geschrieben. Eine Zuordnung einer der Hände als Autograph von Bittelschies scheint mir nach einem kurzen Vergleich mit dem beigefügten Autograph nicht gegeben. Dies unter Vorbehalt.
58r bis 75r ist durchgehend von einer Hand geschrieben. Es handelt sich um zwei Texte:
58r-69v "Ain spruch, wie Josöph in Egypten verkauft ward ..." (14. Juni 1529)
69v-75r "Ain ander spruch volgt hernach vß Titto Livio gezogen von der keuschen haidin Lucrecia annorum 1529 am 9 tag September"; Darunter: 15 (Notariatszeichen?: ineinandergeschriebenes AV) 29. "Wer waist wems würdt. L. Ochssenbach"; siehe auch 75r: Datum .... vff freitag nach santt martins tag anno 29 . Ludwig Ochssenbach"."

Die Lucretia-Bearbeitung Ochsenbachs erwähnte nach dem ursprünglich aus St. Emmeram in Regensburg (Altsignatur: y 12) stammenden Cgm 4888 Maßmann:

https://books.google.de/books?id=m4JgAAAAcAAJ&pg=PA716

Ein Ludwig Ochsenbach lebte damals in Tübingen.

https://www.google.de/search?tbm=bks&hl=de&q=%22Ochsenbach+ludwig%22+OR+%22ludwig+ochsenbach%22

#fnzhss
#forschung

Ladislaus meinte am 2015/03/19 22:07:
Die gedruckte Kreisbibliographie Ravensburg kennt leider von und zu ihm nur den Ingolstädter Druck von 1617. 
KlausGraf antwortete am 2015/03/19 22:11:
Merci! Weitersuchen!
 

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