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" ..... In der Wissenschaft sind mit dem neuen Budget der Bundesregierung Verteilungskämpfe ausgebrochen. Besonders die rund 70 außeruniversitären Forschungseinrichtungen fürchten um ihre Existenz, das Wissenschaftsministerium versucht zu kalmieren. Fakt ist: Ab 2012 werden die Basissubventionen komplett gestrichen.
Besonders für einige geisteswissenschaftliche Einrichtungen könnte dies das Ende bedeuten. Im kommenden Jahr soll es noch Übergangsbudgets geben, heuer noch Gespräche mit den Betroffenen geführt werden, heißt es aus dem Büro von Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) .....Ebenso betroffen zeigt sich Maria Mesner, Historikerin und Leiterin des Bruno-Kreisky-Archivs in Wien. "Wenn das stimmt, was wir gestern gehört haben, müssen wir zusperren", sagt sie gegenüber science.ORF.at. Rund die Hälfte ihres Jahresbudgets von 200.000 Euro stammt vom Wissenschaftsministerium, "ohne diese Basissubvention können wir nicht überleben".

Das Kreisky-Archiv sichert und erfasst einerseits Quellen zur Tätigkeit des ehemaligen SPÖ-Bundeskanzlers und wickelt andererseits Projekte ab - im kommenden Jahr etwa eine Ausstellung zum 100. Jubiläum des Internationalen Frauentags am Wiener Volkskundemuseum.

Die einzige Stellungnahme eines Politikers stammt bisher von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. "Bundeskanzler Bruno Kreisky wird hier mit Füßen getreten und das Archiv, das mit rund 1,8 Millionen Seiten wohl zu einer der wichtigsten Institutionen der Vor- und Nachkriegszeit gehört, die wirtschaftliche Basis entzogen", heißt es in einer Aussendung der FPÖ.
Gespräche werden geführt

"Man kann nichts für falsche Freunde", antwortet nun die Archiv-Leiterin Maria Mesner. "Es ist aber schon bedauerlich, dass es soweit kommen musste, dass Strache so etwas verlautbaren kann."


Noch ist aber offensichtlich nicht aller Tage Abend. Das Wissenschaftsministerium will in den kommenden Tagen bzw. Wochen mit den betroffenen Institutionen Lösungen für die Zukunft finden. Ob sich die Budgetnöte verringern, wenn sie Universitäten oder der Akademie der Wissenschaften angegliedert werden, die ihrerseits von Einsparungen betroffen sind, darf bezweifelt werden."

Quelle: Lukas Wieselberg, science.ORF.at , 5.11.2010

" .... Gefährliche Sparpläne
Zumindest bis jetzt noch. Denn die Sparpläne der Regierung gefährden Forschung, Wissenstransfer und Demokratisierung der Gesellschaft in allerhöchstem Maße. Wie alle anderen Forschungseinrichtungen, die nicht unter das Dach einer Universität ressortieren, soll das Kreisky Archiv seine Basissubvention verlieren, was den Bestand dieser Institution gefährdet. Maria Mesner: "Archive sind eine wichtige Voraussetzung für ein funktionierendes öffentliches Gedächtnis, das für jede demokratische selbstreflexive Gesellschaft unverzichtbar ist." In diesem Sinne sei man, so Mesner, bemüht, dass "die derzeit mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung in einem konstruktivem Klima laufenden Gespräche über eine ökonomische Absicherung der Bestände und jener, die sie betreuen, aufarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich machen, zu einem sinnvollen Ergebnis führen."
Und sinnvoll wäre, wie die Leiterin des Archivs betont, eine strukturell nachhaltige Lösung, die sicherstellen würde, "dass die Kontinuität der Arbeit, was Aufbereitung, Veröffentlichung und Erforschung des historischen Materials sowie Aufbau, Bewahrung und Weiterentwicklung der Kompetenz von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen betrifft, gewährleistet ist". Denn: "Weiteres Sparen in diesem Bereich – seit sechs Jahren wurden die Förderungen vor der jetzigen Streichung schon nicht valorisiert – würde eine gesellschaftliche Ressource zerstören, die kaum ersetzt werden kann." So ist denn zu hoffen, dass das Bruno Kreisky Archiv anlässlich des 25. Todestags des großen österreichischen Staatsmanns im Juli 2015 mit einem heiter-milden Lächeln auf die kritische Situation anno 2011 zurückblicken wird können."

Quelle: Andreas P. Pittler, Wiener Zeitung, 15.1.11

Homepage des Kreisky-Archivs
 

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