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"Als am 30. September 1955 Hollywood-Legende James Dean starb, erlosch nach den damaligen Urheberschutz-Gesetzen das Recht am eigenen Namen oder Konterfei - bis Rechtsanwalt Mark Roesler kam. Er begab sich auf einen juristischen Kreuzzug für tote VIPs, reichte Petitionen an US-Bundesgerichten ein und schrieb Briefe an Kongressabgeordnete.
"Ich bin Hollywood-Agent und vertrete mehr als 300 Legenden aus der goldenen Hollywod-Ära", sagt Roesler. "Die meisten meiner Klienten sind tot." Neben James Dean gehören Filmstars wie Marilyn Monroe, Rock Hudson und Ingrid Bergman zu seinen Klienten. Das Geschäft mit den toten Berühmtheiten hat Mark Roesler zum Multi-Millionär gemacht. Das Hauptquartier seiner Firma CMG sitzt nicht etwa in Hollywood, sondern im Industriegebiet von Indianapolis, abgelegen im mittleren Westen der USA.
Passend zur Klientel ist es totenstill im Eingangsbereich des Firmensitzes. Die Konferenztische sind unbenutzt, die Gänge gespenstisch. Der erste Stock gleicht einem Museum, mit Andenken an die großen Stars. Als Jurastudent kam Roesler auf die Idee, dass die Vermarktungsrechte eines VIPs nach dem Tod weiterbestehen und vererbbar sind wie ein Haus oder ein Gründstück. Die Eingebung war eine Art juristischer Lottogewinn. "Das sogenannte postmortale Persönlichkeitsrecht bestimmt, dass eine berühmte Person auch nach ihrem Tod das Recht am eigenen Namen, am Bild, an der Stimme, ihrer Unterschrift und sogar ihrer Gestik behält", erklärt Roesler.

Roeslers erste beiden toten Mandanten waren Elvis Presley und James Dean.Elvis tummelt sich trotz seines Dahinscheidens permanent und quicklebendig unter den Topverdienern auf der Forbes-Gehaltsliste toter VIPs. Forbes schätzt Deans Jahreseinkommen auf drei Millionen Dollar. Die meisten toten Stars zusammengenommen bringen es auf 800 Millionen Dollar jährlich.
..... Er starb jung, dann wurde er zur Ikone. Roeslers Geschäftsidee, sie auch zur Werbe-Ikone zu machen, wäre vor 20 Jahren fast gescheitert, bevor die Kitsch-Industrie richtig in Gang kam. Schuld daran war ein Vertrag zwischen Dean und dem Warner Brothers Filmstudio. Das Studio behauptete, sich damit alle Rechte an Dean gesichert zu haben und wollte von Roesler 90 Millionen DollarSchadensersatz. Doch vor Gericht bekamen Roesler und die Familie des Stars Recht. James Deans persönlichen Gegenstände werden in einem kleinenMuseum in seiner Heimatstadt in Fairmount, Indiana, aufbewahrt, ebenso wie seine Motorräder und Originalrequisiten aus seinen Filmen.
Als Mark Roesler die Familie Dean 1982 in Fairmount besucht und ihnen seine Dienste anbietet, ahnt niemand der Hinterbliebenen, dass der tote James Dean mehr verdienen wird als zu Lebzeiten. Nach dem Tod seiner Mutter wächst Dean bei seiner Tante auf, spielt Basketball und liebt Schultheater. Deans Cousin Marcus Winslow ist Präsident der James Dean AG. ...."

Quelle: 3sat, Kulturzeit, 8.2.11
 

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