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Der promovierte Germanist und Historiker Rüdiger Kröger hat im „Archivum Unitatis Fratrum“, dem zentralen Archiv der Herrnhuter Brüder-Unität, die Nachfolge von Dr. Paul Peuker angetreten.

„Ich sah darin eine echte Herausforderung“, sagt er. Er habe noch nie ein Archiv kennen gelernt, in dem Güter und Exponate aus so unterschiedlichen Regionen der Erde und zu so unterschiedlichen Themenbereichen – natürlich alles aus historischer Sicht – aufbewahrt und aufgearbeitet werden. Vor allem freue er sich auf die Besucher aus aller Herren Länder, die hier zu den verschiedensten Wissenschaftszweigen ihre Studien und Forschungen betreiben. Mit seinem neuen Amt hat Rüdiger Kröger als bisheriger Wissenschaftler praktisch die Fronten gewechselt. Bisher beschäftigte er sich mehr mit der Auswertung, nun mit der Verwaltung von Büchern, Dokumenten, Karten, Gemälden usw.

Und Rüdiger Kröger erklärt den Anspruch an seine Arbeit: „Früher haben die Archivare eifersüchtig über ihrem Zeug gehockt wie die Glucke auf dem Nest. Besucher störten da nur. Doch in Wirklichkeit müssen diese Dinge doch unter die Menschen und von diesen genutzt werden. In Herrnhut habe ich bereits in den ersten Tagen gemerkt, dass man hier im Umgang mit Gästen sehr offen ist. Das gefällt mir.“

Bereits mit 13, 14 Jahren hatte der junge Rüdiger Kröger begonnen, sich etwas intensiver mit der Geschichte seiner eigenen Familie zu beschäftigen. Dabei war er sehr schnell an die Grenzen der Kirchenbücher als zuverlässige Quellen gestoßen. So besuchte er mit 15 zum ersten Mal das Staatsarchiv Hannover. Das zog ihn so magisch an, dass er hier anschließend gleich ein Schulpraktikum absolvierte. Nach dem Studium arbeitete er bereits in verschiedenen Archiven und Sammlungen in kirchlicher Trägerschaft. Lehraufträgen in seiner Heimatstadt und in Oldenburg folgten verschiedene Forschungsprojekte, so zur Geschichte der Juden in Niedersachsen, ein zweijähriges Referendariat für den Archivdienst in Hessen sowie Erschließungsprojekte in Stuttgart und Ludwigsburg.

Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=566223
Kurt meinte am 2004/02/07 18:04:
Paul Peucker wechselt nach Bethlehem (USA)
ON regional berichtet über die Verabschiedung seinen Vorgängers:

Dr. Paul Peucker, Archivar des Unitätsarchivs der Evangelischen Brüder-Unität, ist am vergangenen Dienstag feierlich verabschiedet worden. Seinen letzten Arbeitstag tritt der 40-Jährige am 30. Januar an: „Da ist schon ein bisschen Wehmut dabei. Ich hätte hier auch noch ruhig ein paar Jahre weiter arbeiten können. Man wechselt aber bekanntlich immer, wenn es am schönsten ist.“ Dr. Paul Peucker stammt aus Holland: „Ich habe dort die Archivschule absolviert und gehörte zur Brüdergemeine. Davon hatte die Kirchenleitung in Herrnhut erfahren.“ Vor acht Jahren sei dann die Anfrage gekommen, „ob ich Interesse hätte, nach Herrnhut zu kommen.“

Dr. Paul Peucker kannte das Herrnhuter Archiv schon aus DDR-Zeiten: „Es war damals das Benutzerzimmer. Da saß ich früher mehrmals für meine eigenen Forschungen. Deshalb habe ich gleich gedacht: Das ist eine interessante Aufgabe und habe nicht lange gezögert.“ Seine Vorgängerin, Ingeborg Baldauf, habe ihn im ersten Jahr gründlich eingearbeitet. „Das hat mir sehr geholfen“, erinnert er sich.

Dr. Paul Peucker war im Unitätsarchiv der „Herr“ über einen Bestand von circa 1.000 Meter Archivmaterialien der Brüdergemeine. Dazu kommen noch 50.000 Bände in der Bibliothek. „Im neuen Magazin stehen uns fast fünf Kilometer Regallänge zur Verfügung. Davon ist aber ein Teil noch nicht belegt, weil es für die Zukunft gedacht ist“, erzählt er. Es handelt sich dabei generell um angefallene Verwaltungsakten der weltweit fungierenden Brüder-Unität. Sein Arbeitsalltag sei sehr abwechslungsreich gewesen, berichtet er.

Es kommen durchschnittlich drei bis vier Leute, um im Lesesaal zu forschen. Die Nutzer müssten ihre Akten bekommen, um ihre Fragen zu den unterschiedlichsten Themen beantworten zu können. Dann gibt es viele Mitarbeiter, deshalb muss auch die Arbeit im Haus koordiniert werden, erzählt er. In seiner Zeit am Herrnhuter Unitätsarchiv sei auch das neue Magazin entstanden.

„Da gab es natürlich viel zu tun wie auch zuvor zur Zinzendorfausstellung im Völkerkundemuseum Herrnhut im Jahr 2000“, erinnert er sich an ein paar Höhepunkte. Dr. Paul Peucker hat in seiner Zeit als Archivar in Herrnhut sehr viel gelernt: „Es war meine erste langfristige Stelle. Ich hätte in Holland nicht so eine interessante und zugleich verantwortungsvolle Aufgabe gefunden.“ Die Brüder-Unität habe ihm auch viel Freiraum gelassen. „Ich hatte das Gefühl, dass ich das Archiv der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen durfte“, sagt er.

Die Brüdergemeine habe sich gefreut, „dass das Archiv soviel Anklang fand“, meint er. Im vergangenen Jahr seien circa 200 Besucher registriert worden, darunter Forscher aus Japan, Amerika, Italien und verschiedenen anderen Ländern. Die Entscheidung, Abschied zu nehmen, reifte bei Dr. Paul Peucker schon vor längerer Zeit: „Mir lag im Sommer 2002 eine Anfrage des Archivs in Bethlehem (USA), circa 6.000 Kilometer von Herrnhut entfernt, vor.

Daraufhin habe ich dort ein Vorstellungsgespräch geführt und gesagt: Ich will das machen. Aber nicht vor dem Jahr 2004, weil in Herrnhut noch einige Projekte liefen.“ Dr. Paul Peucker fängt am 1. März als Archivar in Bethlehem an. Da erwartet ihn ein vergleichbares Archiv wie das der Herrnhuter Brüdergemeine. „Hier ging es darum, ein neues Haus zu bauen. Das ist in Amerika nicht notwendig. In Bethlehem sind die Sammlungen noch nicht erschlossen“, erklärt er. Das Unitätsarchiv in Herrnhut wird Dr. Paul Peucker immer in guter Erinnerung behalten: „Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit für eine Stippvisite.“ Sein Nachfolger Dr. Rüdiger Kröger aus der Nähe von Hannover tritt ab 1. Februar sein Amt in Herrnhut an.
Quelle: http://on-regional.de/html/tiki/tiki-on-regional_article.php?articleId=207 
 

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