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Thor Zimmerman, Wählergruppe "Deine Freunde", im September 2012:
"[D]er Kölner Presse war im August dieses Jahres zu entnehmen, dass die „Stiftung Stadtgedächtnis“ in den ersten neun Monaten nach Amtsantritt von Dr. Stefan Lafaire als Vorstandsvorsitzender
und Geschäftsführer lediglich 35.000 Euro Spenden erhalten hat. Das ist weit entfernt von dem Ziel, eine Million Euro je Monat zu akquirieren, das Herr Lafaire bei seinem Amtsantritt ausgegeben hatte. Bei einer geschätzten Schadenssumme von 350 Millionen
Euro, und dem Ziel die Restaurierung in 30 Jahren abgeschlossen zu haben, wären rund eine Millionen Euro monatlich auch tatsächlich notwendig. Das bisher leider dürftige Ergebnis
bietet jedoch insofern Anlass zur Besorgnis, als die Restaurierung der Archivalien in den kommenden Jahrzehnten maßgeblich aus Mitteln der Stiftung finanziert werden soll.
Trotz großen Respekts vor den Leistungen aller bei der Rettung und Restaurierung des Archivgutes Tätigen, stellen sich rund dreieinhalb Jahre nach dem Archiveinsturz vom 3.3.2009 auch weitere Fragen nach der Art und Umfang des durch den Einsturz verursachten Schadens. So wirkt die Zahl von zu 95% geborgenen Archivguts nicht nur erstaunlich hoch, sondern auch recht euphemistisch. Wirklich wichtig wäre eine Einschätzung, wie viel Prozent des Archivguts den Nutzern des Archivs am Ende des Restaurierungsprozesses tatsächlich wieder zur Verfügung stehen werden.
Nach einem ungewöhnlich langwierigen Gründungsprozess der „Stiftung Stadtgedächtnis“ und nach den nun vorliegenden ernüchternden ersten Zahlen halten wir eine Neuausrichtung
der Stiftungsarbeit für dringend geboten.
Damit nach aller Trauer und Wut, die Kölner BürgerInnen, Kulturschaffenden und Geschäftsleute mit einem Neubeginn die Rettung ihres Archivs auch wirklich als ihre Angelegenheit begreifen!
Nur so wird es möglich sein, Vertrauen in die Entwicklung des Archivs und in die Arbeit der Stiftung herzustellen, an dem es derzeit in der Bürgerschaft offensichtlich mangelt, denn andernfalls
wäre die Spendenbereitschaft wohl höher.
Ohne Vertrauen und Transparenz wird es keinen Rückhalt in der Bevölkerung für das Anliegen des Archivs geben. Vor diesem Hintergrund und in diesem Sinne stellen sich uns folgende
Fragen:
1. Worauf stützt sich die immer wieder genannte Bergungsquote von 95 %? Liegen entsprechende Gutachten vor und können die öffentlich gemacht werden? Wie viel Prozent des geborgenen
Archivgutes sind restaurierbar und später wieder in sinnstiftenden Zusammenhängen präsentierbar?
2. Wie hoch sind die Personal- und Sachkosten der Stiftung sowie der Bergung, Lagerung und Restaurierung des geborgenen Archivgutes?
3. Aus welchen Etats werden alle anfallenden Kosten bislang bezahlt? Wie sieht die mittelfristige Planung aus, sollte es der Stiftung nicht gelingen, genügend Spenden zu akquirieren?
4. Welche Anstrengungen werden seitens der Verwaltung unternommen, Bundes- und EU-Fördermittel zusätzlich zu den von der Stiftung bereitgestellten Mitteln zu akquirieren?
5. Wann sieht die Verwaltung, bei anhaltend geringer Spendenbereitschaft, eine Notwendigkeitihr Finanzierungskonzept (mittels Stiftung) zu überdenken?"


Die nächste Kulturausschusssitzung in Köln findet am 30.10.2012.

Diese Anfrage wurde in der geschlossenen Facebook-Gruppe "Archivfragen" bereits intensiv diskutiert.
 

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