Der Handschriftencensus führt die 1934 verkaufte Handschrift der Fürsten von Oettingen-Wallerstein Cod. I.3.8° 8 unter der irreführenden Signatur
Washington (D.C.), Libr. of Congress, Rare Books Division, Ms. 165
an.
http://www.handschriftencensus.de/11312
Eine solche Signatur hat es niemals gegeben, es handelt sich um die laufende Nummer in Christopher U. Faye und William H. Bond, Supplement to the Census of Medieval and Renaissance Manuscripts in the United States and Canada, New York 1962, S. 125 (lohnt nicht die Einsichtnahme), wobei auf S. 123 ausdrücklich vermerkt wird, dass die Nummern 156-168 zur Rosenwald Collection zählen.
Eine korrekte moderne Signatur anzugeben, ist nicht möglich, da die Library of Congress sich nicht klar festlegt, welche Zählung denn nun gelten soll. Dies ergibt sich aus
http://www.handschriftencensus.de/16616
Die digitalisierten Stücke unter
http://www.loc.gov/rr/rarebook/rosenwald-MandR.html
(einschließlich des auf meine Anregung hin vor kurzem digitalisierten Schembartbuchs Rosenwald 18 - Signatur: NE654.S65 A47 Rosenwald Collection Copy 2 = Faye/Bond Nr. 167) werden nach der Nummer des Katalogs von 1977 zitiert, der auch online vorliegt.
Hier findet man unter Nr. 13 als ms. no. 4 die ehemals Maihinger Handschrift:
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2007rosecatpage.db&recNum=27
Rosenwald, ms. 4 (Katalog 1977 Nr. 13) wäre daher als Zitat zu empfehlen.
Die Handschrift stammt aus der Sammlung Schöbers und wurde von Karin Schneider kurz beschrieben:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0148_a134_JPG.htm
Sie wurde in der Versteigerung bei Karl und Faber Katalog 9 1934 S. 11f. Nr. 63 verkauft. Der Katalog ist online:
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba001575-1
Der Katalog 1934 war vor allem an den eingeklebten kolorierten Einblattholzschnitten und Federzeichnungen interessiert. Zum Inhalt verwies er lediglich auf die Verwandtschaft des Textes zu Bertholds Zeitglöcklein (die vorige Nummer 62, siehe http://www.handschriftencensus.de/3348 aus Kirchheim am Ries). Ob 1r-207v ein einheitlicher Text ist? Aus den kargen Angaben des Katalogs von 1977 kann ich ihn nicht identifizieren, das Zeitglöcklein scheint er nicht zu sein (zu schließen nach den online verfügbaren Textanfängen und Expliciunt). Es schließen sich Gebete für Klosterfrauen an.
Der Katalog von 1977 macht auf eine Datierung 1518 auf Bl. 207v aufmerksam.
Die Washingtoner Handschrift wird von Peter Schmidt, Gedruckte Bilder in handgeschriebenen Büchern, 2003 nicht berücksichtigt. Nachdem leere Stellen darauf hindeuten, dass sich in der Handschrift früher noch mehr eingeklebte Bilder befanden, wird man angesichts der übereinstimmenden Passions-Thematik den Gedanken nicht für spekulativ erachten, dass die aus Mahingen nach Washington (und zwar in die National Gallery) gelangten fünf frühen Passions-Einblattholzschnitte (bei Schmidt S. 303, 347), die aus einer unbekannten Handschrift der Maihinger Bibliothek stammen, möglicherweise aus dem hier vorgestellten Manuskript herrühren. Vielleicht könnte diese Provenienz mit modernen naturwissenschaftlichen Methoden überprüft werden.
Es bleibt abzuwarten, wann diese Ermittlungen vom Handschriftencensus wieder ohne korrekte Attribution gestohlen werden.
Update: http://archiv.twoday.net/stories/16551219/
http://archiv.twoday.net/stories/96988705/
#forschung
Bl. 74v nach dem Auktionskatalog http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Washington_gebetbuch_jesuskind.jpg
Washington (D.C.), Libr. of Congress, Rare Books Division, Ms. 165
an.
http://www.handschriftencensus.de/11312
Eine solche Signatur hat es niemals gegeben, es handelt sich um die laufende Nummer in Christopher U. Faye und William H. Bond, Supplement to the Census of Medieval and Renaissance Manuscripts in the United States and Canada, New York 1962, S. 125 (lohnt nicht die Einsichtnahme), wobei auf S. 123 ausdrücklich vermerkt wird, dass die Nummern 156-168 zur Rosenwald Collection zählen.
Eine korrekte moderne Signatur anzugeben, ist nicht möglich, da die Library of Congress sich nicht klar festlegt, welche Zählung denn nun gelten soll. Dies ergibt sich aus
http://www.handschriftencensus.de/16616
Die digitalisierten Stücke unter
http://www.loc.gov/rr/rarebook/rosenwald-MandR.html
(einschließlich des auf meine Anregung hin vor kurzem digitalisierten Schembartbuchs Rosenwald 18 - Signatur: NE654.S65 A47 Rosenwald Collection Copy 2 = Faye/Bond Nr. 167) werden nach der Nummer des Katalogs von 1977 zitiert, der auch online vorliegt.
Hier findet man unter Nr. 13 als ms. no. 4 die ehemals Maihinger Handschrift:
http://lcweb2.loc.gov/cgi-bin/ampage?collId=rbc3&fileName=rbc0001_2007rosecatpage.db&recNum=27
Rosenwald, ms. 4 (Katalog 1977 Nr. 13) wäre daher als Zitat zu empfehlen.
Die Handschrift stammt aus der Sammlung Schöbers und wurde von Karin Schneider kurz beschrieben:
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0148_a134_JPG.htm
Sie wurde in der Versteigerung bei Karl und Faber Katalog 9 1934 S. 11f. Nr. 63 verkauft. Der Katalog ist online:
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:384-uba001575-1
Der Katalog 1934 war vor allem an den eingeklebten kolorierten Einblattholzschnitten und Federzeichnungen interessiert. Zum Inhalt verwies er lediglich auf die Verwandtschaft des Textes zu Bertholds Zeitglöcklein (die vorige Nummer 62, siehe http://www.handschriftencensus.de/3348 aus Kirchheim am Ries). Ob 1r-207v ein einheitlicher Text ist? Aus den kargen Angaben des Katalogs von 1977 kann ich ihn nicht identifizieren, das Zeitglöcklein scheint er nicht zu sein (zu schließen nach den online verfügbaren Textanfängen und Expliciunt). Es schließen sich Gebete für Klosterfrauen an.
Der Katalog von 1977 macht auf eine Datierung 1518 auf Bl. 207v aufmerksam.
Die Washingtoner Handschrift wird von Peter Schmidt, Gedruckte Bilder in handgeschriebenen Büchern, 2003 nicht berücksichtigt. Nachdem leere Stellen darauf hindeuten, dass sich in der Handschrift früher noch mehr eingeklebte Bilder befanden, wird man angesichts der übereinstimmenden Passions-Thematik den Gedanken nicht für spekulativ erachten, dass die aus Mahingen nach Washington (und zwar in die National Gallery) gelangten fünf frühen Passions-Einblattholzschnitte (bei Schmidt S. 303, 347), die aus einer unbekannten Handschrift der Maihinger Bibliothek stammen, möglicherweise aus dem hier vorgestellten Manuskript herrühren. Vielleicht könnte diese Provenienz mit modernen naturwissenschaftlichen Methoden überprüft werden.
Es bleibt abzuwarten, wann diese Ermittlungen vom Handschriftencensus wieder ohne korrekte Attribution gestohlen werden.
Update: http://archiv.twoday.net/stories/16551219/
http://archiv.twoday.net/stories/96988705/
#forschung
Bl. 74v nach dem Auktionskatalog http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Washington_gebetbuch_jesuskind.jpg
KlausGraf - am Donnerstag, 10. März 2011, 19:23 - Rubrik: Kodikologie