Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Wieder eine Radtfahrt durch Madrid.

Wikio gibt sich als weblog der weblogs aus.

http://archiv.twoday.net/stories/16578117/

Wikios Taktik führt dazu, dass die von uns bloggern, auch in archivalia, open access zugänglich gemachten Ausarbeitungen (=Arbeit) indirekt zur Werbung für Kosmetikunternehmen verwendet werden. Die Einnahmen gehen auf die Konten von wikio. Die Umsatzsteigerung beim Kosmetikunternehmen verbessert desse G & V Rechnung,

Das sind Tatsachen über die gesprochen werden sollte auch unter uns bloggern. Ausführungen von Herrn Dr. Graf hierzu wünsche ich mir. Vielleicht habe ich etwas übersehen.

Ich sehe nämlich nicht ein, wieso unsere Ausführungen unerlaubt KOMMERZIELL genutzt werden dürfen. Ich habe nichts dagegen, wenn interessierte Leser meine Recherchen, die mich viel Geld gekostet haben, zur Kenntnis nehmen. Ich sehe aber nicht ein, dass Opportunisten, die Anziehungskraft meiner Ausführungen zu Werbzwecken missbrauchen.

Somit soll jeder wissen, dass "open access" auch bedeutet, dass Opportunisten die nichts beitragen und nichts bieten, den Wert unserer geistigen Arbeit zum Nulltarif merkanitilisieren.

Wir dürfen uns nichts vormachen. So ist es.

Vor diesem Hintergrund kann der eine oder andere Leser dieses blogs verstehen, warum ich meine nächste Ausarbeitung längeren Ausmasses, vielleicht nicht open access zugänglich machen werde.

Ein Buch von 390 Seiten Seiten zu erstellen ist eine gigantische Arbeit, wenn man dies alleine durchführt.

Mein Beitrag zu open access kann hier eingesehen werden:

Titel: Vier Prinzen

http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/FUDOCS_document_000000000100

7.100 kostenlose downloads.

Wer profitiert davon ? Ein Zwischenhändler und die Industrie. Da stimmt etwas nicht, bei aller Sympathie zu open access.

Und noch eine unangenehme Frage: Ist es nicht etwas anderes, ob ein verbeamteter Wissenschaftler publiziert (was ja wohl zu seiner Arbeit gehört) oder ein privatrechtlich organisierter Freiberufler der das Investitionsrisiko und die Kosten alleine tragen muss ? Noch ein Stichwort: erlaubte Nebentätigkeit - Nebenverdienst.

Vielleicht rege ich hier eine neue Diskussion zu open access an.
Die Praktiken von wikio und ähnlichen Gaunern werden nicht eingeschränkt werden, weil diese von den etablierten Medien erwünscht und praktiziert werden.

Wer trotz alledem, seine Leistung verschenken möchte soll es tun.

Ich überlege mir das. Und ich lege meine Gedanken hier dar. Das wird wohl erlaubt sein.

Ich wünsche mir, dass Anfang Mai kein listing von wikio veröffentlicht wird.

(E)

http://vierprinzen.blogspot.com/
ladislaus (Gast) meinte am 2011/04/26 10:56:
"Wer profitiert davon ? Ein Zwischenhändler und die Industrie. Da stimmt etwas nicht, bei aller Sympathie zu open access."

Monetär, ja. Aber es geht bei Open Access um Wirkungskraft, Ideenverbreitung, Reputationsgewinn. Wenn diese höher eingeschätzt werden als ein entgangener monetärer Gewinn (der oft genug für Autoren illusorisch ist oder zumindest verschwindend gering sein dürfte), dann wird Open Access auch aus ganz nutzenmaximierenden Gründen sinnvoll. Haben Sie etwa ihre Prinzen geschrieben, um ein paar hundert Euro an den Tantiemen zu gewinnen, oder nicht vielmehr um ihr Lieblingsthema bekannt zu machen? (Oder um es in vom-Hofe-scher Art spekulativ zu formulieren: Ging es ihnen um hundert Euro Urheberrechtstantiemen oder um ein eventuell zu gewinnendes Millionenerbe? - auch das wäre: Sinngebung außerhalb des reinen Veröffentlichungswesens und seiner inneren Ökonomie) 
vom hofe antwortete am 2011/04/26 11:46:
Guter Einwurf
Endlich diskutiert jemand mit.
Fakt ist, dass ich ein schwieriges Thema unter grossen praktischen Schwierigkeiten, so gut ich konnte, bearbeitet habe. Ganz abgesehen von den vielen Stunden die ich gerne investiert habe, war diese Leistung mit erheblichen Kosten verbunden. Das Buch ist ein Extrakt, gewonnen aus vielen Archivalien die ich teuer einkaufen musste. Als ich im Jahr 2005 kurz vor der Veröffentlichung stand, ging es mir primär darum, diese (subjektive) Untersuchung öffentlich zu machen. An einen betriebswirtschaftlichen Gewinn habe ich nicht gedacht. Das Buch ist zu schwierig, als dass es ein kommerzieller Erfolg sein kann. Dennoch hat es in spezialisierten Kreisen sicherlich eingeschlagen.

Ich habe stets versucht, die Rechtsgrundsätze zur Verdachtsberichterstattung zu wahren. Das ist mir auch gelungen.

Ich habe immer wieder gedacht, dass dieses Buch

a) eine Steilvorlage an Wissenschaftler ist, um das Thema aufzugreifen (wobei ich nichts dagegen habe, wenn meinen Thesen widersprochen wird, Hauptsache es kommt zu einer sachlichen Auseinandersetzung) und

b) dass es mein Geschenk an die Gesellschaft ist.

Ohne mich, wären die dargestellten Zusammenhänge niemals publik geworden. Niemals, weil nur ich ein subjektives Recht auf Einsichtnahme hatte und nur ich -im Familienkreis- eine Ausbildung zum VOLLjuristen habe (anders der fachkundige APzSL). An diverse Archivalia kommt eben niemand ausser mir heran, weil das Verwandtschaftverhältnis fehlt und ein rechtliches Interesse nicht besteht. Und es ist so gut wie ausgeschlossen, dass ein Nichtjurist, die verzwickten Fideikommissauflösungsakten begreift. Dazu fehlt den Historikern, das notwendige Verständnis.

noch eine Anmerkung zu a):
Was ich nicht wusste: es gibt in Deutschland maximal 20 Adelshistoriker (gerade mal eine Schulklasse). Und von diesen erstklassigen Wissenschaftlern kenne ich niemanden, der sich meiner "Stossrichtung" offen anschliessen wird. Ich glaube nicht, dass dies aus dem Grunde geschieht, weil ich in der Sache völlig daneben liege, sondern dass es zum einen daran liegt, dass diese Historiker darauf angwiesen sind, politisch "korrekt" zu bleiben.

Zum anderen sind diese Historiker keine Juristen. Das sollte auch mal gesagt werden.

Zur Spekulation:
In den USA sieht es vielleicht anders aus, so hat Dr. Petropoulos, meine Ausführungen für durchaus vertretbar erachtet, einschliesslich Sabotageakt der zum Absturz eines Flugzeuges führte (übrigens auch in seinem Buch Royals and The Reich thematisiert er in identischer Weise einen Absturz). Niemand nennt Prof. Dr. Petropoulos einen Verschwörungstheoretiker. Woran wird das wohl liegen ?

Er schrieb mir einerseits zu den merkwürdigen Umständen des Flugzeugabsturzes:

"Many thanks for the most recent article and for your very helpful response. Now I understand (better).

It is so striking how our research experiences and our books are similar. I too endeavored to clarify whether there was a murder plot (in the case of the Hessens, of Christoph Prinz von Hessen, whose plane crashed near Forli after seemingly heading off course in October 1943, as he attempted to return to Germany and find out what had happened to his family). I could not resolve the issue, but an assassination by the SS seems a distinct possibility.

Thank you for keeping me informed about your work.

und zu den Archivsperren:

Dear Alexander vom Hofe,

Many thanks for the interesting documents and for keeping me informed about your blog.....

I am especially interested in the issue of archival access (or lack of access). Best wishes for your important work.

Sincerely,

Jonathan P.

Zurück zum hiesigen Thema:
Ich habe in keinster Weise an einen wirtschaftlichen Profit aus dem Buch gedacht. Jeder kämpft mit seinen Waffen. Manche kämpfen mit Macht, Einfluss und Geld, andere mit dem was sie haben: Initiative, Energie, Idealismus, letztendlich mit ihrer persönlichen Arbeitskraft.

Eine ganz andere Frage lautet und um die geht es hier in meinem Beitrag:

Was ist von den Trittbrettfahrern zu halten, die sich fremde Leistung zu eigen machen, um sie wirtschaftlich zu verwerten ? Ihr Geschenk an die Gesellschaft oder ihr Beitrag zur Wissenschaft sind unvorhanden.

Ist es nicht legitim, wenn ich die von mir getragenen Kosten abdecken möchte ? Ist es nicht legitim, wenn ich für meine Arbeit und Mühe legitime Nebeneffekte erzielen möchte ? Wenn der von mir erwünschte Nebeneffekt darin besteht, staatliche Stellen, Gerichte und Behörden darauf aufmerksam zu machen, dass Misstände vorliegen, wenn ich erreichen möchte, dass in einem Rechtsstreit legitime Interessen erkannt werden ? Ein weiterer Nebeneffekt besteht darin, dass ich (wie viele viele andere auch), dazu beitragen konnte, das Thema Informationsvorenthaltung medial zu verstärken (ohne mein Buch keine Besprechungen in der FAZ, SZ und andere kleinere Blätter). Ich darf auch daran erinnern, dass ich seit 2006 das Thema Informationssperren thematisiere, weil ich schon vor 10 Jahren gerichtlich auf Zugang zu Archiven geklagt habe. Heute gibt es hier eine Rubrik Informationsfreiheit und Transparenz. Die gab es früher nicht.

Für mich persönlich ein Reputationsgewinn, auch wenn es viele gibt, die mir nichts Gutes wünschen und mich als Nestbeschmutzer verdammen und sagen, dass es niemanden gibt, den sie mehr verachten.

Soll ich aber tatenlos zusehen müssen, wie Opportunisten den Zugriff auf meine nichtkommerziellen Ausführungen merkantilisieren ? Nein. Das hat mit open access nichts zu tun. Open access ist es, wenn ich den Inhalt meines Buches der Gesellschaft schenke. Aber bitte: schenken tue ich. Meine Geschenke darf niemand ohne meine Zustimmung verkaufen. Genau das tut wikio. Und nur darum geht es mir hier.

http://vierprinzen.blogspot.com/ 
KlausGraf antwortete am 2011/04/26 16:29:
Da gibt es nicht viel zu diskutieren
Für mich ist Ihre Position nicht diskutabel. Ich habe keine Lust, zum gefühlten tausendsten Mal den Nutzen kommerzieller Nutzung von Open Access-Angeboten darzustellen. Es gibt in diesem Weblog dazu genug Beiträge. Aber diese zu lesen und zu verstehen, wäre Arbeit und nicht plattes Räsonnement. Ich bitte um Verständnis, dass ich weitergehende Bewertungen aus Gründen des Respekts vor Ihnen als geschätztem Beiträger lieber sein lasse.

Zum Thema Wikio und kommerzieller Nachnutzung von Archivalia-Beiträgen: Wenn unsere Botschaft weitergetragen wird, dann unterstütze ich das. Und ich werde mir bestimmt nicht vorschreiben lassen, ob ich das Wikio-Ranking hier erwähne. 
vom hofe antwortete am 2011/04/26 17:30:
Hendrix und Coca Cola oder vielleicht Pepsi ?
Sie haben nichts gegen die kommerzielle Nachnutzung von archivalia Beiträgen. Ich auch nicht, aber mit Einschränkungen.

Ich habe etwas gegen die kommerzielle Nachnutzung meiner archivalia Beiträge, wenn die Nachnutzung inhaltlich und von der Intention her nicht aufrichtig ist. Sie ist es dann nicht, wenn eine vom Inhalt völlig losgelöste Kommerzialisierung angestrebt wird, d.h.die Beiträge zweckentfremdet vermarktet werden, ohne selbst einen "Mehrwert" zu schaffen. Ich habe nichts dagegen, wenn Medien einen Beitrag verlinken und redaktionell einbinden. Das ist ein Mehwert.

Wenn ein Forum meinen Beitrag oder mein Buch verlinkt (Beispiele unterirdisch, axis, Literatur balsi forum, Geschichtsforum, clio etc.) freue ich mich, weil ich weiss, dass sich dort eine aufrichtig interessierte Leserschaft finden kann. Wenn Beiträge aus einem Gemeinschaftsblog lediglich als Transporter für Reisen in die Welt der Werbung missbraucht werden, habe ich etwas dagegen.

Ich schreibe Ihnen nichts vor (ich sagte nur: "ich wünsche mir"). Sie können die wikio listings posten, klar doch, aber ich schenke ihnen (kleingeschrieben) keinerlei Glauben. Ich würde es nicht tun.

Und wenn wikio zu einer Erhöhung der Zugriffszahlen führt, dann liegt das nicht unbedingt an einer Zunahme der Leserschaft, sondern an einer kommerziellen Verlinkungstechnik.

Ich wäre nicht erfreut, wenn mich wikileaks zu einer Werbeseite weiterverwiese. Ich würde sofort denken: es geht los, es geht ums Geld.

Assange kann seine Biografie verkaufen, soll er, darf er und muss er. Er braucht das Geld. Er verkauft aber nicht die wikileaks Inhalte.

Wikileaks ist für mich in der Glaubwürdigkeitsskala wie archivalia. Glaubwürdig. So sollte es bleiben.

Sobald sponsoring und indirekte Werbung ins Spiel kommen, sieht die Sache wieder ganz anders aus, vor allen Dingen mit der Glaubwürdigkeit.

Ich bin sehr musikinteressiert. Mir wird schlecht, wenn auf Werbeplakaten für ein Rockfestival oder Rockkonzert Werbeplakate mit den Namen der Rockgruppen verquickt werden. Wie sieht das aus ? Stellen Sie sich vor: 1970: Robert Plant und Vodaphone ? Hendrix und Coca Cola ? Bullshit. Keiner würde sich heute an sie erinnern.

Zum Abgewöhnen hier:

http://videos.rofl.to/clip/jimi-hendrix-pepsi-werbung

Schauen Sie sich bitte die bekloppten Kommentare an, die von Werbeagenturen eingegeben wurden. Von den "Kommentatoren" hat noch nie einer ein Hendrixwerk zuendegehört.

Wenn es aber heisst, warum keine Coca Cola Plakate, wenn dies dazu führt, dass unsere Botschaft weitergetragen wird, dann sage ich: in dem Moment stirbt die Botschaft. Es hört keiner mehr hin.

Hendrix, Doors, Led Zeppelin, Frank Zappa haben überlebt, weil sie echt waren.

Wer ist heute noch echt ?

Ich wünsche mir, dass archivalia echt bleibt und überlebt.

Und wenn dieser Beitrag platt ist, dann wird er sicherlich gelesen, auch nicht schlecht.

http://vierprinzen.blogspot.com/ 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma