Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Soeben erschienen: siehe hier.
Dietmar Bartz meinte am 2012/10/27 00:14:
Missraten
Das Cover sieht ja reichlich undistanziert aus mit dem putzigen Hakenkreuzfähnchen auf dem Propagandafoto – das nimmt der Nazi von heute bestimmt gerne in die Hand! Das Inhaltsverzeichnis wird dann schon fast gruselig, mit Absatzüberschriften ohne jedes Anführungszeichen wie:

Ehrendienst am deutschen Volk: Der Reichsarbeitsdienst

oder:

Arbeiter der Stirn und Faust geeint: Die DAF-Gauwaltung.

Das wirkt affirmativ und ist damit, vorsichtig gesagt, unsorgfältig. In der Leseprobe ist auch die – bis auf Floskeln – kritikfreie allgemeine Organisationsgeschichte der Hitlerjugend und des BDM zu bemängeln. Über die Alltagsbedeutung der HJ erfährt man genau: nichts, aber dafür taggenau, wann die Jugendienstverordnung erlassen, Baldur von Schirach geboren oder die HJ zur Staatsjugend wurde. Dann wird auch meinungsfrei auf einen "Gedenkstein für 21 reichsweit ermordete Hitlerjungen" hingewiesen (Anführungszeichen von mir!) Ermordet? Zusatzinformation gefällig: War die HJ nicht 1931-33, als diese Personen starben, eine brutale Prügeltruppe, die über Veranstaltungen des politischen Gegners herfiel? Hetzten die HJ-Funktionäre die Jugendlichen nicht in die Saal- und Straßenschlachten? Und so ist der Text übersät von Unhaltbarkeiten. Ach ja, wie war das noch mit dem „Arbeiterdichter“ Heinrich Lersch – merkwürdigerweise in Anführungszeichen im Buch, aber kein Wort darüber, dass der Autor von "Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen!“ in seinen letzten Jahren ein glühender Nazi war und übrigens 1934 als Erwachsener der HJ beitrat. 1932 zog er in die Nähe von Koblenz, nach Bodendorf, wo heute noch immer ein Weg nach ihm benannt ist – in anderen Orten wurde längst umbenannt... Und so braucht man sich gar nicht mehr groß zu fragen, welche "Logik" sich in folgender Kapitelüberschrift ausdrückt:

Bekämpfung einer „Plage“: Die „Zigeuner“

Nach dem pdf zu urteilen, ist die Publikation in ihrer, ja, Arglosigkeit furchtbar missraten. 
Wolf Thomas meinte am 2012/11/04 13:36:
Auch Daniel Bernsen äußert sich kritisch zum Stadtführer: http://geschichtsunterricht.wordpress.com/2012/11/04/buch-stadtfuhrer-koblenz-auf-den-spuren-des-nationalsozialismus/ 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma