Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23435/1.html

Weisheit der Massen
Quelle für wissenschaftliche Arbeiten?
Von Karin Wehn und Martin Welker
Telepolis vom 01.09.2006

Die Autoren stellen sich drei Fragen:

1. Was ist eine Enzyklopädie oder, anders gefragt: Wie unterscheidet sich Wikipedia von einer klassischen Enzyklopädie?
2. Welche Faktoren von Wissenschaftlichkeit können von einem Wikipedia-Zitat gestört werden?
3. Sollte ein grundsätzliches Wikipedia-Zitierverbot ausgesprochen werden oder gibt es Fälle, in denen Wikipedia-Zitate sinnvoll sind?


Ihre Antworten fallen aber reichlich unbefriedigend aus.

Die meisten Autoren (und viele Wikipedianer) befinden sich im Irrtum, wenn sie dem Etikett "Enzyklopädie" vertrauen. Die Wikipedia ist eine Mischung aus allgemeiner Enzyklopädie, aktuellem Nachschlagewerk und Fachlexikon. In einer allgemeinen Enzyklopädie findet man weder sehr detaillierte Informationen über seltene Lilien- und Libellenarten und auch nichts über die - immer wieder bei den Löschkandidaten bemühten - Pornosternchen.

Sieht man für eine Anzahl von Artikel, die in Anbetracht der Gesamtzahl (über 400.000 der deutschsprachigen Version) natürlich verschwindend klein ist, die Wikipedia auf dem Niveau eines seriösen Fachlexikons, so ist es natürlich keine Frage, ob sie zitierfähig ist. Natürlich zitieren Historiker und Germanisten das Lexikon des Mittelalters oder das Verfasserlexikon.

Beispiele für solche guten Artikel:
Felix Fabri (besserer Forschungsstand als das Verfasserlexikon)
Judensau (in der Zusammenstellung so in keinem Nachschlagewerk vorhanden)
Ritter Toggenburg (völlig neu erarbeitete Rezeptionsgeschichte der Ballade)
Schöpfungshöhe (ein juristischer Begriff für Laien erklärt)

Wenn Artikel den Forscher weiterführen, dann dürfen sie nicht nur zitiert werden, sie müssen es nach den Standards wissenschaftlichen Arbeitens auch.

Werden die in dem Artikel angeführten sog. Perma-Links verwendet, die sich auf genau eine Version des Artikels beziehen, dann ist auch das Argument hinfällig, die Artikel seien zu instabil. Man muss eine Version zitieren, die keine offenkundigen Mängel aufweist.
chrisp76 meinte am 2006/09/08 21:07:
Quelle für aktuelle Inhalte
Hallo,

ich gebe dir Recht, dass alle Quellen, die den Forscher weiterführen, zitiert werden müssen. Als Forscher muss ich mir natürlich überlegen, welche Quellen ich für welche Inhalte verwende. Fachwissen, das in Fachbüchern und wissenschaftlichen Artikeln enthalten ist, sollte auch daraus entnommen werden. Wikipedia eignet sich meiner Meinung nach am Besten für Zitate, wenn die Inhalte so aktuell sind, dass sie noch keinen Eingang in einschlägige Fachliteratur gefunden haben. Dies beschreibe ich genauer hier:
http://cspannagel.wordpress.com/2006/08/11/wikipedia-als-quelle/

Was meinst du dazu?

Viele Grüße aus Ludwigsburg,

Christian 
jan.hodel meinte am 2007/04/26 08:55:
Differenzierung
Ich bin auch der Meinung, dass eine differenzierte Sichtweise der Wikipedia-Inhalte not tut - und nicht verallgemeinernde Aussagen. Zu der differenzierten Sichtweise gehört auch ein kundiger Umgang. Dann entschärfen sich auch die Aspekte der Anonymität und der "Wandelbarkeit". Die Funktion der Permanent-Links ist in der Diskussion über die "Nutzbarkeit" noch zu wenig aufgenommen worden.
Mehr dazu bei Don't? Cite? Wikipedia? auf weblog.hist.net. 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma