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in einer Pressemitteilung (PDF) mit der Überschrift "Schriftliches Kulturgut muss bewahrt werden"

Voller Sorge verfolgt die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg die Entwicklungen, die sich in einem der Vorzeigeländer Deutschlands abzeichnen. Das Land Baden-Württemberg, das sich gerne seiner „Vielzahl kultureller Leuchttürme“ rühmt und Kunst und Kultur als Standortfaktor betont, will den Großteil der Handschriftensammlung der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe verkaufen: darunter Spitzenstücke ottonischer Buchmalerei aus dem 10. Jh., geschrieben und illuminiert im Skriptorium des Inselklosters Reichenau, das insgesamt – mit seinen Handschriften - auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO steht.

Prof. Dr. Gabriele Beger, Direktorin der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek: „Historisch gewachsene Sammlungen wie die Karlsruher gehören zum nationalen Kulturerbe und dürfen nicht durch Verkauf der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit entzogen werden.“

Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) weiß um den Verlust so wichtiger Bestände. Unwiederbringlich gelangte der Hamburger Domschatz vor 200 Jahren durch eine Versteigerung im 18. Jahrhundert in die Hände zahlreicher Privatsammler und ist heute weltweit zerstreut. Zumindest gelangte mit dem Prachtevangeliar aus dem 11. Jh. ein einzigartiges Zeugnis des ehemaligen Hamburger Domschatzes in die Hamburger Bibliothek und konnte trotz bedrohlicher Brand- und Kriegsgefahren in den letzten zwei Jahrhunderten bis heute in beinahe tadellosem Zustand gepflegt und bewahrt werden. Mit dieser Pergamenthandschrift befinden sich über 7.700 abendländische Handschriften und Fragmente in der Handschriftenabteilung der SUB. Immer noch werden mehr als 1.500 Handschriften, die im Zweiten Weltkrieg ausgelagert waren, schmerzlich vermisst. Auch die über 3.500 Titel zählende Sammlung der Reformationsdrucke ist der Wissenschaft seit den 1940er Jahren durch Auslagerung und Abtransport nach Russland nicht mehr zugänglich. Die Bibliothek scheut keine Mühen und Kosten, um wenigstens einen Teil ihrer verlorenen Kulturgüter wiederzubeschaffen.

Prof. Beger: „Unvorstellbar erscheint da der Gedanke, man könnte die geretteten, mit öffentlichen Geldern erschlossenen und bereit gestellten Sammlungen der SUB Hamburg gewinnbringend veräußern. Es sollte Aufgabe jedes Bundeslandes sein, seine Kunst- und Kulturgüter dauerhaft zu bewahren. Die SUB Hamburg schließt sich dem Protest gegen die skandalösen Verkaufsabsichten der baden-württembergischen Landesregierung an und fordert die Anerkennung des gesamten Handschriftenbestandes der Badischen Landesbibliothek als kulturelles Erbe des Landes Baden-Württemberg.“


Zuständig für Nachfragen ist Dr. Marlene Grau. Kontaktadresse siehe Link.
 

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