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Spendenaufruf für den Erhalt von badischen Kulturgütern

24.10.2006 Ministerpräsident Günther H. Oettinger hat zum Engagement von
Bürgerschaft und Wirtschaft für die dauerhafte Sicherung der „badischen
Sammlungen“ aufgerufen. Als erster privater Unterstützer wollen die
WGV-Versicherungen einen Beitrag von bis zu 1,5 Mio. Euro leisten.

http://www.baden-wuerttemberg.de/de/Meldungen/157653.html

Spendenaufruf für den Erhalt von badischen Kulturgütern
Ministerpräsident Günther H. Oettinger ruft zum Engagement von Bürgerschaft und
Wirtschaft für die dauerhafte Sicherung der „badischen Sammlungen“ auf

„Sicherung von baden-württembergischem Kulturgut ist gesamtgesellschaftliche
Aufgabe“ - Kunstminister Frankenberg: Spendenkonto ist eingerichtet

WGV-Versicherungen wollen Beitrag von bis zu 1,5 Mio. Euro leisten

24.10.2006 „Die Sicherung von baden-württembergischem Kulturgut ist eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir setzen daher auch auf die private
Spendenbereitschaft und auf die Hilfe von Sponsoren, um einen nennenswerten
Beitrag zur dauerhaften Sicherung des Kulturerbes in den badischen Sammlungen zu
erreichen. Im 3-Säulen-Modell der Landesregierung spielen bürgerschaftliches
Engagement und Mäzenatentum eine tragende Rolle. Daher freue ich mich, mit der
WGV bereits heute einen ersten privaten Unterstützer für die Säule,
bürgerschaftliches Engagement, zur Sicherung unseres kulturellen Erbes
vorstellen zu können“, sagte Ministerpräsident Günther H. Oettinger am Dienstag
(24. Oktober 2006) in Stuttgart.

Vergleich bringt Rechtssicherheit und sichert Kulturgut

Nur durch einen Vergleich mit dem Haus Baden werde es Rechtssicherheit geben und
könne die Gefahr abgewendet werden, dass Objekte aus den „badischen Sammlungen“
herausgegeben werden müssen. „Um dies zu verhindern, soll das Eigentum an den
Kunst- und Bibliotheksgütern, insbesondere auch an denen, die unstreitig oder
aber mit größter Wahrscheinlichkeit dem Haus Baden gehören, dauerhaft für die
Museen und Bibliotheken erworben werden“, sagte der Ministerpräsident.

Das 3-Säulen-Modell sehe in einem ersten Schritt auf diesem Weg die Finanzierung
des Vergleichs in einem Umfang von 30 Mio. Euro vor. Für die erste Säule habe
die Landesstiftung am 17. Oktober 2006 beschlossen, 10 Mio. Euro zur Verfügung
zu stellen. Die zweite Säule komme durch Solidarbeiträge des Kunstbereichs zustande.

WGV-Versicherungen als Vorreiter und gutes Beispiel für bürgerschaftliches
Engagement

Eine dritte - wesentliche Säule - solle durch Sponsoren aus der Wirtschaft und
durch Beiträge privater Spender erbracht werden. In diesem Zusammenhang sei es
außerordentlich erfreulich, dass es gelungen sei, mit den WGV-Versicherungen ein
erstes Unternehmen im Land zum Engagement für die Sicherung des Kulturguts in
badischen Sammlungen zu gewinnen. „Als Unternehmen mit regionalem Schwerpunkt im
Land Baden-Württemberg stellen wir uns der Verantwortung. Wir sehen unser
Engagement als Investment in Kunst und Kultur“, sagte der Vorstandsvorsitzende
Hans-Joachim Haug. Die WGV-Versicherungen werden einen Betrag bis zu 1,5 Mio.
Euro einsetzen. Das Kunstwerk, das noch auszuwählen sei, soll als Dauerleihgabe
im Land verbleiben und der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Gemeinsam mit dem kunstpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christoph
Palm, dankte Ministerpräsident Oettinger für die Unterstützung. „Wir danken im
Namen des ganzen Landes dafür, dass ein württembergisches Unternehmen mit Sitz
in Stuttgart bereit ist, den Grundstein für die dritte - private -
Finanzierungssäule zu legen“, unterstrich Palm.

Spendenaufruf bekräftigt Notwendigkeit des Einsatzes von Bürgerschaft und Wirtschaft

Die Sicherung des badischen Kulturerbes sei ohne bürgerschaftliche Hilfe nicht
möglich, betonte Ministerpräsident Günther H. Oettinger. „Mich haben in den
vergangenen Wochen viele Briefe erreicht, in denen Bürgerinnen und Bürger,
Vereine und Verbände für den Erhalt des Kunst- und Bibliotheksguts in den
„badischen Sammlungen“ eingetreten sind. Beeindruckt hat mich die große
Bereitschaft, dafür auch einen persönlichen Beitrag zu leisten.“ Deshalb habe
sich die Landesregierung zur Ausrufung einer großen Spenden- und Sponsorenaktion
entschlossen.

„Die Kunstwerke und Handschriften aus den ehemals großherzoglichen Sammlungen in
der Badischen Kunsthalle, im Landesmuseum und in der Landesbibliothek gehören
zum gemeinsamen europäischen Kulturerbe. Jeder kann mithelfen, diese kulturellen
Güter für die Allgemeinheit zu sichern. Ich bitte die Wirtschaft, aber auch alle
Bürgerinnen und Bürger, sich für diesen Zweck zu engagieren“, unterstrich der
Ministerpräsident.

Kunstminister Prof. Dr. Peter Frankenberg betonte, das 3-Säulen-Modell sorge
dafür, den Erhalt der badischen Kulturgüter für das Land ausgewogen zu
finanzieren. „Dabei ist auch an Ankaufsmittel für Kultureinrichtungen gedacht.
Näheres werden wir mit allen Beteiligten besprechen.“

Das Kunstministerium hat ein Sonderkonto „Bürgerspende kulturelles Erbe“ unter
der Kontonummer 22222 bei der LBBW (BLZ 600 500 00) eingerichtet.

Quelle: Staatsministerium
BCK meinte am 2006/10/25 19:09:
Kabinett des Schreckens
BILD Stuttgart, 25. Oktober 2006
Können unsere Stars den badischen Kunstschatz retten?
Oettinger: Ich frage jeden, der singen kann!

Real-Satire aus Stuttgart. Um den Verkauf der kostbaren Handschriften abzuwenden, plant "Maestro-Präsident" Oettinger ("viele Ideen, aber keine Kohle in der Kasse") ein riesiges Benefiz-Konzert, meldet BILD Stuttgart. BILD hörte sich deswegen schon mal in der regionalen Musikszene um. Positive Resonanz kam spontan "aus der volkstümlichen Ecke". Ein Auftritt von Tony Marshall (Baden-Baden) und Gotthilf Fischer (Beutelsbach) kann als sicher gelten. Eine herbe Abfuhr musste PUR-Fan Oettinger schon einstecken: Hartmut Engler (Bietigheim) hat dankend abgewinkt, ebenso die Fantas (Stuttgart) und Jule Neigel (Mannheim). Schlager-Königin Andrea Berg (Aspach) hätte zwar schon das passende Lied für die Landesregierung und das Haus Baden ("Du hast mich 1000mal belogen"), ist aber noch unentschlossen. Leichte Skepsis ob hier wohl alles mit rechten Dingen zugehe, wird auch bei BILD deutlich, wenn das Blatt fragt wie reich oder arm das Haus Baden eigentlich sei und auf einige Beispiele markgräflicher Mißwirtschaft aus den vergangenen Jahren verweist. Mit Staunen liest man hier, dass sich das Haus Baden bereits (erfolglos) als Friseur-Einrichter sowie als Medizin-Gerätehersteller versucht hat, die Basler Zeitung erwähnte letzthin sogar fehlgeschlagene Spekulationen mit Erdölaktien. (Und wir dachten, die Markgrafen interessierten sich nur für Rebensaft).

Man sollte die Spendenaktion nicht madig reden, aber damit ist das Thema Verkäufe nicht vom Tisch, wie die Landesregierung selbst betont. Im Rahmen der dritten Säule (Solidarbeitrag des Kunst- und Bibliotheksbereichs) werden entweder die Erwerbungsmittel für die nächsten Jahre kassiert oder jedenfalls gekürzt oder die Kultureinrichtungen sollen schauen, was sie verhökern können, die Landesregierung nennt das "im Sinne einer Profilbildung von Kunst- und Kultureinrichtungen ... die Sammlungen zu überprüfen und weiterzuentwickeln“ (wir kennen das schon seit dem skandalösen Empfehlungen des Landesrechnungshofes für die Staatsgalerie Stuttgart).

Bild Stuttgart 25. Oktober 2006 
FeliNo meinte am 2006/10/26 20:25:
"Kabinett des Schreckens": Pandämonium oder Panoptikum?
Wenn ich persönlich von Oma eine mittelalterliche Handschrift geerbt habe, kann ich mit der machen, was ich will, z. B. kann ich die Bilder ausschneiden und ins Poesie-Album kleben und mir aus dem Rest Zigaretten drehen. Der Staat ist (als EIgentümer ebenso wie als Besitzer) der einzige "Ort", der die "Bewahrung" als conditio sine qua non einfordern und durchsetzen kann; ein Ministerpräsident, der das leugnet (dafür auch noch diese lustigen BILD-Sänger bemüht) und vom Bürger "privaten" Einsatz (über dessen Steuergroschen hinaus) verlangt, hat sein Amt nicht verstanden! Und geistlos ist er noch dazu: wenn er wenigstens so eine Schlager-Mieze dazu bringen würde, was aus "Minnesangs Frühling" zu klampfen, hätte das doch wenigstens das BILD-Niveau, dass es für eine Wiederwahl hierzustaate offenbar braucht; in Frankreich z. B. machen Politik und Administration die Bürger zwar ächzen, aber sowas wie in B-W fänden selbst diese Chargen hoffnungslos dégoutant. 
 

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