Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
"Der Architektenwettbewerb um den Neubau des Historischen Archivs und der Kunst- und Museumsbibliothek am Eifelwall ist entschieden. Oberbürgermeister Roter, Baudezernent Streitberger und Kulturdezernent Quander stellten heute den siegreichen Entwurf vor. Kosten wird der Neubau über 90 Millionen Euro und Baudezernent Streitberger rechnet mit einer Einweihung in oder nach 2015. Ein viergeschossiger Baukörper wird den siebengeschossigen Kubus des Magazins des Historischen Archivs umrahmen, den das siegreiche Büro Waechter + Waechter aus Darmstadt als "Schatztruhe" bezeichnet. Der Look soll bronzefarben sein."


© Stadt Köln

"Am Eifelwall, Ecke Luxemburger Straße soll der Neubau entstehen. Zur Luxemburger Straße hin wird sich ein kleiner Platz öffnen, dahinter liegt einer der Eingänge in den Komplex. Der Besucher kommt danach erst einmal in ein großes Foyer, in dem auch Ausstellungen stattfinden können. Über eine Treppe erreichen die Besucher dann die Lesesäle von Historischem Archiv und der Kunst- Und Museumsbibliothek. Für letztere gab Oberbürgermeister Jürgen Roters heute im Lichthof des Spanischen Baus noch einmal ein eindeutiges Bekenntnis ab: "Es ist gesichert, dass die Kunst- und Museumsbibliothek in Köln bleibt". Das eigentliche Magazin des Historischen Archivs wird ein extra Haus (Baukörper) innerhalb des Ensembles. Diese eigene Konstruktion scheint die Jury besonders überzeugt zu haben. Denn dadurch sei ein besonders schwerer und standsicherer Bau mit möglichst wenig Installationen möglich. Dies garantiere mehr Sicherheit und auch thermisch sei es so möglich ohne Klimaanlagen ein konstantes Raumklima zu gewährleisten. Im Süden des umrahmenden Gebäudes werden die Büros der Mitarbeiter der beiden Häuser liegen, im Norden die Werkstätten.
Streitberger spricht von einem klassischen Entwurf, der zwar nicht so spektakulär sei, dafür aber "wertvoll". Auch Kulturdezernent Prof. Georg Quander lobte den Entwurf, bei dem die Würde des Inhaltes der des Gebäudes entspräche. Quander machte deutlich, dass die Entscheidung nicht leicht fiel, da es aufgrund der besonderen Anforderungen Ähnlichkeiten im Konstruktiven gab. Oberbürgermeister Roters verspricht nun den Kölnerinnen und Kölnern mit großer Tatkraft den Bau voranzutreiben. Er wolle, dass es nicht wie bei vielen Projekten der Vergangenheit zu Verzögerungen komme, sondern den bundesweit verstreuten Kölner Archivalien wieder eine Heimat geben. Baudezernent Streitberger geht davon aus, da das Grundstück in Händen der städtischen Gebäudewirtschaft liege, mit einer Planungszeit von rund 1-2 Jahren und einer anschließenden Bauzeit von rund 2-2,5 Jahren. Streitberger: "Zielzeit für die Einweihung durch den Oberbürgermeister ist 2015". Der Siegerentwurf erhielt 62.500 Euro aus dem mit 250.000 Euro dotierten Wettbewerb. Der Neubau, so Streitberger, werde rund 86 Millionen Euro kosten.
Der zweite Preis ging an die Architekten Nieto Sobejano Arquite aus Berlin (2. Preis 50.000 Euro), der dritte Preis an Thomas Müller Ivan Reimann Architekten mbH aus Berlin (3. Preis 37.500 Euro), der vierte Preis an Staab Architekten GmbH aus Berlin (4. Preis 30.000 Euro), der fünfte Preis ging nach Köln an Van den Valentyn Architektur (Preis 20.000 Euro). Die mit jeweils 10.000 Euro dotierten fünf Anerkennungen erhielten die Büros Gottfried Böhm, Köln, Stanton Williams, London, Paul Bretz Architekten GmbH, Luxemburg, Max Dudler, Berlin und gmp Generalplanungsgesellschaft, Aachen.


© Stadt Köln

Alle Wettbewerbsarbeiten (Modelle, Ansichten, Pläne, Erläuterungen) werden vom 21. Juni bis 5. Juli 2011 im Kölner Rathaus, Spanischer Bau, Lichthof, ausgestellt und sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Öffnungszeiten sind: montags und mittwochs von 8 bis 16 Uhr, dienstags und freitags von 8 bis 18 Uhr, donnerstags von 8 bis 20 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr. "

Quelle: report-k.de, 19.6.11, 16:30, Bilder: Pressemitteilung der Stadt Köln, 19.6.11, 15:54

" ..... Der Rat der Stadt Köln hat im September 2009 über den neuen, endgültigen Standort für das Historische Archiv und die bisher an fünf Standorten in Köln vorzufindende Kunst- und Museumsbibliothek entschieden: Der Neubau wird auf einem rund 9.000 Quadratmeter großen städtischen Grundstück am Eifelwall/Ecke Luxemburger Straße im Stadtteil Köln-Neustadt/Süd realisiert.

Von den Wettbewerbsteilnehmern wurden städtebaulich, architektonisch und funktional anspruchsvolle Entwürfe erwartet. Die Planung und die spätere Errichtung eines Gebäudes für diese beiden bedeutenden wissenschaftlichen Einrichtungen verlangt von allen Beteiligten eine intensive Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aufgabenbereichen, Inhalten und Zielen der künftigen Nutzer.

Am Eifelwall soll das modernste und sicherste Kommunalarchiv Europas entstehen. Es will zum einen Bürger, Verwaltung und Wissenschaft einladen, an der großen Kölner Geschichte und deren Schätzen teilzuhaben und zum anderen die internationale Kunstgeschichte, insbesondere des 20. und 21. Jahrhunderts, vermitteln.

Vorgesehen ist ein einladendes, offenes und gleichzeitig hochfunktionales Haus, das sowohl Fachwissenschaftler als auch Studenten und interessierte Bürger anspricht. Strengste konservatorische Erfordernisse sollen mit Energieeffizienz und möglichst geringen Betriebskosten vereint werden. Daher sollte die Planung auch unter dem Aspekt eines energieoptimierten Bauens im Sinne des so genannten Passivhausstandards erfolgen.

Eine große Herausforderung für die Teilnehmer des Wettbewerbs war die Umsetzung des funktional äußerst vielschichtigen und anspruchsvollen Raumprogramms. Es weist einen Umfang von rund 30.400 Quadratmetern Bruttogeschossfläche zuzüglich einer Tiefgarage auf. Hiervon entfallen etwa 20.000 Quadratmeter auf das Historische Archiv und rund 10.400 Quadratmeter auf die Kunst- und Museumsbibliothek.

Eine wichtige Forderung war zudem, dass die unterschiedlichen Nutzungen einerseits eigenständig betrieben werden können, und dass das Haus andererseits für das Publikum attraktive gemeinsame Foyer- und Veranstaltungsräume aufweist. So sind künftig der Lesesaal des Historischen Archivs und der Lese- und Arbeitsbereich der Kunst- und Museumsbibliothek vom gemeinsamen Foyer aus zugänglich.

An die Sicherheit der Magazinräume werden baulich und klimatisch höchste Anforderungen gestellt, um größtmöglichen Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen, Vandalismus, Diebstahl und Naturkatastrophen zu gewährleisten. Aus dem hohen Eigengewicht der Regalanlagen und Planschränke und dem beträchtlichen Gewicht der eingelagerten Bestände ergeben sich ebenso höchste Anforderungen an die Statik und Magazinflächen. Da falsche Klimabedingungen und Klimaschwankungen zu irreparablen Schädigungen des Archiv- und Bibliotheksguts führen, müssen Schwanken der Temperatur und Luftfeuchtigkeit soweit wie möglich reduziert werden.

Auf die Restaurierungswerkstatt kommt in den nächsten Jahrzehnten über die normalen, erhaltenden und konservierenden Aufgaben auch die große Aufgabe der Wiederherstellung der vom Einsturz geschädigten Bestände zu. Daher wird die Restaurierungswerkstatt künftig neben den normalen Räumen wie Werkstatt und Labor auch über spezielle Nass- und Trocknungsräume und einen eigenen Bereich für die Gefriertrocknung verfügen.

Der Neubau bildet den Auftakt zu der im Masterplan Innenstadt vorgeschlagen baulichen Erweiterung entlang des Inneren Grüngürtels. Derzeit steht auf dem städtischen Gelände ein veraltetes Gebäude, in dem das städtische Umweltlabor, ein Lebensmittellabor sowie eine Holzhandlung untergebracht sind. Ergänzend zum Neubau für Archiv und Kunst- und Museumsbibliothek soll am Eifelwall Wohnbebauung entstehen, die zusammen mit den städtischen Neubauten als städtebauliches Ensemble wirken soll.

Der Wettbewerb war als einphasiger, begrenzter Wettbewerb mit europaweiter Ankündigung und vorgeschaltetem Auswahlverfahren ausgelobt. Das Wettbewerbsverfahren war anonym, ihm lagen die Regeln der Auslobung von Wettbewerben (RAW 2004) zugrunde. Ausloberin des Realisierungswettbewerbs war die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln. Der Wettbewerb wurde von dem Darmstädter Architekturbüro Freischlad + Holz durchgeführt und begleitet. "

Quelle: Köln.de, 19.6.2011, 16:36

Erste Anmerkungen:
1) Das schönste Neubau-Archiv in Europa ist dieser Bau m.M. nach nicht (Archives departmentales in Montpellier, Entwurf: Zaha Hadid, ist nicht zu toppen).
2) Wo bleibt das "Bürgerarchiv", wenn man eine "Schatztruhe" wollte?

Frage
Fährt jemand zur Ausstellung der Entwürfe und kann gemeinfreie Bilder nachreichen?
Dietmar Bartz meinte am 2011/06/19 17:44:
Tiefgarage??
Die bauen ernsthaft noch eine teure Tiefgarage? Ist das Vorschrift oder die Liebe der NRW-SPD zu Beton und Auto oder beides? 
Wolf Thomas antwortete am 2011/06/20 10:12:
Tiefgarage: Kölner Archiv-"Tradition"?
Der Erweiterungsbau des erzbischöflichen Archivs in Köln wurde so angelegt, dass die Magazinräume für den Fall einer andersartigen Nachnutzung als Tiefgarage genutzt werden können. Wenn ich Kollegen Helbach in Dresden richtig verstanden habe .....
Vielleicht ist dies beim Stadtaarchiv ja umgekehrt gedacht: Tiefgarage quasi als Erweiterungsfläche? ;-) 
ebertplatz.de antwortete am 2011/06/20 10:41:
Ein Archiv ohne Hohlraum kann man sich in Köln nicht mehr vorstellen...

Sachlicher: Die Bahnhaltestelle ist 100 Meter entfernt (fährt direkt zum Hbf) und das Gelände ist groß genug für oberirische Stellplätze... 
ebertplatz.de meinte am 2011/06/20 10:42:
Sicherlich. 
ebertplatz.de meinte am 2011/06/20 11:03:
"Am nächsten Montag wird um 19.30 Uhr im Domforum eine Podiumsdiskussion zu den Ergebnissen des Wettbewerbs stattfinden, an der neben Streitberger, einem Mitglied der Jury und einem Experten der Freien Universität Berlin auch Archiv-Direktorin Dr. Bettina Schmidt-Czaia teilnimmt, die gestern bei der Präsentation durch die Stadt verhindert war. "
aus KR: http://www.rundschau-online.de/jkr/artikel.jsp?id=1308322944093

Man beachte den letzten Halbsatz! 
Wolf Thomas antwortete am 2011/06/20 20:40:
Weiteres Zitat aus dem Rundschau-Artikel zum Archivwettbewerb
" .... Die Stadt muss nach europäischem Recht jetzt zunächst mit allen fünf Preisträgern weiter verhandeln. Der Darmstädter Entwurf ist allerdings der klare Favorit, auch weil sich alle in der Jury vertretenen Parteien (CDU, SPD, Grüne, FDP) eindeutig dafür ausgesprochen hätten, sagte Jurymitglied und FDP-Fraktionschef Ralph Sterck der Rundschau. ...." 
Wolf Thomas meinte am 2011/06/20 20:45:
Bildergalerie zu den prämierten Kölner Archiv-Entwürfen:
http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_Stadtarchiv_in_Koeln_entschieden_1644527.html 
Wolf Thomas meinte am 2011/06/20 20:56:
Domradio: Kölner Archivarchitekten bauen auch hessischen Landtag
" .... Das prämierte Architekturbüro sei bereits am Umbau des hessischen Landtages beteiligt gewesen, sagte der Baudezernent Bernd Streitberger. ...."
Quelle: http://www.domradio.de/aktuell/74495/neues-koelner-stadtarchiv-soll-sicher-sein.html 
KlausGraf antwortete am 2011/06/20 20:59:
Klobige Kuben - mehr fiel allen Architekten nicht ein
Wolf Thomas antwortete am 2011/06/20 21:26:
Nicht nur Kuben ....
in der heutigen WDR-Lokalzeit Köln war ein Beitrag über den Archivbau-Wettbewerb. Dort war bei 1:35min ein nicht prämierter Entwurf zu sehen, der nicht quadratisch-praktisch-gut war. Leider war dieser Entwurf wohl zu "pathetisch", also ungewünscht spektakulär.

Link zum erwähnten Beitrag in der WDR-Mediathek:
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2011/06/20/lokalzeit-koeln-stadtarchiv.xml 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma