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" .... Sind die Tagebücher von Benito Mussolini echt? Das Thema verkauft sich zurzeit gut in Italien, doch es gibt Widersprüche in den Aufzeichnungen. Manche vermuten eine Fälschung. Doch Berlusconi bedient sich schon. .... Vor einigen Jahren nun tauchten bei einem Tessiner Rechtsanwalt in Bellinzona Kalenderhefte von 1935 bis 1939 auf, die angeblich der Sohn eines der bei der Festnahme beteiligten Partisanen gefunden hatte. Ein Blumenhändler, der heute in Lugano lebt. Waren das die Mussolini-Tagebücher, über die schon lange gerätselt wurde?
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Die fünf Hefte, zu dem noch ein sechstes aus dem Jahr 1942 kam, wurden dem italienischen Senator Marcello Dell'Utri angeboten. Der 69-jährige Berlusconi-Vertraute steht in Mailand einer Kulturstiftung ("Biblioteca di Via Senato") vor und organisiert dort seit über 20 Jahren eine kleine aber angesehene Buch-Antiquariats-Messe. Dell'Utri zeigte sich von den Heften begeistert, war sofort von der Echtheit überzeugt. .... Der Publizist und Historiker Mimmo Franzinelli will in ihnen dagegen ein Produkt der Nachkriegszeit erkennen. Er hat gerade beim Turiner Verlag Bollati Boringhieri eine reich dokumentierte, fast pingelige Untersuchung unter dem Titel "Autopsie einer Fälschung" herausgebracht. Darin beschreibt er, wie neofaschistische Kreise auf der Suche nach einem "sauberen" Geschichtsbild in den fünfziger Jahren geschönte Dokumente in Umlauf brachten. ..... Franzinelli hat nun nach ihrem Verbleib geforscht - aber man findet sie weder beim zuständigen Tribunal, obgleich ihr Eingang ins Archiv verzeichnet wurde, noch gibt es von ihnen eine Spur bei den verschiedenen Staatsarchiven. Auch fehlen Unterlagen, aus denen ihre Vernichtung hervorgehen würde. Der Historiker hat keinen Zweifel: die aus Vercelli verschwundenen Hefte lagern inzwischen im Tresor der Biblioteca di Via Senato von Marcello Dell'Utri. .... Als Marcello Dell'Utri die angeblichen Tagebücher Mussolinis im vorigen Herbst bei den Büchertagen von Como vorstellen wollte, musste die Veranstaltung wegen wütender Proteste antifaschistischer Gruppen im Publikum abgebrochen werden."

Quelle: Henning Klüver, Süddt. Zeitung, 20. 6.11
 

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