Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 

Freuen sich über den Kantaten-Fund: Landeskirchenmusikdirektor Claus-Eduard Hecker, Historiker Jürgen Engelking, Archivleiterin Birgit Hoffmann und Musikwissenschaftler Dr. Helmut Lauterwasser (v.ln.r.), Quelle: Evangelischer Pressedienst, S. Hübner


Quelle: Evangelischer Pressedienst, S. Hübner

"Ein Fund, der Musikwissenschaftler staunen lässt. Das Archiv der braunschweigischen Landeskirche hat in seinen Beständen einen 200 Jahre alten Kantaten-Schatz entdeckt. Die sechs Kartons mit 95 mehr als 200 Jahre alten Notenblättern stammen aus der St. Bartholomäuskirche in Blankenburg (Sachsen-Anhalt), die seit der Wende zu der Landeskirche in Niedersachsen gehört. Bei den 95 Kantaten und Psalmen-Vertonungen handele es sich ausschließlich um Handschriften, teilte das Landeskirchenarchiv am Donnerstag mit. Die Werke stammen unter anderem von Carl Philipp Emmanuel Bach, Sohn von Johan Sebastian Bach, und dem evangelischen Kantor und Komponisten Christian Gotthilf Tag aus dem Erzgebirge. Das Besondere: Viele der Kantaten sind nirgendwo anders überliefert.
Kantaten würden zwar häufiger entdeckt, sagt der Münchner Musikwissenschaftler Helmut Lauterwasser, der die Handschriften aus Blankenburg für das weltweit tätige Répertoire International des Sources Musicales (RISM) untersucht. In diesem Umfang sei so ein Fund allerdings selten.
Gesammelt hatte die Kantaten Johann Heinrich Pröbster, der von 1804 bis 1808 Lehrer und Kantor in Blankenburg war. Einige der Kompositionen stammen aus seiner eigenen Feder, der Großteil sind vom ihm gefertigte Kopien von Stücken anderer Musiker. Weil viele Kantoren die Musik für den Gottesdienst in ihrem Privatbesitz behielten, gebe es nur selten vollständige Sammlungen, weiß Lauterwasser. Warum ausgerechnet Pröbsters Schatz in der St. Bartholomäuskirche blieb, ist nicht bekannt.
Als Blankenburg wieder Gemeinde der Braunschweigischen Landeskirche wurde, kamen die Kantaten zusammen mit anderen Dokumenten ins Archiv nach Wolfenbüttel. Die wertvollen Notenblätter wurden aber erst in den vergangenen Wochen umfassend unter die Lupe genommen.
Doch die Kantaten sind nicht nur etwas für Museum oder Archiv: Schließlich sollen sie eines Tages auch wieder erklingen. Um das zu ermöglichen, müssten die alten Handschriften allerdings erst in die heutige Notenschrift übersetzt werden. "Heutige Musiker wären nicht in der Lage, die Kantaten vom Blatt zu spielen und zu singen", sagt Archivleiterin Birgit Hoffmann."

Quelle: NDR.de, Regionalnachrichten Braunschweig/Harz/Göttingen, 23.6.11
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma