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"Im Bestand der Mainzer Martinus-Bibliothek wurde im vergangenen Jahr ein Handschriftenfragment des Mainzer Erzbischofs Hrabanus Maurus (um 780-856) entdeckt. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass sich keine einzige mittelalterliche Abschrift eines seiner Werke in seiner Heimatstadt erhalten hat.

Bei dem entdeckten Fragment handelt es sich um ein Doppelblatt aus Hrabans Enzyklopädie „De rerum naturis", das jahrhundertelang als Einband eines Buches aus der Renaissance gedient hat. Eine Untersuchung hat ergeben, dass die entdeckte Handschrift aus dem neunten Jahrhundert stammt.

Zur Bedeutung des Fundes schreibt Dr. Christoph Winterer vom Handschriftencensus Rheinland-Pfalz am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz: „Hrabanus Maurus kehrt hier mit seinem umfangreichsten Werk in seine Heimatstadt zurück. Doch kehrt Hrabanus damit nicht nur nach Mainz zurück: Auch für die internationale Forschung stellt der Fund in der Martinus-Bibliothek ein bedeutendes Ereignis dar, weil damit die frühe Überlieferung aus der zeitlichen Nähe zum Autor um ein (wenn auch fragmentarisches) Stück reicher wird."

Der Heidelberger Altphilologe Professor Dr. Walter Berschin wird das Fragment im Rahmen eines öffentlichen Abendvortrages am Donnerstag, 7. Juli, um 19.00 Uhr in der Martinus-Bibliothek in Mainz vorstellen. Er spricht zum Thema „Hrabanus Maurus - Plagiator oder Praeceptor?". Berschins Vortrag ist Abschluss eines internationalen Studientages (7. Juli, 9.00-18.00 Uhr) in der Martinus-Bibliothek, der vom Handschriftencensus Rheinland-Pfalz am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zusammen mit der Martinus-Bibliothek veranstaltet wird. Der international besetzte Studientag behandelt Hrabans Enzyklopädie „De rerum naturis" und will damit seine Bedeutung für die intellektuelle Kultur der frühmittelalterlichen Welt untersuchen. Der Tag will zudem zeigen, was der neue Fund für die Überlieferung seiner Enzyklopädie und speziell für Mainz bedeutet.

Referenten der Tagung unter der Überschrift „Hrabanus Maurus kehrt zurück" sind unter anderen Professor William Schipper aus St. John's in Kanada und Professor Michele C. Ferrari von der Universität Erlangen. Zu Beginn der Tagung werden Professor Schipper und Dr. Winterer das Fragment zusammen mit dem Mainzer Buchwissenschaftler Dr. Franz Stephan Pelgen vorstellen. Pelgen hatte das Fragment in der Martinus-Bibliothek entdeckt. Weitere Refereten sind Dr. Stephanie Haarländer (Mainz), Christine Kenner (Wiesbaden/Zeitlofs), Beatrice Kitzinger (Washington/Cambridge), Christoph Winterer (Mainz) und Professor Dr. Ernst-Dieter Hehl (Mainz). Der Direktor der Martinus-Bibliothek, Dr. Helmut Hinkel, wird die Tagung zusammen mit dem Dekan des Fachbereichs Philosophie und Philologie der Johannes Gutenberg-Universität, Professor Dr. Stephan Jolie, eröffnen.

Hinweise:

Für den öffentlichen Abendvortrag ist keine Anmeldung erforderlich.
Für den Studientag ist eine Anmeldung erforderlich bei der Martinus-Bibliothek - Wissenschaftliche Diözesanbibliothek Mainz, Grebenstraße 8, 55116 Mainz, Tel.: 06131/266-222, E-Mail: martinus.bibliothek@bistum-mainz.de

Hinweis für die Redaktionen: Am 6. Juli findet eine Pressekonferenz zur Vorstellung des Fragmentes statt, zu der eine gesonderte Einladung ergeht."

Quelle: Bistum Mainz, 28.6.2011
KlausGraf meinte am 2011/06/29 23:20:
Siehe auch (Beitrag bitte nicht löschen!!!!!!!)
http://archiv.twoday.net/stories/29757885/ 
moguntia meinte am 2011/07/05 12:36:
Hrabanus-Handschrift auch in der Mainzer Stadtbibliothek
In Ergänzung zu dem oben zitierten Text "Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass sich keine einzige mittelalterliche Abschrift eines seiner Werke in seiner Heimatstadt erhalten hat"
erlaube ich mir den Hinweis, dass die Mainzer Wissenschaftliche Stadtbibliothek u.a. eine Handschrift des 11. Jahrhunderts mit dem Martyrologium des Hrabanus Maurus besitzt. Der Codex stammt aus der Mainzer Dombibliothek und gelangte später in das Mainzer Jesuitenkolleg.
Die Handschrift mit der heutigen Signatur Hs I 426 wurde in Form der Bestandsliste beschrieben ist über Manuscripta Mediaevalia zu finden: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/projekt-Mainz-pdfs/Hs%20I%20426.pdf

Mit freundlichen Grüßen, Annelen Ottermann. 
 

twoday.net AGB

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