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http://www.welt.de/data/2004/09/03/327429.html

Die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung, die mit staatlichen Geldern gefördert wurden, müssen der Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht werden. Mit dieser Forderung haben sich jetzt 25 Nobelpreisträger in einem < a href="https://mx2.arl.org/Lists/SPARC-OAForum/Message/991.html">offenen Brief an den US-Kongress gewandt. "Wissenschaft ist das Maß für den Fortschritt der Menschheit", heißt es in dem Brief. Nach Ansicht der Unterzeichner versagt das gegenwärtige Modell, bei dem Forschungsergebnisse primär über Fachpublikationen verbreitet werden.

Mit ihrem Schreiben heizen die Nobelpreisträger eine bereits seit Langem schwelende Debatte von neuem an. Das jährliche Volumen an Forschungsergebnissen wächst beständig, genauso wie die Preise für die wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Zu den Hauptabnehmern der Publikationen zählen die Bibliotheken. Deren stagnierende Budgets machen den Erwerb der benötigten Fachjournale jedoch immer schwieriger - und damit auch den Zugang für die Öffentlichkeit zu den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung.

Dies bestätigt Milan Bulaty, Direktor der Bibliothek der Humboldt-Universität in Berlin. "Wir müssen jedes Jahr massenhaft den Bezug von Fachpublikationen abbestellen", sagt er. Gegenwärtig zahlt die Universitätsbibliothek rund 40 Prozent ihres jährlichen Budgets von drei Millionen Euro für den Bezug von Fachzeitschriften. Einzelne Publikationen schlagen dabei mit bis zu 14 500 Euro zu Buche, sagt Bulaty. Gerade in den Naturwissenschaften würden neue Forschungsergebnisse beinahe ausschließlich in Fachzeitschriften veröffentlicht, die damit eine Monopolstellung besäßen.

Die Verlage erhalten die Rechte an den Forschungsarbeiten, die mit staatlichen Geldern entstanden sind. Öffentliche Institutionen, wie Bibliotheken, müssten dann für den Zugang zu den veröffentlichten Arbeiten bezahlen. "Dadurch werden die Verlage praktisch zweifach subventioniert", sagt Bulaty.

Die Leidtragenden sind nicht zuletzt die Wissenschaftler selbst, die für den Zugang zu den Forschungsergebnissen ihrer Kollegen, auf die Bibliothek ihrer eigenen Forschungseinrichtung angewiesen sind. Andererseits hänge für die Karriere eines Wissenschaftlers viel davon ab, wie viel und in welchem Magazin er seine Arbeitsergebnisse veröffentlicht, gibt Bulaty zu bedenken. Die Wissenschaftler nehmen damit im Zentrum der Debatte eine ambivalente Rolle ein.
[...]

Der Beitrag in der WELT verzichtet leider darauf, "Open Access" beim Namen zu nennen.

Siehe zum Brief auch die weiteren Meldungen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/50557
http://www.intern.de/news/5976.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,316133,00.html

Siehe auch zu einem Symposium der Uni Zürich im Oktober:
http://www.unipublic.unizh.ch/campus/uni-news/2004/1333/
 

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