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Die Literaturwissenschaften kommen heute manchem administrativen Beobachter als ein so unübersichtlicher wie ungeordneter Mischwald vor, in dessen begrifflichem Unterholz man früher oder später die Orientierung verliert. Als Ursache dafür wird meist ein Mangel an fachspezifisch geltenden Normen und Standards identifiziert. In diesem Kontext fragt das jüngste Themenheft des "Journal of Literary Theory" (2/2011), ob für die Literaturwissenschaften ein Normierungsdefizit tatsächlich beobachtbar und eine Standardisierung überhaupt erwünscht sei. [...] Axel Horstmann, lange in leitender Funktion in der Volkswagenstiftung tätig, beschreibt in seinem Beitrag über "Qualität und Qualitätsprüfung in den Geisteswissenschaften" die Schwierigkeiten, literaturwissenschaftliche Forschung ,lesbar' zu machen. Ihm zufolge gibt es mehrere Gründe, warum sie qualitativ so schwer zu beurteilen sei: ein fehlender fachinterner Konsens über Ziele, Gegenstände und Methoden der Literaturwissenschaften, eine damit verknüpfte Auflösung der Fächergrenzen sowie die Absenz von verbindliche Standards setzenden Publikationsorganen. Als fast unmöglich erweist sich die intersubjektive Beurteilung dann, wenn die Qualität literaturwissenschaftlicher Arbeit, wie Winfried Fluck in seinem Beitrag über "Standards und Normen in der Amerikanistik" zeigt, als eine der machtvollen rhetorischen Performanzen bestimmt wird und "XYZ offers a powerful new reading" schon alles ist, was zur Güte einer Interpretation gesagt werden kann. In der von Fluck analysierten Haltung artikuliert sich eine literaturwissenschaftliche Position, die übergreifende Normen für den akademischen Umgang mit Literatur zurückweist; in den Literaturprofessoren möchte sie, wie Stephen Greenblatt einst mit einer gewissen Ironie empfahl, lieber rhetorisch versierte "Schamanen der Mittelklasse" sehen.

Carlos Spoerhase
Text: F.A.Z., 13.07.2011, Nr. 160 / Seite N5

Abstract of: Axel Horstmann, Qualität und Qualitätsprüfung in den Geisteswissenschaften. Perspektiven der Wissenschaftsförderung.
In: JLTonline (12.07.2011)
URL: http://www.jltonline.de/index.php/articles/article/view/371/1053
A Persistent Identifier can be found in the PDF-Version of this article.

Na toll! Angenommen, das PDF ist nicht OA zugänglich wie hier?

Persistent Identifier: urn:nbn:de:0222-001795
Link: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0222-001795

Kann sich de Gruyter keinen DOI leisten?


Bei so Murks-Verlagen muss man natürlich genau hinschauen. Das PDF mit der URN ist ebenfalls nur das Abstract ergänzt durch das Literaturverzeichnis. Was soll das?

Der DOI ist dann für zahlende Kunden:

http://dx.doi.org/10.1515/JLT.2011.019
 

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