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Joszef Szen (* 7. September 1805 in Pest, † 13. Januar 1857 ebenda) war ein ungarischer Schachmeister. Er erhielt einen Abschluss in den Rechtswissenschaften und wurde später Stadtarchivar der Stadt Pest (heute: Budapest).
Szen erlernte das Schachspiel in den Cafes von Pest. 1830/31 gewann er die Meisterschaft des Cafes Wurm in Pest und galt bald darauf als Philidor Ungarns. In den Jahren 1836 bis 1839 unternahm Szen eine Europareise, die ihn nach Frankreich, England und Deutschland führte. Er nahm die Gelegenheit wahr, mit den stärksten Schachmeistern dieser Länder Wettkämpfe und Gelegenheitspartien auszutragen. Seine Tournee und die mit ihr verbundenen Erfolge mehrten seinen Ruhm bei Europas Schachspielern. 1836 bezwang er Louis-Charles Mahé de La Bourdonnais in Paris in einem Vorgabematch mit 13-12 (+13-12=0) (Szen erhielt Bauer und Zug vorgegeben). Im selben Jahr gewann er überzeugend gegen den Amateur (?) Calis mit 12 Gewinnpartien bei einer Verlustpartie. 1838 hielt er sich in Berlin auf, wo er ein kurzes Match gegen Tassilo von Heydebrand und der Lasa mit 2-1 (+2-1=0) gewann, gegen Ludwig Bledow 1-1 (+1-1=0) spielte und Carl Mayet mit 2,5-3,5 (+2-3=1) sowie Paul Rudolph von Bilguer 0-1 unterlag.
Szen gehörte 1839 zu den Gründern des Pesters Schachklubs, deren Mitbegründer auch der ungarische Komponist Ferenc Erkel war, ein starker Spieler, dem Szen sogar in einzelnen Partien unterlag.
Dieser Pester Schachklub wurde von Szen und Johann Jacob Löwenthal angeführt, als in den Jahren 1842-1845/46 ein damals weit beachteter Korrespondenzwettkampf gegen Paris, angeführt vom Schachmeister Pierre Charles Fournier Saint Amant und Chamouillet, ausgerichtet worden ist. Lionel Kieseritsky gehörte ebenfalls der Mannschaft an, aber er zog zurück. Weitere Mannschaftsmitglieder waren I. Calvi, Devinck, La Roche und A. L. Deschapelles, der das Team verlies, nachdem er nicht die von ihm gewählte Eröffnung erhielt. Der zeitgenössische, englische Schachmeister Howard Staunton bemerkte, dass der Verlust Deschapelles´ sicher bereut wurde, der Rückzug Kieseritskis die Mannschaft irreparabel schwächte. Der Sieg von Pest mit 2-0 war damals eine Sensation. Die von den Pestern in ihrer Schwarzpartie angewandte Verteidigung ging in die Schachtheorie als Ungarische Verteidigung (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Le7). ein. Die Unterdrückung der ungarischen Revolution 1848/49 brachte einen Bann aller Vereinsaktivitäten mit sich. Der Stopp des Vereinslebens hielt bis 1864 an.
1851 wurde Szen von Howard Staunton, vermutlich auf Empfehlung Löwenthals, zum ersten internationalen Schachturnier in der Schachgeschichte nach London eingeladen, das während der Weltausstellung stattfand.
Szen wurde Fünfter und bewies mit diesem ausgezeichneten Resultat, das sein größter Erfolg in seiner Karriere war, seine Weltklasse. Szen hatte in diesem Turnier Lospech. Bereits in der zweiten Runde traf er auf den späteren Turniersieger Adolf Anderssen, dem er mit 2-4 unterlag. Dieser schätzte die Spielstärke Szens so hoch ein, dass es vor dem Wettkampf zu einer Absprache zwischen den beiden kam, wonach der Sieger dem Verlierer ein Drittel seines späteren Preisgeldes abgeben sollte.
1853 verlor Szen in London gegen Breslauer Daniel Harrwitz mit 1,5-3,5 (+1-3=1), 1852/54 spielte er einen Wettkampf gegen Ernst Falkbeer in Wien 10-10 (+9-9=2) unentschieden.
Szen war insbesondere Endspielspezialist (er wies als erster nach, dass das Endspiel wKd1 Ba2b2c2 gegen sKe8 sBf7g7h7 nicht remis, sondern für den Anziehenden gewonnen ist) und gilt als der erste ungarische Problernkomponist.
Quellen: Wikipedia et alt.

Nachtrag:
Aktualisierte PDF-Fassung mit Partien Szens von 1836 - 1851
 

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