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http://www.hartung-hartung.com/HHWeb/DB_Abteilungen_Frame.aspx?Mode=1&AukNr=116

Am 8.-10. Mai kommt bei Hartung & Hartung erhaltenswertes Kulturgut zur Versteigerung (und via Zerstreuung in alle Winde) zur Vernichtung.

Dabei sind jeweils Teil II der
* Freiherrlich Brand'schen Bibliothek zu Neidstein
* Apelsche Bibliothek zu Ermlitz.

Zu Teil I siehe http://archiv.twoday.net/stories/2864195/

Die Gruppe Manuskripte zählt unter den 146 Nummern zahlreiche Stücke, die man als Archivgut ansprechen kann.

Nr. 96 aus Neidstein ist ein Stück, das entweder ins Staatsarchiv Amberg zu den Brand'schen Archivalien (Depositum) oder in das zuständige Kirchenarchiv gehört:

"6 URKUNDEN. - Etzelwang/Obpf. Kirchenrechnung des würdigen gotts haus Ehrnhül... Ezelwangis. Gotts Hauß Kirchen rechnung... Deutsche Handschrift auf Papier. 1716-51. 320:200 mm. 192 (8 w.) Bll. Pgt. d. Zt.
Schätzpreis: *R (200,- €)
Kirchenrechnung (Verzeichnis der Einnahmen u. Ausgaben) der evangelischen Gotteshäuser (ehem. Simultankirchen) St. Margaretha in Ernhüll für 1716-22 u. St. Nikolaus in Etzelwang für 1740-51, meist abgefasst v. Johann Joachim Brandt auf Neidstein. - Mehrere Bll. am Längsrand oben durch Feuchtigkeit aneinander geklebt, sonst wohlerhalten. Buchblock gestaucht, Einband fleckig, die 4 Bindebänder nur fragmentarisch erhalten. - Aus Bibliothek Schloß Neidstein."

Weitere Handschriften aus Neidstein:
Nr. 23 Koch- und Rezeptbuch
Nr. 28 Musik-Alben
Nr. 30, 31 Nürnberger Chroniken
Nr. 32 Verzeichnis der Ratspersonen Nürnberg

Nr. 13
Bonne, (Charles Rigobert Marie). Construction de la Carte de Bavière. Französische Handschrift auf Papier. Um 1830. 264:217 mm. 1 Bl., 108 (falsch 107) SS. mit 1 Diagramm in Federzeichnung, 1 gef. Tab., 4 gef. Taf. in Federzeichnung. Hlwd. d. Zt. mit etwas Rverg.
Schätzpreis: *R (600,- €)
Vgl. "Von der gemalten Landschaft zum vermessenen Land", Katalog der Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs zur Geschichte der handgezeichneten Karte in Bayern, Mchn. 2006, 13.1. - Sorgfältige Abschrift des 1802 verfaßten Originalberichts des französischen Obersten Bonne über die Vermessung der bayerischen Grundlinie v. München nach Aufkirchen bei Erding im Jahr 1801. Das Original befindet sich seit 2003 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv. Von diesem Dokument, das den Anfang der inzwischen mehr als 200jährigen Geschichte des Bayerischen Landesvermessungsamts markiert, scheinen bislang nur die v. Friedrich v. Daumiller gefertigten Zweitschriften in deutscher Sprache bekannt zu sein, nicht jedoch ein weiteres Exemplar der französischen Urfassung. Der eigentliche Bericht (SS. 1-74), datiert München 17.I.1802, gibt detailliert Auskunft über die theoretischen Vorüberlegungen zur Basismessung, über die Konstruktion der verwendeten Messwerkzeuge sowie über die praktische Durchführung der Messungen in der Zeit v. August bis November 1801. Ergänzt wird er durch die Messprotokolle (SS. 76-106) mitsamt einer Darstellung der "Petite pyramide de bronze destinée à servir de sommet aux pyramides, que l'on construit aux extremités de la base", eine Tabelle der Temperaturschwankungen u. 4 sorgfältig ausgeführte Federzeichnungen: "Vue d'Aufkirchen et du camp des travailleurs", "Vue générale de l'appareil employé pour la mésure de la base de la Goldach", "Détails de l'appareil au vingtième des grandeurs réelles" u. "Plan de la base de la Goldach". - Leicht gebräunt, der attraktive Romantiker-Einband kaum berieben. - Aus Bibliothek Schloß Neidstein.



Nr. 16 Griechenland. - Zentner, Frdr. v. Gesammelte Notizen über das Wirken ausländischer Beamten u. Offiziere im Königreiche Griechenland mit besonderer Beziehung auf Industrie & Agrikultur. Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. um 1844.

Dass die Neidstein'sche Bibliothek eine traditionelle Adelsbibliothek (und keineswegs nur eine moderne bibliophile Sammlung) ist, demonstriert z.B.:

Nr. 269 Theognis. Sententiae elegiacae, cum interpretatione & scholijs Eliae Vineti. Accesservnt et horvm poëtarum opera sententiosa... Omnia in vsum scholarum collecta, & adverbum conuersa per Iac. Hertelivm... Lzg., Gg. Defner, 1583. 184 Bll. - II. Posselius, Joh. Syntaxis graeca. Postremò recognita. Wittenb., Joh. Cratos Erben, 1586. 285 SS., 1 w. Bl., mit Druckerm. a. d. Tit. - 8°. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.
Schätzpreis: *R (300,- €)
I. Schweiger I, 316; nicht im VD 16, im STC (+ Suppl.), bei Adams, Hoffmann u. Rosenthal, Bibl. paedagogica. - "Theognis, Mitte d. 6. Jh.s v. Chr., aus Megara in Mittelgriechenland, adliger Herkunft, Verf. v. lehrhaften Gedichten, die den Kern einer späteren, unter seinem Namen überlieferten Slg. v. fast 700 Distichen bilden: Hauptinhalt ist die Verteidigung der aristokrat. Ideale gegen das aufstrebende Bürgertum, die Form ist die der Unterweisung eines geliebten Knaben" (Tusc. Lex.). - II. VD 16, P 4437; nicht im STC (+ Suppl.), bei Adams u. Rosenthal, Bibl. paedagogica. - Der mecklenburg. Humanist Posselius (1528-91) lehrte u. a. in Rostock, "wo die Jugend schulmäßig mündlich u. schriftlich geübt wurde. Zu diesem Zwecke hat er auch die 1565 zuerst erschienene, aus der Praxis erwachsene >Syntaxis Graeca< geschrieben, die viele Aufl. erlebte" (ADB XXVI, 460). - Kaum gebräunt oder fleckig. Der schöne zeitgenössische Prägeband (vorne Judith u. Holofernes sowie Aufdruck "W[olfgang]P[hilipp]V[on]B[rand]/1587", hinten Jael) mit Feuchtigkeitsspuren, Ecken stark bestoßen, vord. Spiegel mit Besitzverm. Wolfg. Phil. v. Brandt v. 1587 u. wenig späterem Besitzverm. Chrph. Ernst v. Brandt. - Aus Bibliothek Schloß Neidstein.

***

Von befreundeter Seite wurde darauf hingewiesen, dass man die Konvolute 1329 bis 1332 mit zahlreichen Einbänden ohne Inhalt treffend als "Schlachtabfälle" bezeichnen kann. Das wird deutlich, wenn man unter 1330/7 liest: Rückenschild "Hortus Eystettensis". Man hat also den berühmten Botanik-Druck in Einzelteilen verscherbelt.

#fnzhss
KlausGraf meinte am 2007/05/04 17:11:
Rechnungsbuch Etzelwang
Meldung ans Speyerer Zentralarchiv ist erfolgt, Eingangsbestätigung erhalten. 
 

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