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Gelöscht. Ein Eintrag in der Wikipedia, rund 200 Wörter über eine Ausstellung und eine Kunstrichtung. Das Münchner Auktionshaus Ketterer versammelte Anfang 2001 Bilder von neun Künstlern in einer Ausstellung, mit dem Titel "Junge Figurative". Offenbar recht erfolgreich: Er sei "geschockt über den Andrang", wird Robert Ketterer in einem Artikel der "Süddeutschen Zeitung" zitiert. Auch die "Stuttgarter Zeitung" berichtet, der "Welt am Sonntag" war es immerhin eine kleine Notiz wert.

Bis zum März dieses Jahres gab es einen kleinen Artikel zu der Ausstellung auch in der Wikipedia. Dann kam Tobias, 21-jähriger Student aus München, Benutzername "Church of emacs". An einem Sonntagmittag entfernt er die "Junge Figurative" aus dem Weltwissen. "Relevanz nicht erkennbar, gelöscht", schreibt er. Um 14.36 Uhr ist der Artikel nicht mehr verfügbar.

Die Regeln des Mitmach-Lexikons verlangen es so. Auf einer Extra-Seite wurde darüber diskutiert, ob der Artikel es wert ist, in der Wikipedia zu stehen. "Unrelevante Ausstellung junger Talente", heißt es in der Löschdiskussion. Das Durchschnittsalter der Künstler beträgt in dem Jahr der Ausstellung ungefähr 37 Jahre, darunter sind Woytek Berowski, geboren 1953, sowie Hans-Jörg Holubitschka und Bernard Lokai, beide geboren 1960.

Es ist nur ein winzige, zufällig ausgewählte Episode aus dem Großreich der Wikipedia. Doch sie illustriert ein Problem der vor zehn Jahren gestarteten Online-Wissensammlung: Die anfängliche Euphorie ist verflogen, eine regelrechte Bürokratie hat sich breit gemacht - und seit Jahren laufen dem Lexikon die freiwilligen Mitarbeiter weg.


Weiterlesen:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,778530,00.html

Zum gelöschten Artikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Bergfalke2/Hangar/Junge_Figurative_%28Artikel%29

ladislaus (Gast) meinte am 2011/08/05 22:49:
Ich halte die Löschung auch für falsch, aber nichtssagende Artikel vom Schlage "zeigte neue Positionen in der figurativen Malerei der Gegenwart" helfen dem Weltwissen auch nicht gerade weiter. Ein _guter_ Artikel, der die Relevanz der Ausstellung über das PR-Gelaber hinaus aufgezeigt hätte, wäre wohl auch nicht gelöscht worden. 
Andreas F. Borchert (Gast) meinte am 2011/08/07 06:12:
Bedauerlich ist es insbesondere, dass niemand es für nötig befunden hat, den Ersteller des gelöschten Artikels anzusprechen. Es war sein einziger Beitrag und das wird wohl auch so bleiben. 
Suderant 47 (Gast) antwortete am 2011/08/08 08:13:
Das bei den Erstellern von Werbeeinträgen eigentlich immer so. 
 

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