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"Am 7. August 1930 kommt ein junger Mann in das Polizeirevier Berlin Halensee, um einen Mord zu gestehen. Er nennt sich "Sujamani", gibt an, Journalist zu sein, obwohl noch nie etwas von ihm veröffentlicht wurde - und er hat seine Mutter erstochen.
Das kam so: Er saß auf dem Rand der Wanne, in der seine Mutter badete und unterhielt sich mit ihr, als ihm sein Dolch aus dem Gewand rutschte. Seine Mutter fühlte sich dadurch bedroht, begann ihn zu beschimpfen und bedrohte ihn nun ihrerseits mit ihrer Pistole. Worauf er sich nur mit seinem Dolch gewehrt und verteidigt habe - 13 Stiche zählt der Rechtsmediziner später.

Ein Schlagzeilenfall aus dem Berlin der 30er Jahre - der "Ödipus von Kuhdamm" wurde Max Thielecke genannt, Sohn der "Prominentenschneiderin" Camilla Thielecke. Vaterlos bei der Mutter aufgewachsen, mit 25 immer noch daheim lebend, wahrscheinlich auch mit ihr in einem Bett schlafend. Von einer bizarren tyrannischen Liebe seiner Mutter geprägt, die ihn von der Schule fernhielt, ihm selbst lesen und schreiben beibrachte und sein Leben offenbar in jeder Beziehung bestimmte.
Was für ein Stoff! hat sich Jeanette Erazo Heufelder gedacht, als sie 2005 einen Zeitungsartikel über Sujamani, den Muttermörder las. Sie hat recherchiert, die Polizeiakte im Berliner Landesarchiv gefunden und diese zur Grundlage für ihren Text "Der Blumenkrieger" gemacht. So ähnlich hat auch schon Andrea Maria Schenkel bei "Tannöd" gearbeitet - und ähnlich literarisch dicht ist auch "Der Blumenkrieger" angelegt. Es ist der Lebensbericht eines Muttermörders, die Autorin schlüpft in ihre Figur, lässt Sujamani/Thielecke über 100 Seiten erzählen, wie er schließlich zum Mörder wurde.
Das Portrait einer grausamen Mutterliebe, die perfekt erzählte Geschichte eines bizarren Mordes. Das ist faszinierende Kriminalliteratur."


Quelle: Reinhard Jahn, WDR5 Mordsberatung

s.a. Verlagsinfo
 

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