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Der neueste Trend in Deutschland lautet: alle Akten raus aus der Firma. Das spart Platz und Kosten. Einige Betriebe haben sich auf diese Dienstleistung spezialisiert und managen das komplette Firmenarchiv von Unternehmen. In geheimen Lagerhäusern lagern sie das kostbare Papier. Ein Hochsicherheitstrakt für Akten.Handelsbücher, Inventarlisten, Buchungsbelege müssen 10 Jahre aufbewahrt werden, ärztliche Gutachten 30 Jahre, Patientenakten 15 Jahre, Konstruktionspläne von Flugzeugen fast 100 Jahre. Einer dieser Spezialanbieter ist Iron Mountain. Schon in den 1950er Jahren lagerte das Unternehmen die ersten Akten ein - damals in einer Eisenerzmine. In Deutschland ist die jährliche Wachstumsrate zweistellig und das künftige Potential ist groß. Made in Germany-Reporter Holger Trzeczak ist dabei, wenn ein komplettes Archiv unter hohen Sicherheitsvorschriften eingelagert wird.
jaymz1980 meinte am 2011/10/16 21:38:
Warum Wirtschaftsarchive?
Bis zur Archivreife können doch sicher auch Kommunen auf solche Dienstleister zurückgreifen. Oder nicht?
Ein solcher Anbieter durfte sich auch beim Südwestdeutschen Archivtag 2010 vorstellen. Incl. Preis-Vorstellungen etc. 
schwalm.potsdam (Gast) antwortete am 2011/10/17 14:35:
Der Zugriff für die aktenführenden Stellen
ist gewährleistet. Die Kosten für die Zugriffe und die Serviceleistungen sowie -zeiten werden üblicherweise in Service Level Agreements definiert. 
schwalm.potsdam (Gast) meinte am 2011/10/17 14:33:
Der neuste Trend
So neu ist der Trend nun nicht wirklich. Speziell im Justizbereich ist die externe Aktenauslagerung seit längerer Zeit üblich, da schlicht Flächen für die Lagerung in den Behörden selbst fehlen - abgesehen vom Kostenfaktor. Der Dienstleister ist hier schlicht preiswerter, bei gleichzeitiger Beachtung der geltenden rechtlichen Anforderungen einschließlich Aussonderung gegenüber dem zuständigen staatlichen/kommunalen Archiv etc.

So geheim sind die Lagerhäuser übrigens auch nicht: ein kleiner Blick auf die Firmenwebsites reicht vollkommen aus. In Unternehmen ist die externe Aktenauslagerung seit langem üblich, so langsam aber sicher zieht (mangels Flächen und Personal) auch die Verwaltung nach.

Was das Firmenarchiv im o.g. Artikel angeht: Handelt es sich tatsächlich um ein Archiv im archivischen Sinn oder die Altregistratur umgangssprachlich auch als "Archiv" bezeichnet? 
Gast (Gast) antwortete am 2011/10/20 17:07:
a) Die Aktenauslagerung durch Unternehmen ist tatsächlich schon länger gebräuchlich - und aus historischer Sicht bedenklich, da die meisten dieser "Archivierungsdienstleister" auch immer gleich einen Vernichtungsservice mit anbieten. So geht oft bedeutende Unternehmensüberlieferung verloren, weil sie bei diesen Dienstleistern die Akten nie einer wirklichen archivischen Bewertung unterzogen und archivwürdige Unterlagen dauerhaft verwahrt werden.
b) Meiner Erfahrung nach handelt es sich größtenteils wirklich um die Auslagerung von Altregistraturen - all derjenigen Unterlagen, die aus steuerlichen oder rechtlichen Gründen verwahrt werden müssen, für die das Unternehmen selbst aber keinen latz hat. 
 

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