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Eine Woche vor der geplanten Versteigerung in London ist eine kulturhistorisch bedeutende Bibelausgabe für Deutschland gerettet worden. Mit Unterstützung des Bundes und weiterer Geldgeber erwarb Bayern fünf Bände der um 1430 entstandenen Ottheinrich-Bibel von der Herzog von Sachsen Coburg & Gotha’sche Kunststiftung, teilte das Kunstministerium am Freitag (30. November 2007) in München mit. Durch den Ankauf der Prachthandschrift sei jetzt ein „nationales Kulturgut für Bayern und Deutschland“ gesichert worden, betonte Bayerns Kunstminister Thomas Goppel laut Mitteilung. Künftig werden alle acht Bände der Ottheinrich-Bibel zusammen in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrt werden, denn diese ist bereits seit 1950 in Besitz der drei anderen Bände.

Die wertvolle Ottheinrich-Bibel ist damit nach mehr als drei Jahrhunderten wieder vollständig in bayerischem Besitz. Zum Kaufpreis wollte sich das Ministerium nicht äußern. Die fünf Bände sollten ursprünglich am 4. Dezember beim Auktionshaus Sotheby's in London versteigert werden. Das Mindestgebot war auf zwei Millionen Pfund (2,9 Millionen Euro) festgelegt worden. „Damit bestand die Gefahr, dass uns dieses kulturelle Erbe verloren geht“, sagte Goppel. Nachdem vor mehreren Wochen bekannt geworden war, dass die herzögliche Stiftung die fünf Bände des Werkes verkaufen wollte, hatten Experten gefordert, die historische Bibel müsse in Deutschland bleiben.

Die berühmte Handschrift mit zahlreichen Illustrationen wurde nach Angaben des Kunstministeriums um 1430 von Ludwig VII. von Bayern- Ingolstadt in Auftrag gegeben. Rund 100 Jahre später gelangte sie in den Besitz von Ottheinrich (1502-1559), dem Pfalzgrafen von Neuburg und späteren pfälzischen Kurfürsten. Dieser veranlasste um 1530 die Vollendung der Bibel. Danach wechselten die Bände immer wieder den Standort innerhalb Deutschlands. Während des Dreißigjährigen Krieges gelangten sie erneut nach Bayern, wurden aber von dort nach Gotha gebracht. Die Staatsbibliothek kündigte an, das gesamte Werk im kommenden Jahr im Rahmen ihres 450-jährigen Jubiläums in einer Ausstellung zu zeigen.

Sotheby’s erklärte am Freitag (30. November 2007), Gespräche über einen Kauf zwischen dem Freistaat und der Stiftung hätten bereits kurz nach der Ankündigung einer Versteigerung im September begonnen. „Alle beteiligten Seiten sind höchst erfreut, dass die fünf Bände nun mit jenen drei Bänden in der Bayerischen Staatsbibliothek in München vereint werden, die bereits 1950 von der Herzöglichen Stiftung verkauft worden waren“, sagte Sotheby's-Sprecher Matthew Weigman. (dpa/wip/die)


http://www.berlinerliteraturkritik.de/index.cfm?id=16352

Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, wieviel an Steuergeldern dieser Stiftung in den Rachen geworfen wurde.



Zur Geschichte der Ottheinrich-Bibel siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Ottheinrich-Bibel
FeliNo meinte am 2007/11/30 18:02:
Ja, die Summe wollen wir unbedingt erfahren, und überdies, wie diese Stiftung es geschafft hat, die halbe Welt noch daran mitverdienen zu lassen - oder nimmt jemand ernsthaft an, dass Sotheby's nebst allen anderen nicht beamteten Personen in diesem Deal da etwa mit leeren Taschen nach Haus gegangen sind? 
Ladislaus meinte am 2007/11/30 19:13:
Außerdem möchte man den zuständigen Schnarchsack in der Denkmalschutzbehörde am liebsten persönlich auf Schadenersatz verklagen. Aber da das höchstens Amtshaftung wäre, könnte sich der Staat die unnötigen Kosten für den Kauf dann gleich wieder selbst überweisen. 
FeliNo antwortete am 2007/11/30 20:00:
ohne worte
Der Schnarchsack ist womöglich insofern eine tragische Figur, als eine BSB offenbar sich als Retter von Kulturgut lieber alleine loben lässt. Der ganze Kreislauf ist doch so windig, dass dir der Hut hochgeht. 
 

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